Wandern im Nationalpark Belluni Dolomiti
Durchs wilde »Bellunistan« - Belluno in den Dolomiten
© Fabrizio Friz CTA-CFS, Christian Wanner
Hinter dem satten Grün der sanften Hochebene Erera-Brendol zeichnen sich die markigen Gipfel der Palagruppe ab – ein toller Kontrast.
Hinter dem satten Grün der sanften Hochebene Erera-Brendol zeichnen sich die markigen Gipfel der Palagruppe ab – ein toller Kontrast.
Teddy Soppelsa ist ein eher schweigsamer Zeitgenosse. Er strahlt innere Ruhe und Gelassenheit aus. Teddys Profil ist scharf und kantig wie die markanten Gipfel der Feltriner Alpen im Nationalpark Belluno Dolomiti. Flink wie eine Gämse huscht er mit seinen schlanken, langen Beinen über felsige Wege. Und je länger die Tour dauert, desto mehr wird das anfängliche Gefühl zur Gewissheit: Diesen abgelegenen Teil der Dolomiten verkörpert der introvertierte Norditaliener perfekt. Der 315 Quadratkilometer große Nationalpark Belluno Dolomiti wurde 1990 gegründet (zum Vergleich: der älteste Nationalpark der Alpen in der Schweiz hat eine Fläche von lediglich 172 km2), um die vielfältige Pflanzen- und Tierwelt der südlichen Dolomiten unter Schutz zu stellen. Zwischen den Tälern Cismon im Westen und Piave im Osten gelegen, ist er ist ein Kontrastprogramm zu den touristisch frequentierteren Regionen der Gebirgsgruppe in Südtirol und dem Trentino.
Nicht allein wegen der wilden Landschaft, sondern wegen seiner Lage im Südosten der Dolomiten. In der Region wandelt man noch sehr einsam auf den Spuren der alpinistischen Pioniere. Seit 2009 zählen neun Naturschutzgebiete der Dolomiten zum Unesco Weltnaturerbe, in die Abgeschiedenheit der Feltriner Alpen hat die Welt noch nicht so richtig gefunden.
Wegen des schneereichen Winters sind Ende Juni noch viele Firnfelder vorhanden. Das Grün der Wiesen, die rauhen Felsformationen, die Schneefelder und die dichten Nebelschwaden sorgen an diesem Tag für eine fast gespenstische Stimmung. Die von Gletschern während der letzten Eiszeit geformte Karstlandschaft ist von Schluchten, Grotten und tiefen Höhlen durchzogen, erklärt Teddy Soppelsa. Wir gehen auf einem Pfad, den einst auch Schmuggler und die Erstbesteiger des Sass de Mura vor 130 Jahren benutzten. »Hierher verirren sich so wenige Bergsteiger, dass sogar noch Erstbegehungen möglich sein könnten«, sagt er.
Das Rifugio Bruno Boz liegt auf einem saftig grünen Wiesenrücken südwestlich des Passo de Mura. Die Hütte ist bequem auch für weniger ambitionierte Wanderer oder Familien mit Kindern erreichbar. Der nächste Morgen ist sonnig, das zackige Massiv des Sass de Mura präsentiert sich in seiner vollen Pracht. Die Gäste aus Deutschland und Österreich und die AKU-Mitarbeiter steigen ab ins Tal. Nur einer bleibt auf der Hütte. Es ist Teddy. Aus der Ferne erkennt man noch, wie er auf einem Zaun steht und der Gruppe hinterherwinkt. Jetzt hat er die Belluno Dolomiti wieder ganz für sich.
Nicht allein wegen der wilden Landschaft, sondern wegen seiner Lage im Südosten der Dolomiten. In der Region wandelt man noch sehr einsam auf den Spuren der alpinistischen Pioniere. Seit 2009 zählen neun Naturschutzgebiete der Dolomiten zum Unesco Weltnaturerbe, in die Abgeschiedenheit der Feltriner Alpen hat die Welt noch nicht so richtig gefunden.
Belluno Dolomiten: Still und abgeschieden
Zum Glück, sagt Teddy Soppelsa. Allmählich entwickelt sich der Nationalpark mit seinen vielen Wanderwegen, Themenpfaden und Museen zu einem Geheimtipp für alternativen Naturtourismus. Auch an diesem Samstag, an dem der studierte Chemiker voller Umsicht eine bunt zusammengewürfelte Gruppe bis unter die Gipfelgruppe des Sass de Mura (2547 m) führt, trifft man unterwegs kaum einen Menschen. Die Teilnehmer der Tour – Gewinner eines Test-Wettbewerbs des italienischen Outdoor-Unternehmens AKU – kommen aus Österreich und verschiedenen Regionen Deutschlands. Auf gut 2000 Metern Meereshöhe befindet sich am Fuße des Monte Neva das Wiesenhochtal Cadin de Neva, dessen sanft geschwungene Formen in einem fast unwirklichen Kontrast zu den schroffen Kalkgipfeln stehen.Wegen des schneereichen Winters sind Ende Juni noch viele Firnfelder vorhanden. Das Grün der Wiesen, die rauhen Felsformationen, die Schneefelder und die dichten Nebelschwaden sorgen an diesem Tag für eine fast gespenstische Stimmung. Die von Gletschern während der letzten Eiszeit geformte Karstlandschaft ist von Schluchten, Grotten und tiefen Höhlen durchzogen, erklärt Teddy Soppelsa. Wir gehen auf einem Pfad, den einst auch Schmuggler und die Erstbesteiger des Sass de Mura vor 130 Jahren benutzten. »Hierher verirren sich so wenige Bergsteiger, dass sogar noch Erstbegehungen möglich sein könnten«, sagt er.
Belluno Dolomiten: Kriegsgeschichte einer Grenzregion
Das Endziel und Nachtlager unserer Tour ist das Rifugio Bruno Boz (1718 m). Am Passo de Mura (1867 m) wird Geschichte plötzlich sichtbar. Ein verwitterter Stein mit der eingravierten Jahreszahl 1845 markiert die einstige Grenze zwischen Tirol und Venetien. Für einen Moment halten alle inne. In mehreren Kriegen des 19. und 20. Jahrhunderts wurde diese Region zwischen den österreichischen Habsburgern und Italien hin- und hergeschoben.Das Rifugio Bruno Boz liegt auf einem saftig grünen Wiesenrücken südwestlich des Passo de Mura. Die Hütte ist bequem auch für weniger ambitionierte Wanderer oder Familien mit Kindern erreichbar. Der nächste Morgen ist sonnig, das zackige Massiv des Sass de Mura präsentiert sich in seiner vollen Pracht. Die Gäste aus Deutschland und Österreich und die AKU-Mitarbeiter steigen ab ins Tal. Nur einer bleibt auf der Hütte. Es ist Teddy. Aus der Ferne erkennt man noch, wie er auf einem Zaun steht und der Gruppe hinterherwinkt. Jetzt hat er die Belluno Dolomiti wieder ganz für sich.
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Text: Klaus Vick. Fotos: Fabrizio Friz CTA-CFS, Christian Wanner
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