Auf den Spuren von Ötzi: Mehrtägige Hüttenwanderung im Ötztal | BERGSTEIGER Magazin

Auf den Spuren von Ötzi: Mehrtägige Hüttenwanderung im Ötztal

Mehrere Dreitausender ragen um das Ötztal in die Höhe. Durchsetzt mit einem vielseitigen Wegenetz ermöglicht es Wanderern, Bergsteigen und Klettern die passende Route zu finden. Landschaftlich gehört diese Wanderregion zu den schönsten Zielen der Region. Die Einzigartigkeit und Schönheit lässt sich oftmals erst auf einer mehrtätigen Tour erfahren. Weder die gemütlichen Talwanderungen noch das Panorama der Bergriesen sollte man sich entgehen lassen.
 
Herrlicher Blick auf die Ötztaler Alpen. © Pixabay.com, ©Alpelino CC0-Lizenz
Herrlicher Blick auf die Ötztaler Alpen.

Von Oetz über den Knappenweg bis zum Stuibenfall

Eine der reizvollen Strecken führt entlang der Bergkette hin zu Tirols höchsten Wasserfalls und öffnet den Blick auf die Eisriesen der Ötztaler Alpen. Der Schwierigkeitsgrad dieser dreitägigen Wandertour liegt im mittelschweren Bereich.  

Trittsicherheit, Kondition und eine gute Ausrüstung werden vorausgesetzt. Denn gerade in den oberen Bereichen der Wanderstrecke wird der Steig felsig. Festes Schuhwerk ist hier ein absolutes „Muss“. Ebenso ist bei dem mitgeführtem Gepäck darauf zu achten, dass es über mehrere Tage mitgeführt werden muss und die vorhandene Kondition zusätzlich beansprucht. Umso wichtiger ist somit, dass beim verwendeten Gepäckstück der Tragekomfort perfekt an den Rücken anzupassen ist, um die Körperphysiologie zu unterstützen. Verschiedene Gurte und Riemen, verstellbar und entsprechend gepolstert sowie mehrere Fächer, um das Gepäck passend zu verteilen, sind an dieser Stelle hilfreich. Bei campz.ch gibt es eine große Auswahl an Wanderrucksäcken unterschiedlichster Marken.

Etappe 1: Oetz – Dortmunder Hütte

Der Ausgangspunkt für diese Wanderroute ist die Bergstation in Oetz. Diese wird über die Acherkogelbahn erreicht. Im Anschluss wird dem Höhenweg gefolgt. An der Beschilderung „Höhenwanderweg“ führt der Weg über grüne Wiesen hinunter in Richtung Balbachalm. Von der Alm aus wechselt die Route auf den Steig Knappenweg bzw. Höhenweg. Der Weg führt einen kurzen Streckenabschnitt durch den Wald, dann hinauf bis zur Spitze des Zwölferköpfles, um den Wanderer dann wieder abwärts bis zum Wörgtal zu leiten. Infotafeln und ein Rastplatz markieren die letzten Meter zum rekonstruierten Knappenhaus. Hier befinden sich gleichfalls das Pocherwerk und der Puchersee. Nach einer Erkundung der Umgebung führt derselbe Weg zurück bis zum Rastplatz. 

Von hier geht es weiter in Richtung „Dortmunder Hütte“. Der Steig leitet den Wanderer entlang des Hangs und vorbei an der Mittergrathütte, bis hinab in das Mittertal. Es wird ihm weiter gefolgt bis zum Speichersee Längental. Rechts vor der Staumauer führt der Weg entlang des Seeufers bis zur Kühtaier Straße. Diese wird überquert. Der Steig führt dann noch einige Schritte weiter bis hinauf zur Dortmunder Hütte. Diese liegt im Hoteldorf Kühtai. 

Etappe 2: Dortmunder Hütte – Schweinfurter Hütte

Am folgenden Tag startet die Wandertour in Richtung Schweinfurter Hütte. Zunächst muss ein kleiner Streckenabschnitt auf der Straße zurückgelegt werden, bis der Steig zur Hütte beginnt. Die Markierung weist in Richtung „Finstertaler Scharte“ bzw. „Schweinfurter Hütte“.

Über freie Almwiesen führt der Pfad in Richtung Stausee. Die Zufahrtsstraße zum Stausee muss überquert werden, um dem Steig weiter zu folgen. Die Steigung der Strecke nimmt gegen Ende hin immer mehr zu. Vor der Staumauer des Sees mündet der Pfad in eine weitere Zufahrtsstraße. Dieser wird weiter nach oben gefolgt. Südlich entlang des Ufers führt die Strecke dann weiter nach oben. 

Eine Abzweigung nach links führt weiter über eine von Steinen durchsetzte Wiese. Es geht weiter, den Hang hinauf, bis zu einem Kessel aus Schutt und Geröll. Zunächst ist der Boden flach. Der Steig führt weiter, rechts entlang des Kessels. Über Schutt, Geröll und Fels beginnt der der Streckenabschnitt zur Finstertaler Scharte, der einiges an Konzentration und Koordination fordert. Der Blick fällt dabei auf die Wiesen des Weiten Kars. Dieses wird in gleichbleibender Richtung durchschritten. Im Anschluss führt der Steig über steile Serpentinen den Berg hinab, bis auf 2028 m zur Schweinfurter Hütte

Etappe 3: Schweinfurter Hütte – Stuibenfall - Oetz

Die letzte Etappe startet an der Schweinfurter Hütte. Etwa 200 m führt der Forstweg talaufwärts, bis der Wanderer auf den Wiesensteig „Niederthai“ abzweigen muss. Zunächst wird der Forstweg durch einen Streckenabschnitt über eine Almlandschaft abgelöst, bis er nach etwa einem Kilometer wieder auf den Forstweg zurückführt.

Etwa nach einer halben Stunde Wegstrecke erreicht der Wanderer die Larstigalm. Diese liegt auf 1.777 Höhenmeter und erlaubt einen Blick auf die herrliche Alpenlandschaft und grüne Almwiesen. Etwa hundert Meter weiter wird die Talseite gewechselt. Es geht nun in Richtung Bergmahdweg, Niederthai.

Die Landschaft führt entlang von Wiesen und durch Wälder bis hin zu einer kleinen Kirche. Auf deren Höhe verlässt der Wanderer den Weg und wählt zur linken einen kurzen Steig, der ins Dorf hinunter führt. Kurz nach den ersten Häusern verläuft der Weg rechts beim Sennhof ein einen Wiesenweg. Diesem wird gefolgt, bis zum Gasthof Stuibenfall. Von dort kann den Wegweisern in Richtung des Stuibenfalls weiter gefolgt werden. Der Steig ist gut ausgebaut und führt teilweise recht steil ins Ötztal hinunter – hier gilt es, auf die Knie aufzupassen. Immer wieder ist der Weg an Stellen unterbrochen, die zu einer Aussichtsplattform führen, von der aus der Wasserfall bewundert werden kann. Mit einer Fallhöhe von 150 Metern ist der Stuibenfall der höchste Wasserfall in Tirol. 

Der Steig führt weiter entlang des Farhwegs und links entlang des Baches, vorbei am Ötzidorf bis ins Ortszentrum von Umhausen. Von dort werden die letzten Kilometer bis nach Oetz mit dem Bus zurückgelegt.

Diese 3-Tagestour ermöglicht viele Einblicke in die typische Alpenlandschaft. Von grünen Almwiesen, natürlichen Sehenswürdigkeiten und steinernen Gipfeln ist viel Abwechslung und Wanderspaß vorhanden.
 
 
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