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12.04.2018

Kampagne: Europas letzte wilde Flüsse retten!

Vom Gebirge bis ins Meer bahnt sich das Wasser seinen Weg. Dabei soll es sprudeln, tosen und frei fließen. Doch fast alle Flüsse auf dem europäischen Kontinent sind durch Staudämme und Umleitungen verbaut worden, um angeblich saubere Energie zu erzeugen. Nun sind auf dem Balkan die letzten natürlichen Flussläufe des Kontinents bedroht. Mit der Kampagne »Save the Blue Heart of Europe« setzt sich der Sportbekleidungshersteller Patagonia für ihren Schutz ein.
 
 
 
Noch fließt der Fluss Una frei; Foto: Patagonia
Wasserkraft gilt zwar als erneuerbare Energiequelle, ist aber dennoch nicht besonders umweltfreundlich. Staudämme und Wasserumleitungen stellen eine erheblicher Eingriff in die Natur dar, der fatale Folgen hat: Arten sterben aus, Menschen verlieren ihr Zuhause und ihre Lebensgrundlage, Ökosysteme werden aus dem Gleichgewicht gebracht und tragen so zum Klimawandel bei. Das alles kann nicht erneuert werden.
 
In den Ländern auf der Balkanhalbinsel sind insgesamt mehr als 3000 Wasserkraftprojekte geplant. Ein Drittel dieser sogar in geschützten Gebieten, 188 davon in Nationalparks. Obwohl Bau und Instandhaltung der Anlagen sehr teuer sind, wird der Großteil der Dämme nur wenig Strom erzeugen. Die Zerstörung der Natur steht hier in keinem Verhältnis zum Nutzen.
 
Die Bevölkerung der Flussufer und NGOs haben den Initiatoren dieser Projekte den Kampf angesagt. Patagonia möchte das Anliegen mit der Kampagne »Save the Blue Heart of Europe« auf der ganzen Welt bekannt machen. Das Unternehmen ruft zur Unterstützung einer Petition auf, die internationale Banken dazu auffordert, nicht in Staudämme zu investieren.
 
»Wir müssen diese einmalige Naturlandschaft schützen, davon bin ich überzeugt«, sagt Patagonia-Gründer Yvon Chouinard. »Dass die weltweit größten Banken diese überholte und ausbeuterische Technologie  unterstützen und neue Staudämme in den letzten unberührten Regionen Europas finanzieren, ist nicht nur eine Geldverschwendung, sondern vor allem eine moralische  Schande. Dieser Kampf ist viel zu wichtig, als dass er ignoriert werden könnte.«

Was passiert auf dem Balkan?

Mit dem Dokumentarfilm Blue Heart möchte Patagonia in Kooperation mit NGOs der Öffentlichkeit zeigen, welche Folgen die Investition in Wasserkraft auf dem Balkan hat. Er zeigt Aktivsten aus den betroffenen Ländern, die sich mit vollem Einsatz gegen ihre Regierung und die beauftragten Baufirmen auflehnen. So harrte eine Gruppe Frauen aus dem bosnischen Dorf Kruščica monatelange an ihrem Fluss aus, um den Maschinen den Weg zu versperren. Einem naturverbundenen Jäger in Mazedonien gelang es, ein Luchsjunges zu filmen, sodass die Existenz dieser bedrohten Tierart bewiesen werden konnte. So haben die Menschen vor Ort erste Erfolge im Widerstand gegen den Bau neuer Staudämme errungen.
 


Der Film wird in Ländern auf der Balkanhalbinsel, in Europa und auch in Nordamerika gezeigt. In Deutschland gibt es zehn Vorführungen:
  • München – Patagonia Store: Donnerstag, 3. Mai, 20 Uhr (Premiere)
  •  Berlin – Urania: Donnerstag, 3. Mai, 20 Uhr (Premiere)
  • Berlin – Langbrett: Dienstag, 15. Mai, 20 Uhr
  • Köln – Globetrotter: Dienstag, 8. Mai, 20.30 Uhr
  • Bad Tölz – Stadt Land Fluss: Dienstag, 8. Mai, 19.30 Uhr
  • Düsseldorf – Langbrett: Mittwoch, 9. Mai, 20 Uhr
  • Hamburg – Langbrett: Mittwoch, 16. Mai, 20 Uhr
  • Frankfurt – Langbrett: Donnerstag, 17. Mai, 20 Uhr
  • Garmisch – Sport Conrad: Dienstag, 22. Mai, 20 Uhr
  • Bad Homburg – Reisefieber: Freitag, 25. Mai, 19.30 Uhr
Weitere Informationen finden Sie hier