Alta via Bruno Federspiel | BERGSTEIGER Magazin
Genussklettersteig in der Marmolada

Alta via Bruno Federspiel

Alta Via Bruno Federspiel am Monzini-Kamm. Die Monzoni sind dolomiten-unüblich aus dunklem Gestein vulkanischen Ursprungs und sehr mineralienreich. Deshalb ist der Gebirgsstock bei Geologen bekannter als in Bergsteigerkreisen. Bereits 1822 fand in Predazzo ein Naturforschertreffen statt, an dem auch Alexaner von Humboldt teilnahm.
 
Beim Abstieg bietet sich das Rifugio Vallaccia zur Einkehr an. © Eugen E. Hüsler
Beim Abstieg bietet sich das Rifugio Vallaccia zur Einkehr an.
Aussichtsreiche Überschreitung des Monzoni-Kamms mit einigem Auf und Ab, wenig schwierig, bestens gesichert (Drahtseile, Holzbrücken und -stufen, ein paar Eisenstifte). Nur bei trockenem Wetter ratsam (steile Grashänge hinter dem Spiz del Malinvern). Beim »Sentiero Badia« handelt es sich um eine kleine, aber recht originelle Klettersteig-Zugabe am Aufstieg zum Pas de le Sele.

Auf den Spuren Alexander von Humboldts

Zustieg: Vom Parkplatz bei der Baita Monzoni (1792 m) zunächst ein kurzes Stück auf der Zufahrt zurück bis zum Pont de Ciamp (1737 m). Rechts über den Talbach, dann – teilweise im Wald – bergan zur Forcela dal Piéf (2186 m). Wenig weiter, bei den Hütten von I Piéf, verlässt man den zur Sella Palacia führenden Weg nach rechts (Schilder). Die markierte Spur leitet aufwärts zu einem Geländerücken und dann quer durch ein Kar, wo man mit etwas Glück ein paar Gämsen zu Gesicht bekommt. Zuletzt mühsam im lockeren Geröll zum Felsfuß. Drahtseile leiten durch Rinnen und über kleine Felsstufen in den unglaublich schmalen Einschnitt der Forcela del’Ort (2480 m; »Sentiero Badia«). Dahinter im Geröll kurz abwärts, dann hinüber zu dem Weg, der vom Rifugio Taramelli heraufkommt, und in den nahen Pas de le Sele (2528 m).

Alta via Bruno Federspiel: Der Kammweg steigt zunächst an zur Punta de le Sele (2593 m) und führt dann mehr oder weniger am Grat (Stellungsreste) entlang ohne größere Höhen unterschiede zur Punta Alochet (2582 m). Dahinter leicht abwärts in die blockige Nordflanke des Spiz dei Tariciogn (2647 m). Hinter dem Tariciogn kommt man zu einem hübschen Rast- und Aussichtsplatz. Gut einzusehen ist der Weiterweg bis zum Spiz del Malinvern (2630 m): zunächst am schrofigen Grat abwärts in die Sforcela de Ricoleta (2431 m), anschließend auf dünner Spur im Gras hinauf zum Gipfel. Vom Malinvern leiten die Markierungen hinunter gegen den ersten Turm der Pale Rabbiose. Am Felsfuß links noch ein Stück weit abwärts in die Grasfl anke, unter dem Zacken hindurch und steil zurück zum Kamm. Über ein paar Mugel in leichtem Auf und Ab zur Gratsenke der Costela (2491 m), wo der Höhenweg ausläuft (Wegspinne).

Abstieg: Rechts steil hinab zum Fuß der Valacia-Ostwand. Weiter auf ordentlichem Weg durch das Gardecia-Kar zum Rifugio Vallaccia (2275 m) und auf einer rauen Fahrspur hinunter ins Valle dei Monzoni.

Eckdaten zur Alta Via Bruno Federspiel

Alta Via Bruno Federspiel
Alta via Bruno Federspiel in der Marmolada

Höhendifferenz: 1200 Hm
Dauer: 7¾ Std.
Talort: Pozza di Fassa (1319 m)
Ausgangspunkt: Parkplatz bei der Baita Monzoni (1792 m)
Öffentliche Verkehrsmittel: Ende Juni bis Anfang September Shuttlebus ab Pozza di Fassa zur Baita Monzoni, Tel. 00 39/3 35/6 45 47 55
Gehzeiten: Baita Monzoni – Pas de le Sele 2¾ Std., »Alta via Federspiel« 3¼ Std., Abstieg 1¾ Std.
Beste Jahreszeit: Mitte Juni bis zum ersten Schnee im Herbst
Karte/Führer: Tabacco 1:25 000, Blatt 06 »Val di Fassa«. Eugen E. Hüsler »Leichte Klettersteige Dolomiten«, Bruckmann Verlag, München
Fremdenverkehrsamt: APT Val di Fassa, Piaz G. Marconi 5, I-38032 Canazei, Tel. 00 39/04 62/60 96 00, www.fassa.com
Hütten: Rifugio Passo le Selle, Anfang Juni bis Anfang Oktober, Tel. 00 39/3 47/4 03 93 31, www.rifugioselle.it. Rifugio Vallaccia, Mitte Juni bis Ende September, Tel. 00 39/04 62/76 49 22

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Von Eugen E. Hüsler
Artikel aus Bergsteiger Ausgabe 09/2013. Jetzt abonnieren!
 
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