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08.05.2014

Alpenverein klagt gegen Skigebiet

DAV zieht wegen Sudelfeldausbau vor Gericht
 
 


Am heutigen Donnerstag hat das DAV-Präsidium beschlossen, gegen den Ausbau der Beschneiungsanlagen am Sudelfeld gerichtlich vorzugehen. Eine entsprechende Klage wird der Deutsche Alpenverein fristgerecht in der nächsten Woche einreichen. Im April hatte das Landratsamt Miesbach die Genehmigung für den Bau eines großen Speicherbeckens und für die Installation von zahlreichen Schneekanonen und Beschneiungslanzen erteilt.

»Ein solch massiver Ausbau der Beschneiung am Sudelfeld wäre ein herber Rückschlag für den Naturschutz und würde falsche Zeichen für die Tourismusentwicklung in Bayern setzen«, sagte DAV-Vizepräsident Ludwig Wucherpfennig zur Begründung der Entscheidung.  

Der Bayerische Landtag hatte sich zuvor mit den Stimmen von CSU und Freien Wählern sowie einigen SPD-Stimmen für das Projekt ausgesprochen. Auch Ilse Aigner (CSU) hatte sich explizit für den Ausbau des Sudelfelds stark gemacht. Der Ex-Landrat des Landkreises Miesbach, Jakob Kreidl (CSU), hatte kurz vor seinem Amtsende am 1. Mai die Pläne genehmigt.

Der Alpenverein befürchtet dagegen, dass eine Genehmigung des Ausbaus eine Aufrüstungsspirale in den bayerischen Alpen in Gang setzt. Seit Jahren warnt der DAV davor, dass angesichts des Klimawandels kein bayerisches Skigebiet, mit Ausnahme der Zugspitze und des Nebelhorns, ökologisch betrieben werden könne.

Es ist das erste Mal, dass der 1869 gegründete Deutsche Alpenverein als Naturschutzverband vor Gericht zieht.