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07.09.2015

Casal-Brüder dominieren Gore-Tex Transalpine-Run

Nach 268 Kilometern und mehr als 14000 Höhenmetern endete am vergangenen Samstag eines der populärsten Trailrun-Events in Europa mit dem verdienten Erfolg von Oscar und Mark Casal aus Andorra.
 
 
Oscar und Mark Casal im Ziel © Lars Schneider
Das Brüder-Paar wurde im Verlauf der acht Tage von Oberstdorf nach Sulden (Italien) nach einem schwächeren Beginn immer stärker und gewann schließlich verdient mit 17:14 Minuten Vorsprung vor Daniel Jung/Ivan Paulmichl (Italien) und dem deutschen Überraschungspaar Benjamin Spörl/Lukas Nägele (1:18:19 Stunden zurück).

Die Schlussetappe von St. Valentin nach Sulden endete mit einer sportlich fairen und schönen Geste. Die drei führenden Teams liefen Arm in Arm und absolut zeitgleich nach 3:43:57 Stunden ins Ziel in der großen Tennishalle in Sulden und wurden gemeinsam als Etappensieger gewertet. „Das war unser bislang größter und wichtigster Sieg bei einem Ultra-Trailrun. Wir können es einfach noch nicht glauben, dass wir es wirklich geschafft haben“, zeigten sich die beiden Andorraner bei der Siegerehrung sichtlich gerührt.
 

Veränderte Schluss-Etappe

Die finale Etappe über 39 km hatte es noch einmal in sich. Rainer Schlump, Marketing-Manager von Salomon Deutschland, schickte die rund die 500 Athleten bei Dauerregen und empfindlich kühlen 10 Grad um Punkt 7 Uhr über den Vinschgauer Radweg Richtung Süden. Aufgrund der extremen Witterungsverhältnisse musste das 2880 Meter hohe Bärenjoch ausgelassen und stattdessen eine Alternativroute gelaufen werden. Neuschnee hatte eine Überquerung des höchsten Punkts des 11. Gore-Tex Transalpine-Run unmöglich gemacht. „Das ist einfach nur vernünftig, bei diesem Wetter kann man das Bärenjoch nicht passieren“, zeigte sich Paulmichl erleichtert über die Entscheidung des Veranstalters.

Auch wenn die Alternativroute mit 1590 Höhenmetern zumindest auf dem Papier nicht zu den härtesten gehörte, sie verlangte den Athleten noch einmal alles ab. Den gut 15 Kilometer langen Abstieg bis hinunter nach Glurns nutzten besonders die deutschen Straßenläufer Sperl und Nägele sowie die Gebrüder Matthias und Marcus Baur für eine Tempoverschärfung. Mithalten konnten da nur die Spitzenreiter aus Andorra und die Verfolger aus Südtirol. Die Vierergruppe stand, fiel aber im Zielanstieg auseinander. Zuerst mussten die Baur-Brüder abreißen lassen, dann Sperl/Nägele. Mit einer Energieleistung schlossen sie aber an der dritten Verpflegungsstelle wieder zur Spitze auf.
 

Hitze, Neben, Regen

Die sogenannte Westroute von Oberstdorf nach Sulden kam bei den Sportlern aus 33 Nationen bestens an. Lediglich das Wetter zeigte sich etwas launisch. Die ersten vier Etappen waren geprägt von großer Hitze, der Bergsprint und die Schlussetappe zeigten sich kalt und verregnet. Dafür warteten auf den Etappen 6 und 7 mit Temperaturen um die 15 Grad beste Bedingungen auf die Athleten, die sich als äußerst zäh erwiesen. Von den rund gestarteten 300 Teams erreichten knapp 250 das Ziel.