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23.02.2015

Aktionstag „Natürlich auf Tour“ am Spitzingsee

Ganz im Zeichen von Ski- und Schneeschuhtouren stand der 21. Februar am Spitzingsee. Die Gebietsbetreuung Mangfallgebirge des Lankreises Miesbach veranstaltete gemeinsam mit dem Deutschen Alpenverein und vielen weiteren Oganisationen einen großen Aktionstag zum Thema Naturschutz.
 
 
Ein breites Bündnis: Die Kampagne "Natürlich auf Tour" © Daniel Krehl
Wie zum Beweis, dass sich das Engagement für den Naturschutz tatsächlich lohnt, erschienen zu Beginn der Veranstaltung zwei kleine Füchse in unmittelbarer Nähe der rund 60 Teilnehmer und sorgten kurzzeitig für Ablenkung. Dass es auf diesem Gebiet aber weiterhin viel Engagement bedarf, zeigte die riesige Blechlawine, die am selben Tag von München in Richtung Bayerische Voralpen rollte. Bereits am frühen Morgen war der Parkplatz an der Talstation der Taubensteinbahn gut gefüllt und nicht wenige Besucher starteten mit Tourenski oder Schneeschuhen ins Gelände.

Aus diesem Grund hatte die Gebietsbetreuung Mangfallgebirge des Landkreises Miesbach zusammen mit dem Deutschen Alpenverein und vielen weiteren Bergsport- und Naturschutzverbänden am 21. Februar zur Informationsveranstaltung „Natürlich auf Tour“ an den Spitzingsee eingeladen. Landrat Wolfgang Rzehak freute sich in seiner Begrüßung darüber, dass trotz mancher Differenzen viele verschiedene Organisationen für das Projekt zusammen arbeiten. Manfred Scheuermann vom Ressort Natur- und Umweltschutz des DAV stellte die Entwicklung der Kampagne vor: Bereits 1986 wurden am Spitzingsee erste Flyer über Wild-Wald-Schongebiete an Ski- und Variantenfahrer verteilt. Da diese Gebiete aber bis heute nicht immer respektiert werden, gehen die Bestände bedrohter Tierarten wie dem Birkhuhn in vielen Bergregionen dramatisch zurück. Seit 1999 informiert der DAV in Zusammenarbeit mit dem bayerischen Umweltministerium deshalb zusätzlich mit Hinweistafeln und Vermerken in den Alpenvereinskarten über die Thematik. Die Akzeptanz der Schutzzonen habe sich im Laufe der Jahre zwar erhöht, so Scheuermann. Dennoch sei vor allem im Spitzingseegebiet noch viel Aufklärungsarbeit nötig. Als Münchner Naherholungsgebiet sei das Gebiet einer besonders großen Belastung ausgesetzt. „Wenn sich nur zehn Prozent der Leute nicht an die Regeln halten, gibt es schon ernstzunehmende Probleme für die Natur“. Die Beschäftigung des hauptamtlichen Gebietsbetreuers Marco Müller sei aber ein gutes Zeichen und könne ein Motor für andere Regionen sein.

Auch Josef Rottmoser, Mitglied der Nationalmannschaft Skibergsteigen, unterstützte die Aktion in seinem Trainingsgebiet. Der Vize-Weltmeister im Sprint zeigte sich in seinem Statement aber auch selbstkritisch: „Ich muss zugeben, dass wir früher aus Unwissenheit auch in jeden Hang reingefahren sind. Wenn man aber über die Thematik Bescheid weiß, macht man es nicht mehr. Deswegen ist es wichtig die Leute zu informieren.“ Um dies zu tun, boten die Organisatoren nach dem offiziellen Teil nicht nur Infostände sondern auch kostenlose geführte Touren im ganzen Gebiet an. Interessierte konnten so in verschiedenen Gruppen lernen, wie man naturschonend abseits gesicherter Pisten unterwegs ist.
 
Stefan Moll