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08.12.2016
DAV-Projekt "Klimafreundlicher Bergsport" nach drei Jahren abgeschlossen
Im Rahmes des Projekts sind Videos, Broschüren und eine Ausstellung entstanden, die das Thema kompakt und anschaulich darstellen. Für eine klimafreundlichere Ausgestaltung des Bergsports wurden außerdem einige praktische Instrumente realisiert.
Das wichtigste Resultat des Projektes liegt allerdings auf einer anderen Ebene. „Wir haben gelernt, dass die größte Herausforderung darin besteht, in der Bergsportszene einen Umdenkprozess in Gang zu setzen“, sagt Projektleiter Maximilian Witting. „Heute meinen viele noch, klimafreundlicher Bergsport hieße vor allem Verzicht. Eigentlich geht es aber darum, kreativ und flexibel zu sein.“
Im Vergleich zum globalen Durchschnitt steigen die Temperaturen in den Alpen mit doppelter Geschwindigkeit. Schon heute sind die weitreichenden Veränderungen zum Teil deutlich sichtbar – das rasante Abschmelzen der Gletscher ist dabei zum Sinnbild geworden. Der Klimawandel verändert aber nicht nur das Landschaftsbild der Alpen, sondern auch dessen Wasserhaushalt, Ökologie und Wirtschaftsstruktur.
Die Folgen sind so umfangreich wie vielfältig: Die Gletscher gehen zurück, Naturgefahren nehmen zu, spezialisierte alpine Pflanzen und Tiere geraten unter Druck, der Permafrost taut auf, Bauwerke werden instabil und die Wintersaison verschiebt sich.
Sichtbarer Klimawandel in den Alpen, Foto: DAV/Marco Kost
Über 70 Prozent der Bergsportlerinnen und Bergsportler fahren bevorzugt mit dem eigenen Auto in die Berge. Dass sie dabei den gewünschten Bedingungen auch über lange Distanzen hinterher fahren, verstärkt den Effekt aufs Klima. Worin besteht nun die Alternative? Nicht im Verzicht, meint der Alpenverein. Bergsportler sollten vielmehr etwa anstatt einer geplanten Skitour, die in der Ferne stattfinden müsste, eine alpinistisch anspruchsvolle Zweitageswanderung mit Hüttenübernachtung in den nahe gelegenen Bergen unternehmen?
Dazu gehöre flexibles und kreatives Handeln. Ob sich das wie Verzicht anfühlt oder wie eine Bereicherung, solle jede Bergsportlerin und jeder Bergsportler selbst ausprobieren.
Ein weiteres Beispiel: die neue Solaranlage auf der Neuen Prager Hütte, Foto: DAV
Zwei weitere Instrumente werden im Portal derzeit entwickelt: Zum einen die Integration der Anreiseplanung, wie sie von der Website der DB bekannt ist. Zum anderen eine Mitfahrerbörse für Bergsportlerinnen und Bergsportler. Realisiert werden diese beiden Instrumente voraussichtlich bis zur kommenden Wandersaison.
Die bindenden Regelungen für Sektionstouren enthalten ein Bonus-System zur finanziellen Unterstützung der öffentlichen Anreise, die verbindliche Kompensation aller Flugreisen und Pkw-Fahrten sowie Vorgaben zum angemessenen Verhältnis von Anfahrt zu Tourendauer. 2013 zeichnete die Stadt Erding dieses Engagement mit dem Umweltpreis aus.
Weitere Informationen zum DAV-Projekt "Klimafreundlicher Bergsport" finden Sie unter www.alpenverein.de/Natur-Umwelt/Klimaschutz
Das wichtigste Resultat des Projektes liegt allerdings auf einer anderen Ebene. „Wir haben gelernt, dass die größte Herausforderung darin besteht, in der Bergsportszene einen Umdenkprozess in Gang zu setzen“, sagt Projektleiter Maximilian Witting. „Heute meinen viele noch, klimafreundlicher Bergsport hieße vor allem Verzicht. Eigentlich geht es aber darum, kreativ und flexibel zu sein.“
Klimawandel in den Alpen: Dringender Handlungsbedarf
Für die Bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf ist es selbstverständlich, dass ihr Ministerium das DAV-Projekt gefördert hat. „Die Alpen sind Bayerns ökologisches Herz. Das sensible Ökosystem ist besonders stark vom Klimawandel betroffen. Hier besteht dringender Handlungsbedarf. Das Projekt „Klimafreundlicher Bergsport“ ist hier vorbildlich und trägt die Botschaft zu den Bergsport-Freunden, dass jeder etwas zum Schutz des Klimas tun kann“, so Scharf.Im Vergleich zum globalen Durchschnitt steigen die Temperaturen in den Alpen mit doppelter Geschwindigkeit. Schon heute sind die weitreichenden Veränderungen zum Teil deutlich sichtbar – das rasante Abschmelzen der Gletscher ist dabei zum Sinnbild geworden. Der Klimawandel verändert aber nicht nur das Landschaftsbild der Alpen, sondern auch dessen Wasserhaushalt, Ökologie und Wirtschaftsstruktur.
