Auf Höhenwegen durch die Dolomiten | BERGSTEIGER Magazin
Dolomiten Höhenweg Nr 1

Auf Höhenwegen durch die Dolomiten

Warum nicht mal anders herum? Der Dolomiten-Höhenweg Nr. 1 verläuft zwar von Nord nach Süd durch die östlichen Dolomiten; aber auch in umgekehrter Richtung ist es mordsmäßig spannend, immer auf etwa 2000 Meter Höhe zu wandern.
 
Unvergessen bleibt eine Übernachtung am Bivacco Bernardina, wenn die untergehende Sonne die Gusela erglühen lässt © Mark Zahel
Unvergessen bleibt eine Übernachtung am Bivacco Bernardina, wenn die untergehende Sonne die Gusela erglühen lässt
In der Praxis hat sich die Nord-Süd-Richtung vom Pragser Wildsee nach Belluno etabliert. Es spricht aber grundsätzlich nichts dagegen, es umgekehrt anzugehen.

Eckdaten zum Dolomiten Höhenweg Nr. 1

Dolomiten Höhenweg Nr. 1 KarteCharakter: Wandertechnisch relativ leichte alpine Trekkingroute, zumeist auf guten und tadellos markierten Bergwegen. Hier und da etwas Trittsicherheit vorteilhaft. Eine Ausnahme bildet der Klettersteig an der Schiara, der im Verhältnis dazu schwierig erscheint.
Stützpunkte: Mehr als 20 Übernachtungsgelegenheiten unterwegs, zumeist Hütten des CAI, aber auch etliche privat geführte Hütten und Gasthäuser. Die Etappeneinteilung kann damit sehr flexibel vorgenommen werden.
Beste Jahreszeit: Je nach Schneesituation ab etwa Ende Juni bis die ersten Hütten schließen (im Süden schon ab dem 20. September). Der Hauptferienmonat August sollte eher gemieden werden.
Gesamtdauer: Allein für den Höhenweg 7 bis 10 Tage, bei eingeschobenen Gipfelabstechern, Kurzetappen oder Schlechtwetter-Ruhetagen auch mehr.
Richtung: Bei einsetzender Nordföhnlage, die später von Hochdruckwetter und schließlich von labilerer Südwestströmung abgelöst wird (klassischer Wetterablauf), ist die Süd-Nord-Wegrichtung vorteilhaft.
Karten: Empfehlenswert ist die Tabacco-Serie im Maßstab 1:25 000. Man benötigt die Blätter 024 »Prealpi e Dolomiti Bellunesi«, 025 »Dolomite di Zoldo, Cadorine e Agordine«, 03 »Cortina d’Ampezzo« und 031 »Pragser Dolomiten – Enneberg«.
Literatur: Mark Zahel »Südalpentreks«, Bruckmann Verlag, 2010

Die Etappen im Überblick:

Etappe 1: Bolzano Bellunese – Rifugio 1° Alpini – Rifugio Pian de Fontana

Schwierigkeit: mittel
Dauer: 10 Std.
Höhenunterschied: 1150 Hm
Charakter: Steiler, teilweise aus gesetzter Klettersteig; auch am nördlichen Abhang der Forcella Marmol abschüssige Passagen; absolute Schwindelfreiheit und Trittsicherheit notwendig. Davor und danach gewöhnliche Bergwege, gelegentlich etwas überwachsen, aber ohne weitere schwierige Strecken.
Ausgangspunkt: Bolzano Bellunese (498 m), erreichbar mit Bus von Belluno
Hütten: Rif. 7° Alpini (1502 m), Rif. Pian de Fontana (1632 m)

Etappe 2: Rifugio Pian de Fontana – Rifugio Pramperèt – Passo Duran

Schwierigkeit: leicht
Dauer: 7½ Std.
Höhenunterschiet: 1120 Hm
Charakter: Unschwierige, markierte Bergwege durch urtümliches Gelände, stellenweise Trittsicherheit vorteilhaft; Ausdauer nötig, Unterbrechung im Rifugio Pramperèt möglich.
Hütten: Rif. Sommariva al Pramperèt (1857 m), Rif. Cesare Tomè (1601 m), Rif. San Sebastiano (1601)

Etappe 3: Passo Duran – Rifugio Vazzolèr – Rifugio Tissi

Schwierigkeit: leicht
Dauer: 6¾ Std.
Höhenunterschied: 1350 Hm
Charakter: Leichte Bergwege, vorübergehend auch geschotterte Fahrwege, mit moderaten Steigungen. Die lange Strecke kann unterteilt werden. Dieser Abschnitt bietet spektakuläre Ansichten, vor allem der Civetta.
Hütten: Rif. Carestiato (1834 m), Rif. Vazzolèr (1714 m), Rif. Tissi (2250 m)

Etappe 4: Rifugio Tissi – Rifugio Coldai – Rifugio Città di Fiume

Schwierigkeit: leicht
Dauer: 5 Std.
Höhenunterschied: 640 Hm
Charakter: Wenig anstrengende Etappe auf leichten Bergwegen, vorübergehend auch Fahrwegen. Im Bereich des Col dei Baldi Orientierungsprobleme möglich. Der Wegverlauf führt nah an den Monte Pelmo mit Prachtblick in seine Nordwand.
Hütten: Rif. Passo Staulanza (1766 m), Rif. Città di Fiume (1918 m)

Etappe 5: Rifugio Citt à di Fiume – Rifugio Nuvolau

Schwierigkeit: leicht
Dauer: 5½ Std.
Höhenunterschied: 1080 Hm
Charakter: Die Anforderungen konzentrieren sich auf den kurzen Klettersteig am Nuvolau (kann mit Variante umgangen werden), sonst unschwierige Höhenwege
Hütten: Rif. Croda da Lago (2046 m), Albergo Passo Giau (2236 m), Rif. Nuvolau (2575 m), Rif. Cinque Torri (2137 m)

Etappe 6: Rifugio Nuvolau – Lagazuoi – Faneshütte

Schwierigkeit: mittel
Dauer: 7 Std.
Höhenunterschied: 830 Hm
Charakter: Unschwierige, meist sehr gut ausgebaute Bergwege, nur kurzfristig steil, etwa an der Forcella del Lago. Elementare Trittsicherheit vorteilhaft. Recht langer Übergang, aber Unterbrechung am Lagazuoi möglich.
Hütten: Rif. Averau (2413 m), Rif. Lagazuoi (2752 m), Faneshütte (2060 m), Lavarellahütte (2042 m)

Etappe 7: Faneshütte – Seekofelhütte – Pragser Wildsee

Schwierigkeit: leicht
Dauer: 7 Std.
Höhenunterschied: 930 Hm
Charakter: Bis zur Senneshütte sehr leichte, breite Wege; Abstieg zum Pragser Wildsee auch gut ausgebaut, aber steiniger und mit einer gesicherten Passage; Trittsicherheit vorteilhaft; kann in zwei Etappen aufgeteilt werden.
Hütten: Gasthaus Pederü (1548 m), Senneshütte (2126 m), Seekofelhütte (2327 m),
Endpunkt: Pragser Wildsee (1494 m)
Mark Zahel
Artikel aus Bergsteiger Ausgabe 08/2011. Jetzt abonnieren!
 
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