Mit Kindern auf Tour: Bad Waltersdorf in der Steiermark | BERGSTEIGER Magazin
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Mit Kindern auf Tour: Bad Waltersdorf in der Steiermark

Wer über den Dingen thronen möchte, muss dafür nicht zwangsläufig die hohen Berge erkunden. Fürs Erste reicht ein Besuch im Erlebnispark und Waldseilgarten Geier. Ein Familienausflug in die Steiermark.
 
Platz da! Wer in der Luft ist, hat im Erlebnispark eindeutig Vorfahrt. © Kletterpark Geier/TVB Bad Waltersdorf
Platz da! Wer in der Luft ist, hat im Erlebnispark eindeutig Vorfahrt.
Es ist ein Urwunsch des Menschen. Oben stehen. Runter schauen. Beim Bergwandern kann es vor allem mit Kindern mitunter sehr lange dauern, bis man den Gipfel erreicht hat. Im Waldseilgarten hingegen ist man im Nu oben. Und bleibt auch eine Weile dort. Mit vielen grandiosen Blicken in die Tiefe. An 450 Stationen und Elementen kann man sich im Waldseilgarten Geier in Sebersdorf/Bad Waltersdorf entlanghangeln. Der höchste Punkt, den man dabei erreicht, beträgt 17 Meter. Kinder müssen mindestens sechs Jahre alt sein, und auch dann dürfen sie nur in Begleitung eines Erwachsenen in die Höhe.

Einzelne Parcours sind selbst unter Aufsicht sogar erst ab zehn oder 14 Jahren erlaubt. Entsprechend unterschiedlich sind die Schwierigkeitsgrade. Während die Älteren also durch die Lüfte schweben, können kleinere Kinder den Spielplatz auf dem Gelände erkunden. Hier ist die Alterszulassung genau umgekehrt: Nur wer jünger als sieben Jahre alt ist, darf ihn nutzen. Getreu dem Motto: erst Wurzeln, dann Flügel.

Kurz und knapp!

Alter: ab 6 Jahren in Begleitung eines Erwachsenen
Fakten: 450 Stationen, 33 Parcours
Mitnehmen: Nichts außer der üblichen Freizeitkleidung. Das benötigte Klettergeschirr samt Helm wird gestellt
Preise: 12 € (6– 11 Jahre); 15 € (12–15 Jahre); 18 € (ab 16/Erwachsene)
Infos: Geier Erlebnispark, Geier 67, A-8272 Sebersdorf/Bad Waltersdorf, Tel. 00 43/6 64/1 02 48 52, www.erlebnispark-geier.at

Weitere Ausflugstipps in der Steiermark:

• Tierwelt Herberstein mit mehr als 130 Tierarten (Buchberg 50, A-8223 Stubenberg am See)
• Straußenpark in Großhart-Auffen
• Hexenausstellung in der Riegersburg
• Quad-Park gleich neben der H2O-Familientherme
• Schokomanufaktur Zotter: Hier können Kinder nicht nur an einer Verkostung teilnehmen, sondern auch den essbaren Tiergarten erkunden (Bergl 56, A-8333 Riegersburg).

Zu Besuch bei Wolli

Der Bergstadl Bad Waltersdorf liegt auf einer Anhöhe im steirischen Hügelland. Er hat einen Schankraum sowie diverse Stüberl, in denen rund 180 Personen Platz finden. Auf der Panoramaterasse können zusätzlich 120 Personen sitzen. Regelmäßig finden besondere Veranstaltungen wie Brunch, Grillabend oder der Naschkatzentreff statt. Zum Bergstadl gehört ein Hofladen, der regionale Produkte zum Mitnehmen bereithält, wie etwa Frischkäse, Speck vom Wollschwein oder Kürbisknabberkerne. Die Zutaten für alle Speisen stammen laut Bergstadl ausschließlich aus eigenem Anbau und der Region. Kinder dürften vor allem von Spielecke, Kinderkegelbahn und Spielplatz begeistert sein. Und natürlich von den Wollis – Wollschweinen, die man rund um den Stadl beobachten kann.

Wann? Unter der Woche außer mittwochs ab 16 Uhr, samstags ab 14 und sonn- sowie feiertags ab 12 Uhr. Mittwoch Ruhetag
Wie? 00 43/33 33/39 77, bergstadl@htb.at, www.bergstadl.com
Wo? Am Leitersdorfberg 177, A-8271 Bad Waltersdorf

Bergstadl Bad WaltersdorfKinder testen: ​»Ich komme gerne zum Bergstadl, weil es hier sehr lustig ist. Es gibt einen tollen Spielplatz mit einer Kinderkegelbahn. Wenn das Wetter nicht schön ist, gibt es immer noch die Indoor-Spielecke. Besonders gut schmeckt mir der Apfelsaft und die Buchtel. Am meisten faszinieren mich die Wollschweine, die man hier anschauen kann.« Lilli, 6 Jahre, aus Bad Waltersdorf

