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15.07.2016

Erste Boulderhalle in den Ammergauer Alpen

Ein historisches Gasthaus, Crowdfunding und viel Leidenschaft: Die neue Boulderhalle im Ammertal verspricht Klettern ohne Seil und Gurt in einem einzigartigen Ambiente. Das „Ammerrock“ wird im August eingeweiht.
 
 
Der historische Ammertaler Hof © Almut Heiland
Mit viel Elan und großem Aufwand renovierten Almut und Christoph Heiland die verwaiste Dorfwirtschaft Ammertaler Hof in Wurmansau zwischen Oberammergau und Saulgrub. Das Herzstück des neuen Erlebnis-Treffpunkts für Jung und Alt: Die 280 Quadratmeter große und bis zu 4,50 Meter hohe Boulderhalle, die in den riesigen Dachboden hinein gebaut wurde.

„Eine eigene Boulderhalle ist der Traum eines jeden Kletterers“, erklärt Almut Heiland. „Und es hätte uns das Herz gebrochen, wenn der Ammertaler Hof verfallen wäre“. Deshalb kaufte das kletterbegeisterte Paar das Jahrhunderte alte Geburtshaus von Christoph Heilands Vater vom Kloster Ettal zurück und verwirklichte seinen Lebenstraum – für insgesamt über 800.000 Euro. Dabei bekamen sie nicht nur von vielen Einheimischen und dem Alpenverein Unterstützung: „Auch die Gäste unserer Ferienwohnungen haben bei der Crowdfunding-Aktion mitgemacht“, freut sich die 48-Jährige. Insgesamt wurden über 23.000 Euro gesammelt.  

Kinderklettern und therapeutische Wände

Als „Dankeschön“ gibt es für die Spender z. B. Autogrammkarten oder signierte Poster vom Oberauer Extrem-Kletterer Stefan Glowacz, mit dem Christoph Heiland früher zusammen in der Wand hing, Trekkingstöcke und Gutscheine für einen Schnupperkurs im Kinderklettern. Denn im neuen „Ammerrock“ kommen die Kleinen ganz groß raus: Allein 50 Quadratmeter sind für das Kinderklettern reserviert. An drei therapeutischen Wänden können zudem Physiotherapeuten der Region dank verstellbarer Neigung mit ihren Patienten gezielt den Aufbau von verletzten und geschwächten Muskeln üben. Das Angebot kann auch von Sehbehinderten, Blinden und Menschen mit Multipler Sklerose genutzt werden. „Ich habe selbst Multiple Sklerose, daher ist mir Inklusion sehr wichtig“, betont Almut Heiland. Das Projekt wurde bereits als förderwürdig eingestuft und erhält für die Boulderhalle europäische LEADER-Fördermittel.  

Ein zweites Anliegen des Ehepaars ist der Umweltschutz: „Mit Schaffung einer neuen Attraktion in bestehender Bausubstanz verhindern wir die Versiegelung weiterer Flächen und wollen den Betrieb mit einer Solaranlage so ökologisch wie möglich führen.“ Hinter dem Haus, das erstmals als Taverne im 13. Jahrhundert urkundlich erwähnt wurde, wurden Parkplätze mit Ladesäulen für E-Bikes, Elektroautos und Wohnmobile angelegt. Das passt in das nachhaltige und naturnahe Gesamtkonzept der Ammergauer Alpen. Außer der Boulderhalle bietet der Ammertaler Hof ein Bistro mit Biergarten und Übernachtungsmöglichkeiten.

Infos und Angebote im "Ammerrock"

Die Boulderhalle in Wurmansau ist täglich von 14 Uhr bis 22 Uhr geöffnet. Eine Tageskarte kostet 7,50 Euro für Erwachsene und 6,50 Euro für Jugendliche ab 14 Jahren. MS-Patienten haben freien Eintritt. Die Schnupperkurse für Kinder werden vom Physiotherapeuten Arno Hilble geleitet. An speziellen Griffen können die Kids dabei Rechenaufgaben oder ihren Namen klettern.
www.ammerrock.de