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28.11.2017

Erstbegehung in Kirgisistan

Beim Stichwort Big Wall fällt einem Kirgisistan wohl nicht als erstes ein, doch das zentralasiatische Land hat Kletterern einiges zu bieten. ORTOVOX-Athlet Johannes Steidl und Matthias Stricker gelangen dort einige Wiederholung anspruchsvoller Routen sowie mit »Makmasali« eine Erstbegehung.
 
 
 
ORTOVOX-Athlet Johannes Steidl © Stricker_Steidl
Drei Wochen verbrachten die Österreicher Johannes Steidl und Matthias Stricker diesen Sommer im Südwesten Kirgisistan, genauer in der Region Karavshin. Schon viel in der Welt herumgekommen, waren die beiden Bergführer doch begeistert von der Granitkletterei. »Das Ak-Su Tal und das benachbarte Kara-Su Tal bieten super Potential fürs Rissklettern. Mehrere Wände von bis 1200 Meter Höhe, die vom Basislager gut und schnell zugänglich sind«, so Johannes Steidl. Sowohl für freies als auch für technisches Klettern gebe es viele Möglichkeiten.
 
Ihr Basislager – drei Tagesmärsche vom mit dem Auto erreichbaren Sariyaz Pass entfernt – schlugen Steidl und Stricker auf 3000 Meter unter dem Pik Slesova (4240 m) auf, wo auch ein slowenisches Team mit zehn Kletterern und je zwei Zweier-Seilschaften aus Polen und Kanada campierten.
 
Auf den Pik Slesova führt die wohl beliebteste Route der Region, der Perestroika Crack (23 Seillängen, bis VIII+). Steidl und Stricker konnten diese Route onsight frei klettern,  wie auch alle anderen Wiederbegehungen. Darunter auch die 36-Seillängen der Route »Potemkin« (VIII) auf den 4510 Meter hohen »1000 Years of Russian Christianity«. Bei den beiden langen Touren biwakierten sie eine Nacht in der Wand. Drei kürzere Routen schafften sie jeweils an einem Tag.
 
Gegen Ende ihres Aufenthalts gelang den beiden die Erstbegehung von »Makmasali« (7 Seillängen, VIII+/XI-), ebenfalls am Pik Slesova. Hier steht die Rotpunktbegehung allerdings noch aus.