Wandererparadies Quinten am Walensee
Idyll unter den Churfirsten
© Dagmar Steigenberger, Heidiland Tourismus
Dicht an dicht drängen sich die Häuser von Quinten am Nordufer des Walensees.
Dicht an dicht drängen sich die Häuser von Quinten am Nordufer des Walensees.
Das Paradies ist winzig. Auf einem Schuttkegel zwischen steilen Ufern gedeihen exotische Früchte wie Kiwis, Pfirsiche und Feigen zwischen den Weinreben. Auch ein paar urige Häuser und eine Kapelle haben noch Platz gefunden. Dahinter kommt schon die Grenze: eine mehr als tausend Meter hohe und etwa zehn Kilometer breite Felswand, deren ausgefranster Kamm an den Wolken kratzt.
Links und rechts des Schuttkegels fallen die Hänge steil ins graublaue Wasser des Walensees ab. Erreichbar ist das Paradies nur per Schiff von Süden aus – oder über einen Pfad, der sich von Walenstadt am Ostufer des Sees über die Felsen emporschwingt, kurz vor Quinten wieder hinunterführt und dort in die senkrechten Uferfelsen gesprengt werden musste. Von der Westseite, von Weesen, gibt es einen ähnlichen Pfad, aber auch auf ihm braucht man gut drei Stunden nach Quinten, solides Schuhwerk vorausgesetzt. Mit dem Schiff dauert es eine Viertelstunde.
Auf dem See verirrt
Vor 92 Jahren, als Hildegard Janser in Quinten geboren wurde, gab es noch nicht mal diesen regelmäßigen Schiffsverkehr. Quinten war bis in die 1940er-Jahre nur über mehrstündige Fußmärsche oder mittels Privatboot zu erreichen. Weil Hildegard unbedingt die Sekundarschule in Unterterzen besuchen wollte, kaufte ihr der Vater ein Ruderboot, in dem das Mädchen gemeinsam mit einem Nachbarsbuben jeden Morgen über den See bis nach Unterterzen und abends wieder zurück fuhr.
»Wenn der See still war, sind wir eine halbe Stunde gerudert. Und wenn es Wind gehabt hat, haben wir eben auch mal zwei Stunden gebraucht«, sagt Hildegard Janser. Einmal verirrten sie sich im Nebel auf dem Weg nach Hause. »Wir sind stundenlang im Kreis herumgerudert.« Sieben Stunden später, als die Kirchturmglocke Mitternacht schlug, entdeckten sie endlich die Sturmlaterne, welche die Eltern in Quinten für sie entzündet hatten, und erreichten den rettenden Hafen. Hildegard Janser ist die älteste gebürtige Quintnerin, die nach wie vor in dem Ort lebt.
1944 kauften sie und ihr Mann das mindestens 300 Jahre alte Haus am Hafen, das mit seinem himmelblau gestrichenen Fachwerk-Gerüst das Ortsbild dominiert. Das Geld für die vierköpfige Familie kam aus der winzigen Landwirtschaft, aus dem Weinbau und aus der Arbeit als Briefträger, der der Vater zusätzlich nachging.
Von der Stube aus, deren Decke mit einer schweren Holztäfelung verziert ist, hat Hildegard Janser den See im Blick. Alte Fotos zieren die Wände; sie wurden aufgenommen in ganz Europa, unter anderem am Montmartre in Paris. »Nach Kanada wäre ich auch gern einmal gereist, aber das ging dann nicht, wegen einer Herzschwäche«, erzählt Janser. Selbst heute noch packt sie hin und wieder die Reiselust. Dann steigt sie aufs Schiff und von dort in den Postbus oder in die Bahn, fährt bis zum Julierpass oder nach St. Moritz und schließlich am selben Tag wieder retour. Von der Tatsache, dass weder eine Straße noch ein Zug nach Quinten führen, lässt sich Hildegard Janser nicht stören. Sie ist es nicht anders gewohnt.
Normalerweise sorgen die Südwände der Churfirsten für ein mediterranes Klima, in dem der Wein prächtig gedeiht. In diesem Sommer dominiert jedoch das schlechte Wetter. »Wir haben mit Mehltau und Hagelschäden zu kämpfen. Erst heute Morgen bin ich wieder durch die Reihen gegangen und habe alle Trauben rausgeschnitten, die vom Hagel beschädigt worden sind.«
Maschinen helfen Gabriela Lenherr nicht bei der Weinernte. »Bei uns geht all’s zu Fuß und von Hand.« Das Leben in Quinten ist eben anders als in anderen Regionen. Während mit der fortschreitenden Industrialisierung in den Orten rund um Quinten die elektrischen Lampen zu leuchten begannen, Straßen gebaut und Schienen verlegt wurden, blieb in Quinten lange Zeit alles beim Alten.
