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15.12.2014

Preis für die größte Umweltsünde geht an die Liftbetriebe Sudelfeld

Naturschutzorganisationen zeigen damit ihren Protest gegen den Bau eines riesigen Speicherbeckens in den Bayerischen Alpen.
 
 
Der Bock des Jahres 2014 wurde an die Liftbetriebe Sudelfeld verliehen (Foto: Mountain Wilderness)
Mit einem 150.000 Kubikmeter großen Speicherbecken und 80 neuen Schneekanonen wollen die Liftbetreiber am Sudelfeld bei Bayrischzell die touristische Zukunft der Region sichern und den Skibetrieg auch in Zeiten des Klimawandels dauerhaft möglich machen. Gegen den Bau des Speicherbeckens hatte der Deutsche Alpenverein zusammen mit dem Bund Naturschutz im Frühjahr eine Beschwerde eingereicht. Diese wurde gerichtlich abgelehnt und die Modernisierungsarbeiten wurden umgesetzt.

Nun bescherte die Naturschutzorganisation Mountain Wilderness Deutschland den Vereinigten Liftbetrieben Sudelfeld die Auszeichnung "Bock des Jahres 2014". Der Preis wird jedes Jahr für die größte Umweltsünde im Deutschen Alpenraum verliehen.

"Mit dem Bau des größten Beschneiungsbeckens im bayerischen Alpenraum haben sie sich den Preis redlich verdient", sagte Dr. Gotlind Blechschmidt, Vorstandsmitglied der Mountain Wilderness Deutschland. "Damit haben die Liftbetriebe Sudelfeld das beste BEispiel fpr rückwärtsgewandte Stretegie in Sachen Wintertourismus geliefert".

Der Zeitpunkt der Verleihung war denkbar günstig gewählt. Bei zehn Grad plus und Sonnenschein war auch die künstlich erzeugte Schneedecke am vergangenen Sonntag, 14. Dezember, rasch geschmolzen und die Lifte standen still. "Letzte Woche liefen noch die Schneekanonen, und jetzt ist der ganze Maschinenschnee wieder weg. Ist das nicht ein stimmiges Bild für die Sinnlosigkeit der Baumaßnahmen am Sudelfeld?" so Blechschmidt.

Insgesamt versammelten sich rund 150 Zuschauer und Gäste zur Preisverleihung. Vertreter anderer Naturschutz-Organsiationen waren anwesend und unterstützen die Entscheidung. So äußerte auch der DAV seinen "Unmut gegenüber dem Sudelfeld-Projekt", und auch der Bund Naturschutz kritisierte dieses "fatale Signal". Die Preisträger selbst blieben der Verleihung erwartungsgemäß fern.
Viktoria Hingerl