Heldenhafte Rettung am Mount Everest: Sherpa trägt erschöpften Bergsteiger aus der Todeszone | BERGSTEIGER Magazin
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Heldenhafte Rettung am Mount Everest: Sherpa trägt erschöpften Bergsteiger aus der Todeszone

Ein heldenhafter Sherpa namens Gelje rettete einen erschöpften Bergsteiger aus der gefürchteten Todeszone des Mount Everest. Trotz der extremen Bedingungen und der Gefahr, die mit einer solchen Rettung verbunden ist, entschied sich Gelje, seinen eigenen Gipfelsturm abzubrechen, um das Leben des unterkühlten Mannes zu retten.
 
Mount Everest Sherpa Gelje retter Bergsteiger aus Todeszone © Sehpa Gelje Instagram
Sherpa rettet Bergsteiger aus der Todeszone

Nepal – unerwartete Begegnung in der Todeszone

Am 18. Mai 2023 ereignete sich eine bemerkenswerte Rettungsaktion am höchsten Berg der Welt, dem Mount Everest. Der einheimische Bergführer Gelje Sherpa rettete einen unterkühlten und völlig erschöpften Bergsteiger aus der gefürchteten Todeszone des Berges.

Entscheidung für das Leben

Gelje Sherpa, ein 30-jähriger erfahrener Bergführer, war mit einem Kunden auf dem Weg zum Gipfel, als sie etwa 550 Meter unterhalb des Gipfels auf den entkräfteten Bergsteiger stießen. Der Mann aus Malaysia war bereits unterkühlt und konnte aus eigener Kraft nicht mehr aus der Todeszone herauskommen. Die Todeszone, die sich oberhalb von 8000 Metern Höhe befindet, ist für ihre extrem dünnen Luftverhältnisse und Temperaturen von Minus 30 Grad Celsius bekannt. Menschen können hier ohne Atemmaske höchstens 48 Stunden überleben.

Ohne zu zögern, entschied sich Gelje, seinen Gipfelsturm abzubrechen und den hilflosen Mann zu retten. Er wickelte den unterkühlten Mann in eine Isomatte, schnallte ihn auf seinen Rücken und begann den Abstieg. Die Rettungsaktion war äußerst schwierig, insbesondere an steinigen Stellen, wo Gelje den Mann nicht ziehen, sondern auf dem Rücken tragen musste.

Nach mehreren Stunden und 600 Höhenmetern traf Gelje auf einen anderen Sherpa, der seine Hilfe anbot. Gemeinsam trugen und zogen sie den erschöpften Mann weitere 600 Höhenmeter in Richtung des tieferliegenden Camps. In Camp 3, das sich auf über 7000 Metern Höhe befindet, wartete bereits ein Helikopter, um den malaysischen Bergsteiger abzutransportieren.

Ein Leben gerettet gegen alle Wahrscheinlichkeiten

Der erschöpfte Mann wurde ausgeflogen und überlebte. Laut Informationen des Tourismusministeriums konnte er in der vergangenen Woche in seine Heimat zurückkehren. Dies ist laut der Behörde eine Seltenheit, da es fast unmöglich ist, Kletterer aus dieser Höhe zu retten.

Eine tödliche Saison am Mount Everest

Die Frühlingssaison auf dem Mount Everest war in diesem Jahr besonders tödlich. Mehr als zehn Menschen verloren am Berg ihr Leben, darunter ein Sherpa-Team, das sich um die Installation der Fixseile für die kommerziellen Kunden kümmerte. Mindestens 13 Menschen haben auf dem weltweit höchsten Berg in dieser Saison bereits ihr Leben gelassen. Dank der unglaublichen Heldentat von Sherpa Gelje wurde ein weiteres Todesopfer verhindert.

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