1940 erhielt das Dorf endlich auch einen Anschluss ans Stromnetz. Um die Straßenanbindung allerdings kämpften die Quintener vergeblich. Immerhin wurden vor gut 60 Jahren Linienschiffe am Walensee eingeführt, die seither sommers wie winters mehrmals täglich zwischen Quinten und den übrigen Häfen am Walensee verkehren. Schließlich gehört Quinten in den Sommermonaten zu jenen Orten in der Schweiz, die – obwohl es neben dem Kublihaus kein Hotel gibt – scharenweise Touristen anziehen.
Bergsteiger erklimmen die sieben Gipfel der Churfirsten, deren westlichster vom 1700 Meter tiefer gelegenen Quinten aus über einen anspruchsvollen, steilen und sehr ausgesetzten Pfad zu erreichen ist. Für Wanderer führt ein Weg hoch über dem schroffen Seeufer zur Rinquelle, eine der größten Karstquellen in Europa, wo in regnerischen Sommern Massen von Wasser aus einem Loch im Felsen zu Tal stürzen. Im Winter, wenn die Touristen fort sind, wird es still in Quinten. Um mehr als die Hälfte hat sich die Zahl der Einwohner in den vergangenen 50 Jahren reduziert. Jetzt leben gerade noch 35 Menschen das ganze Jahr über dort.
1983 war das, als sie in das Haus des Großvaters zog. »Quinten war für mich die Möglichkeit, in der Natur etwas zu machen.« Jugendlich wirkt die Gestalt der 63-Jährigen – bis auf den grauen Zopf am Hinterkopf. In ärmellosem Hemd und Shorts schlendert sie zur massiven Holzbank im Garten, wo ihr schwarzweißer Kater sich zum Nachmittagsschläfchen eingerollt hat.
Ihre Arme sind so kräftig wie ihre Hände, an denen noch der dunkle Saft von den eben gepflückten Beeren klebt. Es ist Ende Juli, die ersten Früchte müssen geerntet werden. »Als nächstes kommen die Aprikosen, dann die Maulbeeren, und dann sollte ich unbedingt noch heuen. Immer das Dringendste zuerst«, sagt sie und lacht.
Trotz ihrer vielen Arbeit wirkt Bärlocher nicht gestresst. Um halb sechs in der Früh beginnt sie ihren Tag mit dem Melken der Ziegen. Dann geht es hinaus auf die Felder; um zu den Reben zu kommen, braucht Margrit Bärlocher zu Fuß 40 Minuten. Mit dem Boot geht es schneller. Abends steht sie in ihrer Küche und kocht oft bis in die frühen Morgenstunden Marmelade und Chutneys, weckt Obst und Gemüse ein, braut Liköre und probiert neue Rezepte aus. »Ich bin nie fertig, gar, gar, gar nie«, sagt sie, »es wär’ ja auch schad, wenn was verdirbt.«
Nicht alles, was dort steht, ist zu verkaufen. »Manche Leute verstehen nicht, dass sie sich eigentlich in meinem Keller befinden«, erklärt Bärlocher, »ich kann nicht meinen ganzen Vorrat verkaufen. Ich bin Selbstversorgerin.« Der Winter lässt der agilen Frau Zeit zum Ausruhen. Faulenzen mag sie aber auch dann nicht: Wenn es draußen schneit, dann töpfert und webt sie, schreibt Etiketten für die Einweckgläser und verkauft ihre Produkte auf dem Sarganser Weihnachtsmarkt. Manchmal geht sie für einen Tag Skifahren in Flums, das ein paar Kilometer östlich des Walensees liegt.
Oder sie beobachtet gemeinsam mit den Nachbarn die Lawinen, wie sie durch die steilen Rinnen der Churfirsten abwärts gischten. »Jeder Lawinenstrich hat einen eigenen Namen. Aber in Quinten brauchen wir keine Angst vor ihnen zu haben, so weit kommen sie nicht«, versichert Bärlocher. Die Felsen der Churfirsten und das Wasser des Walensees empfinden die verbliebenen Quintner nicht als bedrohlich, im Gegenteil: Die natürlichen Hindernisse haben ihr Paradies vor den negativen Auswirkungen der Zivilisation bewahrt. Modernisierungen schwappen nur in leisen, langsamen Wellen ans Ufer.
