Auf den Ableger der mächtigen Dreischusterspitze

Bergtour auf die Schusterplatte

Die Schusterplatte steht im Ruf, eine der besten Aussichtswarten in den Sextener Dolomiten zu sein. Dies insbesondere für ambitionierte Bergwanderer, denen anspruchsvollere Felsgipfel verwehrt bleiben. Die Drei Zinnen befinden sich gegenüber quasi auf Augenhöhe.
 
Die Schusterplatte ist ein Ziel für Bergsteiger, die sich vom Rummel etwas entfernen wollen. © Mark Zahel
Die Schusterplatte ist ein Ziel für Bergsteiger, die sich vom Rummel etwas entfernen wollen.
Die Bergtour auf die Schusterplatte führt über eine nur spärlich markierte Route mit reichlich Schutt und kurzen Passagen I. Grades, teilweise sind nur Steigspuren vorhanden. Schneefelder im Frühsommer können die Tour erschweren. Elementare Bergerfahrung und gute Trittsicherheit sind daher notwendig.

Bergtour auf die Schusterplatte im Überblick:

  • Schwierigkeit: Anspruchsvoll
  • Dauer: 8 Std.
  • Höhendifferenz: ↗ 1600Hm ↘ 1600Hm
  • Talort: Sexten (1316 m)
  • Ausgangspunkt: Parkplatz Fischleinboden (1454 m); Zufahrt über Sexten-Bad Moos
  • Öffentliche Verkehrsmittel: Linienbus von Sexten bzw. vom Bahnhof Innichen zum Fischleinboden
  • Gehzeiten: Aufstieg 4¾ Std. (von der Drei-Zinnen-Hütte her 2½ Std.), Abstieg 3¼ Std.; insgesamt 8 Std.
  • Beste Jahreszeit: Juli bis Anfang Oktober
  • Karten/Führer: Tabacco 1:25 000, Blatt 010 »Sextener Dolomiten«; Mark Zahel »Die schönsten Wanderungen: Drei Zinnen – Sextner und Pragser Dolomiten«, Athesia Verlag, 2014
  • Information: Tourismusverband Hochpustertal, Dolomitenstraße 29, I-39034 Toblach, Tel. 00 39/04 74/91 31 56, www.hochpustertal.info
  • Hütten: Talschlusshütte (1548 m), privat, Tel. 00 39/04 74/ 71 06 06; Drei-Zinnen-Hütte (2405 m), CAI, Tel. 00 39/04 74/97 20 02

Routenverlauf:

Schusterplatte KarteZustieg: Am Dolomitenhof vorbei anfangs flach taleinwärts zur Talschlusshütte (1548 m). Leicht rechts haltend und zu einer großen Wegverzweigung am Fuße der Einser-Nordwand, aus der sich vor ein paar Jahren ein kapitaler Felssturz ereignete. Während links der Anstieg zur Zsigmondyhütte (Nr. 103) ausgewiesen wird, geht es mit Nr. 102 rechts ins Altensteintal hinein.

Auf stets gut gepflegtem Weg gelangt man über eine steiler ansteigende Talstufe ins Gebiet der Bödenalpe und zweigt etwa bei P. 2314 pfadlos nach rechts zum nahen Innichriedl (2381 m) ab. Dort kommt auch eine Querverbindung von der Drei-Zinnen-Hütte dazu, die man zuvor mit dem Hauptweg ansteuert, falls man dort übernachten möchte.

Gipfelroute: Am Innichriedl weist ein Schild die Schusterplatte aus. Unter einer Geländekuppe schräg rechts aufwärts zu einer grünen Mulde und über den Sattel des Niederjochs ins jenseitige Innichriedlkar (kurzer Zwischenabstieg). Dort führen die Kehren eines passablen Schuttsteigs weiter bergauf, zwischendurch von links her einen felsigen Riegel (I) überwindend.

Im oberen Karkessel trennen sich die Gipfelrouten zur Schusterplatte und zum seltener bestiegenen Innichriedlknoten auf ca. 2720 m. Man folgt weiter den roten Punkten, wendet sich in der Hochkarmulde links unter der Altensteinscharte entlang und kommt über ein Band in eine brüchige Rinne. Kurz vor ihrem Ende nach links heraus (I), im Bogen auf die linke Seite des breiten Gipfelrückens (die namengebende »Platte«), der bald abflacht und zum höchsten Punkt der Schusterplatte leitet.

Abstieg: Der Rückweg ist durch die Aufstiegsroute vorgegeben. Man wird freilich noch einen Besuch der Drei-Zinnen-Hütte erwägen, zumal die Zusatzmühen gering sind.
Mark Zahel
Artikel aus Bergsteiger Ausgabe 11/2015. Jetzt abonnieren!
 
Mehr zum Thema