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20.11.2015

Aktion Schutzwald ist auch 2015 erfolgreich

6.100 frisch gepflanzte Nadel- und Laubbäume, 12.000 Meter neu angelegte bzw. ausgebesserte Steige, mehr als 20 neue oder reparierte Jagdsitze, diverse gemähte Wiesen und Äsungsflächen – das ist die Bilanz der Aktion Schutzwald 2015 des Deutschen Alpenvereins.
 
 
Anlegen eines Steigs © DAV/Marco Kost

124 freiwillige Helfer haben in fast 3900 Arbeitsstunden von Anfang Juni bis Mitte Oktober zwischen Sonthofen und Bad Reichenhall ihren Beitrag geleistet, um Siedlungsgebiete vor Gefahren wie Steinschlag, Muren, Felsstürzen, Lawinen oder Hochwasser zu schützen – und um der Natur etwas zurückzugeben.

Schwerpunkt 2015 auf Wegebau

Was mit einer bis zwei Aktionen pro Jahr begann, hat sich in mehr als 30 Jahren zu einem umfangreichen Programm mit bis zu 20 Aktionswochen entwickelt. Im Sommer 2015 lag der Schwerpunkt der Arbeiten auf dem Steigbau bzw. der Steigsanierung. Mit 12.000 laufenden Metern war die Länge der angelegten und sanierten Steige fast drei Mal so hoch wie im letzten Jahr. Kern der Aktionswochen ist dennoch nach wie vor die Aufforstung unter professioneller Anleitung von Forstmitarbeitern.

Bergwald weiter in besorgniserregendem Zustand

Denn der Wald im Gebirge schützt nicht nur seine unmittelbaren Bewohner. „In engen Tälern sind Naturgefahren eine Bedrohung für den Menschen“, betont Jörg Ruckriegel, Ressortleiter Natur- und Umweltschutz beim DAV. „Ohne Schutzwälder wären weite Teile der bayerischen Alpen unbewohnbar.“ Umweltverschmutzung, Wildverbiss, Borkenkäferbefall und heftige Stürme setzen ihnen jedoch zu.

So sieht Markus Hildebrandt von der Fachstelle für Schutzwaldmanagement der Bayerischen Forstverwaltung den Wald in besorgniserregendem Zustand. Der Bestand werde immer älter, gleichzeitig fehlten junge Bäume. Muren und Lawinen finden so den Weg ins Tal. Hier setzt die Aktion Schutzwald an, die der Alpenverein zusammen mit den Bayerischen Staatsforsten und der Bayerischen Forstverwaltung organisiert.

Stammgäste der Schutzwald-Aktion

Die Bilanz des Jahres 2015 zeigt erneut, wie beliebt die Aktion Schutzwald mittlerweile bei Mitgliedern wie Nicht-Mitgliedern ist. Manche Teilnehmer sind bereits seit fast zwei Jahrzehnten dabei und somit fast so etwas wie Stammgäste der Schutzwald-Aktion. Die 53-jährige Susanna aus Unterfranken beispielsweise, die diesen Sommer in Ruhpolding Setzlinge in den Boden steckte, war bereits im 18. Jahr in Folge mit dem DAV im Baumpflanz-Einsatz.

Ein Grund, warum sie schon so lange dabei ist, sei vielleicht das Gefühl, es selbst in der Hand zu haben, ob Bäume wachsen oder kaputtgehen. „Du entscheidest den Standort für die kleinen Pflänzchen und wie du sie pflegst.“ Die 45-jährige Anouschka aus dem Saarland mag die besondere Form des Aktiv-Urlaubs: „Man fühlt sich nicht als Tourist, sondern als ob man dazugehört.“

2016 geht die Aktion Schutzwald weiter

2016 wird die Aktion fortgesetzt. Eine DAV-Mitgliedschaft wird für die Teilnahme nicht vorausgesetzt – wohl aber Trittsicherheit und gutes Schuhwerk, da zum Teil in steilem Gelände und abseits der Wege gearbeitet wird. Das Programm erscheint voraussichtlich im Februar 2016 und kann bereits jetzt per E-Mail unter natur@alpenverein.de vorbestellt werden. Die Aktionen dauern in der Regel fünfeinhalb Tage: Anreise am Sonntag, letzter Arbeitstag am Freitag. An der Aktion Schutzwald können Freiwillige ab 18 Jahren teilnehmen. Die Anmeldung ist als Einzelperson oder als kleine Gruppe möglich.