Die Folgen sind so umfangreich wie vielfältig: Die Gletscher gehen zurück, Naturgefahren nehmen zu, spezialisierte alpine Pflanzen und Tiere geraten unter Druck, der Permafrost taut auf, Bauwerke werden instabil und die Wintersaison verschiebt sich.
Sichtbarer Klimawandel in den Alpen, Foto: DAV/Marco Kost
Bergsportszene ist besonders gefordert
Der Bergsport steht in einer ganz speziellen Beziehung zum Klimawandel: Einerseits wirken sich die Veränderungen massiv auf die verschiedenen Disziplinen aus, andererseits treiben die meisten Bergsportlerinnen und Bergsportler mit ihrem Mobilitätsverhalten den Klimawandel voran. So nehmen zum Beispiel die Gefahren auf Hochtouren zu und bei Eistouren geht es immer mehr um Letzt- statt Erstbegehungen.Über 70 Prozent der Bergsportlerinnen und Bergsportler fahren bevorzugt mit dem eigenen Auto in die Berge. Dass sie dabei den gewünschten Bedingungen auch über lange Distanzen hinterher fahren, verstärkt den Effekt aufs Klima. Worin besteht nun die Alternative? Nicht im Verzicht, meint der Alpenverein. Bergsportler sollten vielmehr etwa anstatt einer geplanten Skitour, die in der Ferne stattfinden müsste, eine alpinistisch anspruchsvolle Zweitageswanderung mit Hüttenübernachtung in den nahe gelegenen Bergen unternehmen?
Dazu gehöre flexibles und kreatives Handeln. Ob sich das wie Verzicht anfühlt oder wie eine Bereicherung, solle jede Bergsportlerin und jeder Bergsportler selbst ausprobieren.
Öffentliche Tourenplanung mit alpenvereinaktiv.com
Zur Planung von Bergtouren betreiben die Alpenvereine aus Deutschland, Österreich und Südtirol seit über drei Jahren das Tourenportal alpenvereinaktiv.com. Ein Ziel des Projekts „Klimafreundlicher Bergsport“ war es, dieses Portal im Sinne des Projekts zu optimieren. Herausgekommen ist eine große und stetig weiter wachsende Sammlung von Bergtouren, die gut mit Bus und Bahn erreichbar sind. Über 5.000 Touren sind unter alpenvereinaktiv.com mit einem einfachen Suchmechanismus zu finden.Ein weiteres Beispiel: die neue Solaranlage auf der Neuen Prager Hütte, Foto: DAV
Zwei weitere Instrumente werden im Portal derzeit entwickelt: Zum einen die Integration der Anreiseplanung, wie sie von der Website der DB bekannt ist. Zum anderen eine Mitfahrerbörse für Bergsportlerinnen und Bergsportler. Realisiert werden diese beiden Instrumente voraussichtlich bis zur kommenden Wandersaison.
Klimaschutz-Beispiel der Sektion Alpenkranzl Erding
Wei viele Sektionen hat auch die Sektion Alpenkranzl Erding das Mobilitätsverhalten ihrer Mitglieder im Blick. Die entwickelte „Handlungsanleitung Mobilität“ soll Mitglieder auf ihre Beteiligungsmöglichkeiten beim Klimaschutz aufmerksam machen und setzt gezielt Anreize für die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel.Die bindenden Regelungen für Sektionstouren enthalten ein Bonus-System zur finanziellen Unterstützung der öffentlichen Anreise, die verbindliche Kompensation aller Flugreisen und Pkw-Fahrten sowie Vorgaben zum angemessenen Verhältnis von Anfahrt zu Tourendauer. 2013 zeichnete die Stadt Erding dieses Engagement mit dem Umweltpreis aus.
Weitere Informationen zum DAV-Projekt "Klimafreundlicher Bergsport" finden Sie unter www.alpenverein.de/Natur-Umwelt/Klimaschutz