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22.11.2016

DAV-Hütten: Reservierungsanteil wird erhöht

Spontan auf einer Hütte zu übernachten wird schwieriger. Der DAV hat im Rahmen seiner Hauptversammlung beschlossen, dass Hüttenwirte 90 Prozent der Schlafplätze zur Reservierung freigeben dürfen. Bislang mussten die Hüttenbetreiber ein Viertel der Kapazität für spontane Übernachtungsgäste bereithalten.
 
 
Hüttenübernachtungen sollten nun gut geplant werden. Bild: DAV/Thilo Brunner
Die bisherige 25 Prozent Regel stellte sicher, dass ein Viertel der Schlafplätze für spontane Hüttenbesucher vorgemerkt war. Diese Regel wurde nun gekippt. Ab jetzt können die Wirte 90 Prozent der Plätze für Reservierungsannahmen einplanen. Nur noch zehn Prozent der Plätze sind für Gäste gedacht, die ungeplant vorbeikommen. Dies wurde auf der Hauptversammlung des Deutschen Alpenvereins Mitte November mit großer Mehrheit beschlossen.

»Bereits im Februar 2016 ist das Thema beim Internationalen Hüttenfachsymposium in Benediktbeuern von Experten, Sektionsvertretern und Hüttenwirten diskutiert worden. Und bereits damals war eine klare Mehrheit dafür, die alte Regel zu ändern«, sagt Thomas Bucher, Pressesprecher des Deutschen Alpenvereins. »Die Entscheidung zur neuen 90-Prozent-Regel ist sinnvoll, denn so haben Hüttenwirte bessere Planungssicherheit«. Dies betreffe zum Beispiel die Bevorratung von frischen Lebensmitteln.

Nahrungsmittel werden oft auf umständlichen Wegen zur Hütte transportiert – zum Beispiel mit der Seilbahn oder dem Hubschrauber. »Die Wirte können besser planen und haben mehr Puffer, um Stornierungen und das unentschuldigte Wegbleiben von Gästen abzufangen«, sagt Thomas Bucher.

 Seit 2015 dürfen Hüttenbetreiber auch eine Stornogebühr verlangen, wenn die Gäste weniger als sechs Tage vor dem gebuchten Zeitraum absagt.

DAV fordert Bergsteiger zur Kreativität auf

Berghütten sind im Wandel: Die Ansprüche der Besucher werden höher, die Hütten selbst komfortabler und auch das Buchungsverhalten ändert sich. Wer heutzutage im Sommer einen Platz auf einer beliebten Hütte sicher haben möchte, muss oft schon weit im Voraus reservieren.

»Gäste wollen immer öfter frühzeitig buchen, um ihren Urlaub besser planen zu können«, erklärt Thomas Bucher, der die neue Regelung befürwortet. »Sollte die Hütte der Wahl dann doch schon ausgebucht sein, wollen wir die Bergsteiger auch animieren, kreativ zu werden. Jenseits der bekannten und beliebten Strecken und Gebiete gibt es viele Touren und Hütten, die nicht überlaufen sind«, erklärt Thomas Bucher.

Ihre Meinung zählt: Hier können Sie über die Regeländerung des DAV abstimmen!
 
Laurie Hilbig