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14.12.2017

DAV Kampagne: Check das! – Drei Dinge für dein Leben

Freeriden ist aufregend, cool und leider auch gefährlich. Dabei reichen schon ein paar Maßnahmen um das Lawinenrisiko massiv zu verringern, wie Lukas Amm von der Jugend des Deutschen Alpenvereins (JDAV) sagt. Auf diese Maßnahmen konzentriert sich die neue Kampagne »Check das! – Drei Dinge für dein Leben«. 
 
 
 
Die Icons der Kampagane »Check das! Drei Dinge für dein Leben«; Foto: DAV
Die Kampagne »Check das! – Drei Dinge für dein Leben« ist Teil des JDAV-Projekts »Check your Risk« und richtet sich explizit an den Freeride-Nachwuchs. »Viele Freerider fahren abseits der Pisten ohne Vorwissen, ohne Ausbildung, ohne passende Ausrüstung – kurz: ohne Ahnung. Wir wollen diese Einsteigerinnen und Einsteiger unkompliziert für die Gefahren sensibilisieren und setzen deshalb auf kurze und eingängige Botschaften«, sagt Lukas Amm, der die Kampagne bei der Winterpressekonferenz des DAV in München vorstellte.
 
Im Wesentlichen geht es um drei Dinge: Bedingungen, Ausrüstung und Mensch. Oder knackiger in einen englischen Slogan verpackt: »Check the conditions, check your equipment, check yourself!« Für jeden dieser Punkte gibt es einen Icon. Diese Symbole tauchen in allen Medien der Kampagne auf, auf Postern, T-Shirts, auf der Internetseite und im extra produzierten 10-minütigen Lehrvideo. Die Verantwortlichen setzen auf den Wiedererkennungseffekt der Bildchen bei den jungen Freeridern. »Bevor sie losfahren, sollen die Icons in ihren Köpfen aufleuchten und daran erinnern, was sie beachten müssen.«
 
Niederschwelliger Einstieg
Der Aufbau der Internetseite ist mit drei Ebenen so gestaltet, dass die junge Zielgruppe nicht durch lange Texte abgeschreckt wird. Auf der ersten Ebene finden sich nur die Icons, Slogans und je eine Unterzeile dazu. Die Auseinandersetzung damit soll wenig Zeit in Anspruch nehmen, das Lawinenrisiko aber bereits deutlich reduzieren. Auf der zweiten und dritten Ebene werden die Informationen sukzessive erweitert. »Je mehr Zeit du investierst, desto sicherer kannst du unterwegs sein«, fasst Lukas Amm das Prinzip zusammen. Auf allen Ebenen steht abschließend der zum Ausbildungsprogramm verlinkte Hinweis: »Die Infos, die du hier bekommst, sind eine wichtige Basis. Aber: Nichts ersetzt eine richtige ​Ausbildung!«
 
Der Film zur Kampagne »Check das« zeigt vergleichend das unterschiedliche Verhalten zweier Freeride-Gruppen und macht klar, wie wichtig gutes Risikomanagement abseits der Piste ist. »Wir wollen mit dem Film die vielen Gefühle beim Thema Freeriden zeigen. Es geht um Freiheit und Übermut, um Spaß und Aufregung, um das Adrenalin – aber auch um den Ernst der Lage«, so Amm. Die Botschaft der Filmemacher: ordentliche Planung schränkt Freiheitsgefühl und Spaß am Freeriden keineswegs ein, sondern sorgt vielmehr dafür, dass es nicht der letzte tolle Skitag sein wird.
 
Der Film wird künftig bei den »Check your Risk«-Workshops an Schulen und in Skilagern gezeigt werden. Etwa 7500 Schülerinnen und Schüler an gut 300 Schulen erreicht der JDAV jährlich mit dem Projekt, das bereits seit 12 Jahren läuft. Auslöser war der Lawinentod eines 13-Jährigen 2006 am Tegelberg. Der Junge war mit drei Freunden bei Lawinenwarnstufe 4 in einen 40 Grad steilen Hang gefahren – ohne Notfallausrüstung und offensichtlich auch Ahnung.

Der Film zur Kampagne:


 
 
Franziska Haack