Toben und Erholen - H2O Erlebnis-Therme

Die Eltern wollen entspannen, die Kinder sich austoben. Gerade in Bädern lässt sich das nicht immer unter einen Hut bringen. In der H2O Erlebnis-Therme (Sebersdorf 300, Bad Waltersdorf) zum Glück schon. Für die Kleinen gibt es Rutschen, Planschbecken, Wellenbecken und ein tägliches Animationsprogramm. Eltern können sich in Sauna oder Dampfbad zurückziehen oder sich massieren lassen. Für die ganz Kleinen gibt es eine Zubereitungsecke für Babyessen sowie einen Still-, Ruhe- und Wickelraum. Besonders im Sommer kann das Bad zudem mit einer großen Liegewiese samt Spielbereich im Freien punkten. Genauere Infos unter www.hoteltherme.at

Geruhsam schlafen - Hotel Teuschler-Mogg

Kinder willkommen: Das familiär geführte Hotel ist eingebettet in die Hügellandschaft der Oststeiermark. Obst und Gemüse kommt frisch vom Garten auf den Tisch, selbst der Apfelsaft stammt aus eigener Produktion. Infos unter www.teuschler-mogg.at

Der Storch stellt sich vor

StorchcenfarmDer Storch gehört zu unseren bekanntesten Langstrecken-Zugvögeln. Jedes Jahr fl iegt er zum Sommerende ins tropische Afrika. Da Störche nur über Land mit Hilfe der warmen Winde im Segelfl ug dahingleiten können, vermeiden sie es, große Strecken über das Meer zu ziehen.
Erkennungsmerkmale: etwa 110 Zentimeter groß, weißes Gefi eder, die Spitzen der Schwingen sind schwarz gefärbt. Das und der lange rote Schnabel samt langer roter Beine machen ihn unverwechselbar.
Heimat: Süd-, Mittel- und Osteuropa Lebensraum: nahe feuchten Wiesen mit Teichen, Weihern und Baumgruppen oder Sümpfen. Oft auch bei Siedlungen, da Störche in Menschennähe reichlich Nahrung finden. Ihre Nester bauen sie gerne auf Häusern, Bäumen oder Felsen.
Bedeutung: In vielen Märchen gilt der Storch als Kinder- und Glücksbringer. Störche gelten zudem als Schädlingsvertilger, weil sie große Mengen an Insekten fressen.

Meister Adebar ganz nah erleben: Mitten am Hauptplatz von Bad Waltersdorf hat eine Storchenfamilie schon vor Jahrzehnten ihr Zuhause gefunden. Jahr für Jahr kommt sie nach dem Winter, den sie im Süden verbringt, wieder hierher zurück. Mit viel Liebe befreien die Störche das Nest vom Winterschlaf und richten es für die Sommermonate her. Der besondere Stolz der Familie ist ihr Nachwuchs, der gut behütet über den Dächern von Bad Waltersdorf großgezogen und für die lange Reise in den Süden vorbereitet wird. Der Schlaumeierweg führt an der Storchenwiese vorbei, auf der sich die Tiere bei der Nahrungssuche beobachten lassen.

Eltern-Guide

Wir haben als Eltern gelernt, dass Kinder jederzeit essen und trinken dürfen, sobald sie den Wunsch dazu äußern. Auf der Bergwanderung aber stört das dauernde Stehenbleiben. Wie gehen Eltern am besten damit um?
Ludwig Bertle: Kinder, auch im Grundschulalter, sind keine Weltmeister darin, Hunger und Durst zurückzustellen. Wer rennt, der schwitzt; wer hohe Schritte macht, verbrennt Kalorien. Kinder haben also mehr Durst und Hunger als normalerweise. Und so sollten sie jederzeit trinken und essen dürfen, auch wenn das den Geh-Rhythmus stört und mehr Pausen ergibt. Vor allem beim Trinken muss man nicht sparen. Im Laufe der Jahre aber kann man allerdings sanft darauf hinwirken, dass die zeitlichen Abstände größer werden und damit die »Frustrationstoleranz« der Kinder allmählich zunimmt. Das macht es für alle leichter. Appetit ist auch Hunger, aber gleichzeitig die beste Voraussetzung für eine größere Brotzeit und sicher nicht gesundheitlich schädlich.

Besonders schön ist es, mit hungrigen Kindern bei der großen Rast eine Art Buffet anzurichten. Die Zutaten werden dabei auf einer Steinplatte klein aufgeschnitten und ansprechend drapiert. Zur Überraschung vieler Eltern essen auch solche Kinder dann Apfelschnitze und Schweizer Käse, welche das sonst vehement abgelehnt haben. Und alle essen gemeinsam und unterhalten sich dabei. Wenn es den Kindern mit der Mahlzeit reicht, sollte die Spielwiese nicht weit sein. Um die Brotzeitpause zum Erfolg zu machen, sind zwei Dinge von Vorteil: Die Kinder sollten nicht schon auf der Strecke satt sein – und der Essplatz muss gut gewählt werden.

Ludwig Bertle ist Lehrer und Bergführer. Er bildet beim DAV Familiengruppenleiter samt ihren Kindern aus und hat selbst drei Kinder plus Enkel.

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Fotos: 
Kletterpark Geier/TVB Bad Waltersdorf
Artikel aus Bergsteiger Ausgabe 08/2015. Jetzt abonnieren!
 
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