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02.03.2015

Mountain Wilderness demonstriert für mehr Ruhe im Gebirge

Mit dem ersten "Marche pour le Silence" macht die Naturschutzorganisation auf die Bedeutung von Stille für Einwohner, Gäste und die Natur in Bergregionen aufmerksam. Knapp 30 Teilnehmerinnen schlossen sich dem Fackelmarsch im Lötschental in der Schweiz an.
 
 
Mit Fackeln setzte Mountain Wilderness ein stilles Zeichen. © Mountain Wilderness
Lärm ist nicht nur in dicht besiedelten Gebieten, sondern auch in naturnahen Gebieten und unberührten Berglandschaften ein Problem. Eine zu hohe Geräuschkulisse stört, stresst, schadet und verursacht hohe Kosten. Gemäß dem Schweizer Bundesamt für Umwelt (BAFU) fühlen sich zwei Drittel der Einwohnerinnen und Einwohner der Schweiz zumindest zeitweise durch Lärm gestört. Die Weltgesundheitsorganisation WHO bezeichnet für Westeuropa Lärm als das zweitgrösste Umwelt-Gesundheitsrisiko überhaupt. Die volkswirtschaftlichen Schäden belaufen sich allein in der Schweiz auf mehr als eine Milliarde Franken pro Jahr.

"Das Naturerlebnis wird durch den Lärm empfindlich gestört – man stelle sich bloß eine schöne Landschaft mit dem Lärm einer Autobahn im Hintergrund vor. Der Erholungswert ist dahin", meint Katharina Conradin, Geschäftsleiterin von Mountain Wilderness Schweiz. Erholungsräume, in welchen der Mensch auch Stille und die natürliche Geräuschkulisse der Natur erfahren kann, gewinnen daher an Stellenwert und sind für viele Tourismusgebiete ein bedeutender Standortfaktor. Doch "naturstille" Gebiete sind immer stärker bedroht: Sei es durch die Zunahme an motorisierten Freizeitsportarten wie der touristischen Gebirgsfliegerei oder Schneetöff- und Quadfahrten, oder auch durch sommerliche Passfahrten mit knatternden Töffs. Viele dieser Lärmarten treten saisonal gehäuft auf und werden mit dem aktuellen Vorgehen zur Festlegung von Immissionsgrenzwerten nicht erfasst.

Mit dem "Marche pour le Silence" fordert Mountain Wilderness Politik und Verwaltung dazu auf, die Lärmproblematik auch in ländlichen Gebieten endlich ernst zu nehmen. Die touristische Gebirgsfliegerei in geschützten Gebieten solle aufgehoben, der Lärmproblematik insbesondere in Landschaftsschutzgebieten eine grössere Bedeutung beigemessen werden. Außerden sollen Ruhezonen geschaffen werden, die ihren Namen verdienen.