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17.04.2018

Wegweisende Beschlüsse: Mitgliederversammlung der DAV-Sektion München

Alle Jahre wieder werden auf den Mitgliederversammlungen der Alpenvereinssektionen wichtige Themen diskutiert. Bei der Sektion München ging es am 12. April 2018 vorallem um die grundsätzliche Funktion und Rolle der Berghütten sowie um die künftige demokratische Verfasstheit der Vereinsjugend.
 
 
Mountainbikes zum Selberstrampeln vor der Reintalangerhütte im Wetterstein; Foto: Thomas Gesell
Am 12. April 2018 traf die Mitgliederversammlung der Sektion München des Deutschen Alpenvereins wegweisende Entscheidungen. In Zeiten von E-Bikes und steigenden Komfortanforderungen an Hütten musste die Sektion beschließen, welche Entwicklungen sie unterstützt. Mehrheitlich verabschiedet wurde, dass die Vereinsjugend in Zukunft mit einer eigenen Jugendordnung mehr Mitsprache hat.
 
Mit 170 000 Mitgliedern sind München und Oberland die größten Sektionen des Vereins. Somit geben die von den Münchner Mitgliedern getroffenen Entscheidungen Aufschluss über allgemeine Tendenzen im Deutschen Alpenverein.
 
Zwischen Komfort und eigener Leistung
 
Die Mitglieder entschieden mit großer Mehrheit, auf ihren Hütten keine Ladestationen für E-Bikes einzurichten, und setzten so ein Zeichen in der Debatte um die steigende Anzahl von motorisierten Radlern in den Bergen. Man wolle mehr Wert auf die eigene Leistung legen, anstatt erhöhten Komfort auf den Hütten zu bieten.
 
Das Thema Gepäcktransport soll in den kommenden Monaten erneut diskutiert werden. Einige Hütten bieten einen solchen mit Materialseilbahnen oder Fahrzeugen an. Argumente dagegen lauten, dass ein Bergsteigerverein diese gestiegene Komforterwartung nicht unterstützen solle. Allerdings ermögliche dieser Service auch Senioren, Bergfreunden mit Behinderungen und Gruppen von Kindern oder Jugendlichen, die Alpen ohne Einschränkungen zu genießen.
  
Mehr Mitsprache der Jugend
 
Kinder und Jugendliche unter 26 Jahren machen etwa ein Viertel aller Mitglieder des Deutschen Alpenvereins aus. Diese Gruppe soll nun stärker in die Entscheidungen der Sektionen eingebunden werden. München führt dafür als erste große Sektion des Deutschen Alpenvereins eine Jugendordnung ein. Die Hauptversammlung des DAV-Bundesverbandes hatte dazu im November eine Musterordnung für die Sektionen beschlossen. Damit kann sich nun jedes junge Mitglied an den Diskussionen und politischen Prozessen beteiligen, sich aufstellen und wählen lassen. Auch Kinder können somit Verantwortung im Verein übernehmen. Das wichtigste Werkzeug dafür wird die Jugendvollversammlung der Sektion sein. Diese wird zum ersten Mal 2019, zum 150-jährigen Jubiläum der Gründersektion München, stattfinden.