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08.07.2016

CIPRA zeigt: Klimaschutz spielend einfach

Rund 100 Haushalte aus allen Alpenländern berechneten mit dem Klimaspiel "100max – das Alpenspiel zum Klimaschutz" der Alpenschutzorganisation CIPRA während je einer Woche im März und Juni ihre täglichen CO2-Emissionen. Die Ergebnisse zeigen: Einsparungen sind spielend möglich. Der Bergsteiger schließt sich an und untersucht in seiner nächsten Ausgabe den CO2-Fußabdruck von Bergsportlern!
 
 
Eine Familie beim "100max – Alpenspiel zum Klimaschutz"
Maximal 6,8 Kilogramm CO2 – oder anders gesagt 100 Punkte – darf jeder Mensch täglich ausstoßen, damit unser Klima im Gleichgewicht bleibt. Im Projekt "100max" der CIPRA probierten Haushalte aus allen Alpenländern aus, ob und wie sie mit diesen Punkten auskommen. Sie dokumentierten in einer Testwoche im März alles, was sie konsumieren, anziehen und wie sie sich fortbewegen. In der zweiten Woche im Juni galt es nun, die Punktezahl von März zu unterbieten.

Fazit: Ein klimafreundliches Leben ist möglich

Die Ergebnisse zeigen, dass ein klimafreundliches Leben in den Alpen möglich ist und auch ein gutes Leben ist. So konnte der Punkteverbrauch pro Person von der ersten zur zweiten Woche um durchschnittlich 30 Prozent reduziert werden. Eine Teilnehmerin sagt dazu: „Wir haben zu Beginn gedacht, dass wir in allen Bereichen schon sehr gut unterwegs sind. Das Spiel hat uns aber wie ein Spiegel gezeigt, wo wir noch Verbesserungspotential haben.“

Der größte Hebel zur Einsparung ist neben der Energie für Raumwärme, die im Juni natürlich geringer ist wie im März, die Mobilität. Die bewusste Entscheidung der Teilnehmenden, dem Auto frei zu geben und sich mit öffentlichen Verkehrsmitteln, dem Rad oder zu Fuß fortzubewegen, führte so zu einer Emissions-Reduktion von durchschnittlich über 30 Prozent. Auch bei der Ernährung ging der CO2-Verbrauch mit 20 Prozent deutlich zurück. Weniger Fleisch, regionale und saisonale Produkte, im besten Fall noch biologisch, brachten hier den Erfolg. War bei manchen Teilnehmenden in der ersten Woche noch der Hamburger mit 43 Punkten fixer Bestandteil des Menüplans, kam in Woche zwei die Erkenntnis, dass auch eine Gemüsepfanne mit Nudeln ein schmackhaftes Gericht ist – und lediglich für rund 5 Punkte zählt.

Wer also für Alltagswege nachhaltige Verkehrsmittel nutzt und sich bewusst ernährt, tut nicht nur dem Klima, sondern zudem auch der eigenen Gesundheit etwas Gutes. Ein Knackpunkt, bei dem die Teilnehmenden ihr Verhalten noch aktiv und selbst verändern können, bleibt der Bereich Konsum. So sollen Dinge, die wir besitzen, wie Kleidung oder das Smartphone möglichst lange genutzt oder repariert werden, um Emissionen einzusparen.

Ziel: Die Erfahrungen teilen

In den kommenden Monaten werden die teilnehmenden Gemeinden und Haushalte ihre Erfahrungen mit Freunden, Bekannten und Verwandten weiter teilen. Zum Abschluss treffen sich die Delegationen aus den Gemeinden im Oktober 2016 bei der AlpenWoche in Grassau (Deutschland), wo auch eine Konferenz der Umweltminister der sieben Alpenstaaten stattfindet. Die Erfahrungen aus 100max werden dort den EntscheidungsträgerInnen vorgestellt.

Auf www.100max.org können Sie sehen, wie es den einzelnen Haushalten in den zwei Wochen erging und wo sie Punkte eingespart haben.

Experiment zum Klimschutz im Bergsteiger

Auch der Bergsteiger beschäftigt sich mit dem Klimaschutz. In der Reportage "Spuren legen" in unserer nächsten Ausgabe untersuchen zwei Autoren ihren ökologischen Fußabdruck während eines Bergwochenendes. Laut Mobilitätsstudie des DAV reisen die meisten Bergsportler – ökologisch nicht ganz korrekt – lieber per Auto als mit der Bahn an. Aber ist das Auto wirklich die bequemere Alternative? Wir haben zum Vergleich zwei Autoren auf ein Bergwochenende in Garmisch-Partenkirchen geschickt – den einen mit dem Auto in ein Hotel, den anderen mit der Bahn auf eine Hütte.