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11.12.2019

Tag der Berge: Weil wir die Berge lieben

Zum Internationalen Tag der Berge stellen wir Projekte vor, die zum Schutz und zur nachhaltigen Entwicklung unserer Berglandschaften beitragen. 
 
 
 
Die Alpen nahe Schleching. Foto: DAV/fotografie-vodermaier.de
Seit 2003 steht der 11. Dezember ganz im Zeichen der Berge. In diesem Jahr wurde der Tag von der Generalversammlung der Vereinten Nationen zum Internationalen Tag der Berge erklärt. Dieser Tag soll ein Bewusstsein für die Probleme der Berglandschaften schaffen und aufzeigen, wie von der Bergwelt profitiert werden kann. Eine Vielzahl von Projekten befasst sich schon seit mehreren Jahren mit dem Thema Berg und stellt – ganz im Zeichen des höchsten Bergfeiertages – die nachhaltige Entwicklung unserer Berg- und Naturlandschaften in den Mittelpunkt.

Am (Berg-)Fluss dahoam

Seit 2014 koordiniert der WWF in Bayern das Projekt Alpenflusslandschaften. Zwischen Ammersee und Zugspitze sowie zwischen Kempten und Bad Tölz arbeiten die Beteiligten – insgesamt 18 Partner, darunter Naturschutzverbände, der DAV, Bezirke, Landkreise, Unternehmen und andere Institutionen – an der Bewahrung der hier noch immer existierenden Wildflussabschnitte. Projektziele sind unter anderem der Erhalt von artenreichen Lebensräumen an den Flüssen, die Bewusstseinsbildung für die Besonderheit der Alpenflüsse sowie teilweise auch die Renaturierung von bestimmten Gebieten an den Flüssen Ammer, Lech und Isar. Im Jahr 2020 wird das Projekt offiziell abgeschlossen.

Schützt den Schutzwald

Bereits im Jahr 1984 hat der Deutsche Alpenverein (DAV) die Aktion Schutzwald ins Leben gerufen. Seither setzt er sich jährlich für die Pflege von alpinem Schutzwald ein. Rund 130 Helferinnen und Helfer beteiligen sich jedes Jahr an dem Projekt und sind in bis zu 20 Aktionswochen pro Jahr fünf Tage lang in den Bergwäldern unterwegs. Hier pflanzen sie Bäume, pflegen Zugangswege, bauen Hochsitze, räumen Sturmflächen oder helfen in der Jungwaldpflege. Damit tragen sie maßgeblich zur Aufrechterhaltung der Schutzfunktion des Waldes bei. 

Mit #unserealpen hat der DAV zudem gemeinsam mit dem Österreichischen Alpenverein (ÖAV) und dem Alpenverein Südtirol (AVS) im Dezember 2018 eine groß angelegte Kommunikationskampagne gestartet, die auf die Schönheit der Alpen - aber auch auf die massiven Bedrohungen des Alpenraumes hinweist. 

„Alpen-Flohmi“ für mehr Nachhaltigkeit

Umweltverträglicher Bergsport beginnt bereits mit dem Kauf der Ausrüstung. Darauf hat Mountain Wilderness Schweiz kürzlich hingewiesen. Noch voll funktionsfähige Bergsportkleidung und –ausrüstung muss oftmals neueren Modellen weichen. Dies trägt enorm zur Ressourcenverschwendung bei. Um dem entgegenzuwirken, veranstaltet Mountain Wilderness Schweiz seit 2019 regelmäßig Alpinflohmärkte, sogenannte „Alpen-Flohmis“. Hier bietet er die Möglichkeit, gebrauchte Bergsportausrüstung zu kaufen und zu verkaufen. Damit möchte der Verein einen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit im Bergsport leisten.

Die Jugend und der Berg

In diesem Jahr findet der Internationale Tag der Berge unter dem Motto „Mountains Matter for Youth“ statt und soll daher besonders bei jungen Menschen ein Bewusstsein für die Wichtigkeit von Bergen und Berglandschaften schaffen. Ein ähnliches Ziel hat auch die von der EU geförderte Initiative YOUrALPS verfolgt. Das Projekt zielte darauf ab, die Identifikation von Jugendlichen mit dem Lebensraum Alpen zu erhöhen und gleichzeitig auch zu einem verantwortungsvollen Umgang mit der Natur anzuregen. Hierfür setzte die europaweite Initiative gemeinsam mit zwölf Projektpartnern vor allem Aktivitäten im alpinen Bildungsbereich um. Einer dieser Partner war auch der Nationalpark Berchtesgaden. Im Rahmen des im Oktober abgeschlossenen Projektes erarbeitete der Nationalpark das sogenannte „Alpine Toolkit“, eine Sammlung von Lehrmaterialien, die unter anderem die Themen Klimaschutz, Biodiversität, Mobilität und Tourismus behandeln. Das Toolkit soll in Zukunft sowohl in Schulen als auch im außerschulischen Bereich Verwendung finden.
 

Nachhaltiger Tourismus zum Wohl der Berge

Auch alternative Tourismusformen tragen zur nachhaltigen Entwicklung von Berglandschaften bei. Eine solche Form fördert die vom österreichischen Alpenverein 2005 ins Leben gerufene und inzwischen auch von den anderen Alpenvereinen mitgetragene Initiative der Bergsteigerdörfer. 29 Bergsteigerdörfer gibt es mittlerweile. Sie alle müssen strenge Aufnahmekriterien erfüllen und sich einem umweltschonenden und nachhaltigen Naturtourismus verschreiben. In Deutschland sind die Gemeinden Kreuth, Ramsau bei Berchtesgaden, Schleching und Sachrang Mitglieder der Bergsteigerdörfer. 

Nachhaltigkeit ist auch die Devise von Mountain Wilderness Deutschland. Unter dem Titel „Wilde Winter“ veröffentlicht der Verein, der sich für den Erhalt der letzten Wildnisgebiete Deutschlands einsetzt, im Dezember seine neueste Publikation. Der 100-seitige Guide stellt 22 Ski- und Tourengebiete am bayerischen Alpenrand und am Alpenhauptkamm vor, die vollkommen auf künstliche Beschneiung verzichten und stattdessen auf sanften Tourismus setzen. 

Am 11. Dezember, dem Internationalen Tag der Berge, finden auf der ganzen Welt Veranstaltungen zum Thema Berg statt. Die Food and Agriculture Organization of the United Nations (FAO) hat die Aktionen auf ihrer Website zusammengefasst.