Steinernes Meer: Vom Kameraden zurückgelassen | BERGSTEIGER Magazin
MELDUNG

Steinernes Meer: Vom Kameraden zurückgelassen

Ein erschütternder Vorfall ereignete sich kürzlich im Steinernen Meer in Saalfelden, wo ein Bergsteiger seinen geschwächten Begleiter zurückließ. Die Bergrettung fand den entkräfteten Wanderer, während sein Kamerad bereits in einer Hütte schlief. Die Details dieser unglaublichen Geschichte finden Sie unten.
 
Steinernes Meer © ErnstPieber - stock.adobe.com
Steinernes Meer (Symbolbild)

In der Nacht auf Montag entdeckte ein Bergsteiger auf dem Weg zum Ingolstädter Haus einen völlig geschwächten Wanderer, der im Dunkeln nicht mehr weiterkonnte. Der 64-jährige Deutsche lag am Steig, und die Bergrettung wurde sofort alarmiert.

Der Zurückgelassene

Der entkräftete Bergsteiger schilderte den Rettungskräften, dass er seinen Begleiter vermisse. Die beiden Männer aus Niederbayern waren gemeinsam aufgebrochen, doch auf dem Weg ließ der eine seinen Begleiter zurück und ging allein weiter.

Großeinsatz der Bergrettung

Ein Großeinsatz zur Suche des zweiten deutschen Bergsteigers wurde ausgelöst. Der Einsatzleiter kontaktierte den Wirt des Ingoldstädter Hauses, der den vermissten Bergsteiger schlafend im Lager fand. Der Schlafende zeigte keinerlei Einsicht und meinte, sein Kamerad müsse allein zurechtkommen.

Rettung in der Dunkelheit

Die Saalfeldener Bergretter brachten den geschwächten 64-Jährigen per Gebirgstrage sicher ins Tal. Der Einsatz dauerte mehr als sechs Stunden und endete gegen 4.30 Uhr. Insgesamt waren 16 Bergretter im Einsatz.

Dieser Vorfall wirft ein Schlaglicht auf die Bedeutung von Teamarbeit und Verantwortung beim Bergsteigen. Die Entscheidung, einen geschwächten Kameraden zurückzulassen, hat nicht nur die Bergrettung in eine nächtliche Rettungsaktion gezwungen, sondern auch das Leben des zurückgelassenen Bergsteigers gefährdet.
 
Bergrettung Saalfelden
Fotos: 
Bergrettung Saalfelden