Selbstaufblasende Isomatten: Darauf musst du beim Kauf achten
Ratgeber

Selbstaufblasende Isomatten: Darauf musst du beim Kauf achten

Worauf es bei selbstaufblasbaren Isomatten ankommt und was die besten Modelle sind findest du in diesem Ratgeber.
 
Wir verraten, worauf du beim Kauf von selbstaufblasbaren Isomatten achten solltest! © sanderstock/Adobe Stock
Wir verraten, worauf du beim Kauf von selbstaufblasbaren Isomatten achten solltest!
Der Name verrät die wichtigste Funktion: Die Isomatte bildet die Isolierschicht zwischen dem Boden und dem Schlafenden. Zudem schützt sie den Schlafsack vor Nässe, spitzen Gegenständen und Schmutz. Eine leichte und doch gut gegen Bodenkälte isolierende, klein verpackbare und dennoch komfortable Isolationsmatte für Trekkingtouren klingt allerdings nach der Quadratur des Kreises.

Der Kompromiss zwischen der federleichten, sperrigen Liegematte aus Hartschaum und der dicken, schwach isolierenden Luftmatte ist die sogenannte selbstaufblasende Isomatte, die mit einem höheren Isolationswert punktet – dem sogenannten R-Wert. Doch auch bei selbstaufblasenden Isomatten gibt es enorme Unterschiede, je nachdem, ob sie für den Campingurlaub oder fürs Zelt-Trekking konzipiert wurden. Bei Isomatten für Rucksacktouren kommt es vor allem auf die perfekte Balance zwischen Gewicht, Isolation, Volumen, Langlebigkeit und Komfort an.
 

Was ist der R-Wert bei Isomatten?

Der R-Wert (R-Value) kennzeichnet den Wärmedurchgangswiderstand eines Materials. Durch diesen Zahlenwert wird die Isolationsfähigkeit bzw. Dämmwirkung von Isomatten beschrieben. Ermittelt wird der R-Wert mit Hilfe eines teuren, sehr aufwendigen Labortests, der den Wärmedurchgangswiderstand misst. Je höher der resultierende R-Wert, desto besser die Isolation. Bei den Angaben des R-Werts geht man von durchschnittlich kälteempfindlichen Personen aus. Robuste Personen können auf Matten mit kleineren R-Werten zurückgreifen, empfindliche Personen benötigen oftmals Matten mit höheren R-Werten.
 

Isomatte: Welche Modelle gibt es und wofür eignet sie sich?

  • Camping/Komfort: Bis 60 cm breite, dickere Luftmatte oder Isomatte mit bequemer, hautfreundlicher Liegefläche ohne Bodenberührung, wie bei der Sea to Summit Comofrt Light*  Das Herumrutschen und das Gewicht sind hier sekundär.
  • Trekking/Bergzelt: Möglichst leichte und klein verpackbare Isomatte. Bodenkontakt möglich; im Sommer auch Luftmatte mit 50 cm Breite und gewisser Rutschresistenz auf der Unterseite, wie die Thermarest Trail Lite*. Im Trekking- und Expeditionsbereich auf Flammresistenz achten.
  • Biwak: Klein verpackbare, leichte und doch robuste Isomatte (keine Luftmatte) mit hoher Rutschresistenz; eventuell in Breite oder Länge etwas verkürzt, wie die Exped Ultra R7*. Wenn du sicher gehen wills, dass die Isomatte nicht beschädigt wird, kannst du eine einfache Schaumstoff-Liegematte unterlegen.


Aus welchem Material besteht eine selbstaufblasbare Isomatte?

Selbstaufblasende Isomatten sind generell mit offenzelligem, weichem PU-Schaum gefüllt. Durch horizontal oder vertikal verlaufende Hohlräume kann zusätzlich an Gewicht gespart werden, ohne dabei jedoch wichtige Eigenschaften wie Isolation und Stabilität zu vernachlässigen. Beim ersten Ausrollen der Matte dehnt sich der Schaum nach Öffnen des Ventils nur so weit aus, dass eine weiche Befüllung entsteht. Wenn du einen leichten Überdruck in der Matte bevorzugst, kannst du diesen einfach durch zusätzliches Nachblasen erreichen.

Für optimalen Liegekomfort sollte die Isomatte bei Belastung Bodenkontakt vermeiden und sich zugleich deinem Körper anpassen. Wenn du dich mit beiden Händen flach auf die aufgeblasene Matte stützt und keinen Bodenkontakt spürst, ist sie dick genug.

In Sachen Obermaterial gibt es mehrere Varianten: jene mit rutschfester Gummierung auf dem Polyesterstoff an beiden Seiten sowie die Variante mit angenehmer Polyesteroberfläche, die für weniger Schweißbildung sorgt. Wer nicht schon bei der kleinsten Neigung des Bodens rutschen will, ist mit einer rutschresistenten Matte besser bedient.

Mit einer dickeren Isomatte kannst du auch im Winter gut schlafen.
Mit einer dickeren Isomatte kannst du auch im Winter gut schlafen. Foto: ARochau / Adobe Stock
 

Diese Maße sollte eine Outdoor Isomatte haben

Das Standardmaß einer Isomatte beträgt etwa 183 mal 50 Zentimeter: eine Liegefläche, die problemlos in enge Zwei-Personen-Zelte passt und ebenso leicht im Rucksack verstaut werden kann. Für große Menschen lässt sich Abhilfe schaffen, indem man Kleidung in den Staubeutel stopft und diesen oberhalb der Matte unter den Kopf legt. Einmal seitlich gefaltete, halbierte Matten sollten gut 25 Zentimeter breit sein.

Leicht-Isomatten wie die Exped SIM 2.5* wiegen mit Packsack nur zwischen 550 und 750 Gramm, während komfortablere und voluminösere Standardmodelle mehr als ein Kilo wiegen, wie die Exped Megamat Duo 10*. Um für eine ausreichende Isolierung mit kaum Bodenkontakt – unter anderem auch bei Seitenlage – zu sorgen, sollte man von einer Dicke von drei Zentimetern ausgehen.
 

Wie wird eine Isomatte aufgepumpt?

Das klassische Ventil mit Kunststoffgewinde gibt es in vielen Versionen: Angenehm glatt und abdeckbar, zur Luftstrom-Regulierung vertikal verschiebbar oder verschiebbar mit Drehraste. Hier muss man beim Lufteinblasen entgegen der traditionellen Systeme erst spät gegen den Innendruck der Matte ankämpfen. Genial ist das System von Exped, dessen Einblasventil mit Rückschlagsicherung diesen Kampf verhindert. Das zusätzliche Auslassventil dient wie bei den anderen Modellen dem Ablassen von Luft bis zum optimalen Liegedruck.
 

Isomatte: Die wichtigsten Insider-Tipps

  • Isomatte nie in der Sonne (Lösen der Verklebung), nie prall aufgeblasen im Zelt (Luftausdehnung bei Wärme) und nicht auf spitzigem Untergrund auslegen
  • Vor dem Verstauen Ventil öffnen, die Isomatte falten und der Länge nach ausquetschen, so kann die meiste Luft entweichen
  • Die Matte nicht eng zusammengerollt lagern, sondern zum Beispiel unterm Bett auslegen oder in größeren Verwahrbeutel
  • Nach dem Kauf die Isomatte auslegen, Luft einlassen, aufblasen, verschließen und 24 Stunden liegen lassen. Lässt sie Luft, sofort umtauschen!
 

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Text: Christian Schneeweiß
Artikel aus Bergsteiger Ausgabe 09/2011. Jetzt abonnieren!
 
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