20.03.2020

Bergtouren im Wohnzimmer

In der aktuellen Situation ist auch für Wanderer und Bergsteiger derzeit erst einmal Daheimbleiben angesagt. Mehrere digitale Angebote helfen aber, den Berg-Entzug zu lindern.
 
 
Virtueller Gipfelsieg auf der Zugspitze. Screenshot: www.zugspitze360.com
Durch die aktuellen Entwicklungen rund um das Coronavirus gibt es in nahezu allen Lebensbereichen starke Einschränkungen. So auch im Bergsport. Fast im gesamten Alpenraum wurden Ausgangssperren verhängt und auch der DAV und der VDBS - ebenso wie die Alpenvereine in Österreich und in Südtirol und viele andere Organisationen raten eindringlich von Ski- und Bergtouren ab. So soll einerseits die Verbreitung des Virus eingedämmt werden – aber auch Rettungskräfte müssen dann nicht unnötig zu Bergeinsätzen ausrücken und können dort eingesetzt werden, wo sie dringender benötigt werden – etwa bei der Versorgung von Corona-Patienten.
 
Für Wanderer und Bergsteiger heißt es also erst einmal: Daheimbleiben und sich die Zeit anders vertreiben. Damit die vorübergehende Trennung von der Bergwelt aber nicht allzu schwer fällt, gibt es mehrere digitale Möglichkeiten, um sich auch in solchen Zeiten die Berge in die eigenen vier Wände zu holen.

Im Wohnzimmer auf die Zugspitze

Eine dieser Möglichkeiten ist die Seite Zugspitze360.com. Mit interaktiven 360-Grad-Aufnahmen führt die Seite in drei Etappen auf den Gipfel von Deutschlands Höchstem. Erst geht es durch die Höllentalklamm, dann weiter zum luftigen Klettersteig am „Brett“ und schließlich über den Grünen Buckel und den Höllentalferner zum Gipfel.
Auch das Berchtesgadener Land lässt sich virtuell besichtigen. Mehrere 360-Grad-Luftaufnahmen auf der Website von Berchtesgadener Land Tourismus bieten traumhafte Weit- und Tiefblicke auf Watzmann, Königssee und Co. 

Virtuell ins Land der Berge

Die Österreich Werbung, die nationale Tourismusmarketing-Organisation Österreichs, hat sich ebenfalls etwas einfallen lassen. Auf einer virtuellen Reise lässt sich das Land der Berge auch in solchen Zeiten bereisen. Neben vielen der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Österreichs – etwa das Schloss Schönbrunn in Wien oder Mozarts Geburtshaus lädt das Angebot auch zu virtuellen Blicken auf die österreichische Bergwelt ein. So gibt es auch die Möglichkeit, den Schafberg im Salzkammergut virtuell zu erkunden und auch eine digitale Wanderung ins Tiroler Tuxertal ist möglich.

Dolomiten digital

Auch, wenn es momentan nicht möglich ist, nach Südtirol zu reisen – die spektakulären Felsformationen der Dolomiten lassen sich ebenfalls ins Wohnzimmer holen. Die Seite Suedtirol-360.com bietet 360-Grad-Panoramaaufnahmen der bekanntesten und markantesten Berge Südtirols – von der Geislergruppe bis hin zu den drei Zinnen.
 
Zwar ersetzen diese virtuellen Erlebnisse nicht das „reale“ Gipfelglück – doch vorerst sind vor allem Geduld und Solidarität gefragt. Eines ist jedoch gewiss: die Zeit für Bergtouren wird wieder kommen. Und dann wird es umso schöner sein, wieder auf den echten Gipfeln zu stehen.