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06.06.2016

Klettern: Beste Chancen für Olympia

Am 1. Juni hat das Executive Board des International Olympic Committee (IOC) die offizielle Empfehlung ausgesprochen, den Klettersport ins olympische Programm in Tokyo 2020 aufzunehmen. „Damit ist es sehr wahrscheinlich, dass das Klettern olympisch wird“, freut sich Dr. Wolfgang Wabel, der für den Leistungssport zuständige Geschäftsbereichsleiter im Deutschen Alpenverein (DAV). Die endgültige Entscheidung fällt bei der IOC-Session Anfang August im Vorfeld der Olympischen Spiele in Rio.
 
 
Jan Hojer beim Finale des Boulder Weltcups in München 2015 © DAV/Marco Kost
Für das Finale des Boulderweltcups am 12. und 13. August in München ist das ein perfektes Signal: Das Wettkampf-Highlight im Münchner Olympiastadion wäre der erste internationale Kletter-Event unter olympischem Vorzeichen.

Boulderweltcup Münchnen mit olympischem Flair

Zum Finale des internationalen Boulderweltcups trifft sich die Weltelite des Klettersports bereits zum siebten Mal in jährlicher Folge. In diesem Jahr bietet der Austragungsort, das Münchner Olympiastadion, eine besonders symbolträchtige Kulisse: Die weltbesten Athletinnen und Athleten einer Sportart, die sich auf den Weg nach Olympia befindet, werden in dem eigens für die Olympischen Sommerspiele 1972 erbauten Stadion gekürt.

München gilt in der Szene längst als Garant für spektakuläre Boulderwettkämpfe: Das Wettkampfgeschehen und der Zuschauerbereich befinden sich unter dem Glasdach und sind vom Wetter unabhängig. Mit der Stadt München und Globetrotter als großzügige Unterstützer und dem DAV als Ausrichter war der Weltcup 2015 mit über 200 Startern und 5.000 Zuschauern der beliebteste Event im internationalen Kalender.

Spannendes Finale garantiert

Ein Blick in die Weltrangliste zeigt, dass noch alles offen ist. Angeführt wird der Weltcup bei den Damen derzeit von der Britin Shauna Coxsey, bei den Herren liegt der Japaner Tomoa Narasaki vorne. Vor dem Finale in München treten die Athleten noch einmal in Vail (USA) gegeneinander an. Die Chancen stehen gut, dass deutsche Kletterer im Finale dann vorne mit dabei sind.

Für Deutschlands besten Boulderer, Jan Hojer aus Frankfurt (derzeit Platz 7 in der Gesamtwertung), steht ein Heimsieg in München ganz oben auf der Wunschliste. Hojer, Weltcup-Gesamtsieger von 2014 und Zweiter in 2015, strebt zudem erneut nach einem Platz auf dem Gesamtweltcup-Podium. Die Münchnerin Monika Retschy vom DAV München/Oberland (derzeit Platz 5 in der Gesamtwertung) holte erst Mitte Mai im indischen Mumbai Silber und bewies einmal mehr, dass auch sie ganz vorne mitklettern kann.

Bleibt der Ausgang des Boulderweltcups auch spannend, steht eines schon heute fest: Die aktuelle Empfehlung des Executive Boards des IOC und die Aussicht auf Olympia 2020 wird so manche Athleten beflügeln.