Hin und wieder bringen sie tatsächlich ein wenig von der technisierten Welt mit, wie beispielsweise die Planungen zur größten Photovoltaikanlage in der Schweiz, die am 2012 stillgelegten Steinbruch östlich des Dorfes angebracht werden soll. Nein, stehen geblieben ist die Zeit in Quinten dann doch nicht. Sie vergeht hier nur langsamer, Zahn in Zahn mit dem Rhythmus der Natur.
Links und rechts des Schuttkegels fallen die Hänge steil ins graublaue Wasser des Walensees ab. Erreichbar ist das Paradies nur per Schiff von Süden aus – oder über einen Pfad, der sich von Walenstadt am Ostufer des Sees über die Felsen emporschwingt, kurz vor Quinten wieder hinunterführt und dort in die senkrechten Uferfelsen gesprengt werden musste. Von der Westseite, von Weesen, gibt es einen ähnlichen Pfad, aber auch auf ihm braucht man gut drei Stunden nach Quinten, solides Schuhwerk vorausgesetzt. Mit dem Schiff dauert es eine Viertelstunde.
Auf dem See verirrt
Vor 92 Jahren, als Hildegard Janser in Quinten geboren wurde, gab es noch nicht mal diesen regelmäßigen Schiffsverkehr. Quinten war bis in die 1940er-Jahre nur über mehrstündige Fußmärsche oder mittels Privatboot zu erreichen. Weil Hildegard unbedingt die Sekundarschule in Unterterzen besuchen wollte, kaufte ihr der Vater ein Ruderboot, in dem das Mädchen gemeinsam mit einem Nachbarsbuben jeden Morgen über den See bis nach Unterterzen und abends wieder zurück fuhr.
»Wenn der See still war, sind wir eine halbe Stunde gerudert. Und wenn es Wind gehabt hat, haben wir eben auch mal zwei Stunden gebraucht«, sagt Hildegard Janser. Einmal verirrten sie sich im Nebel auf dem Weg nach Hause. »Wir sind stundenlang im Kreis herumgerudert.« Sieben Stunden später, als die Kirchturmglocke Mitternacht schlug, entdeckten sie endlich die Sturmlaterne, welche die Eltern in Quinten für sie entzündet hatten, und erreichten den rettenden Hafen. Hildegard Janser ist die älteste gebürtige Quintnerin, die nach wie vor in dem Ort lebt.
1944 kauften sie und ihr Mann das mindestens 300 Jahre alte Haus am Hafen, das mit seinem himmelblau gestrichenen Fachwerk-Gerüst das Ortsbild dominiert. Das Geld für die vierköpfige Familie kam aus der winzigen Landwirtschaft, aus dem Weinbau und aus der Arbeit als Briefträger, der der Vater zusätzlich nachging.
Von der Stube aus, deren Decke mit einer schweren Holztäfelung verziert ist, hat Hildegard Janser den See im Blick. Alte Fotos zieren die Wände; sie wurden aufgenommen in ganz Europa, unter anderem am Montmartre in Paris. »Nach Kanada wäre ich auch gern einmal gereist, aber das ging dann nicht, wegen einer Herzschwäche«, erzählt Janser. Selbst heute noch packt sie hin und wieder die Reiselust. Dann steigt sie aufs Schiff und von dort in den Postbus oder in die Bahn, fährt bis zum Julierpass oder nach St. Moritz und schließlich am selben Tag wieder retour. Von der Tatsache, dass weder eine Straße noch ein Zug nach Quinten führen, lässt sich Hildegard Janser nicht stören. Sie ist es nicht anders gewohnt.
Im Paradies will niemand mehr leben
Jansers Kinder hingegen haben bald das Weite gesucht. Ihre Tochter Gabriela Lenherr hat der Heimat schon mit 15 Jahren den Rücken gekehrt und lebt nun in Basel. Erst seit dem Tod des Bruders vor drei Jahren wohnt die pensionierte Lehrerin wieder für mehrere Wochen im Jahr in Quinten, um sich um die Weinberge der Familie zu kümmern, die zuvor der Bruder bewirtschaftet hatte.Normalerweise sorgen die Südwände der Churfirsten für ein mediterranes Klima, in dem der Wein prächtig gedeiht. In diesem Sommer dominiert jedoch das schlechte Wetter. »Wir haben mit Mehltau und Hagelschäden zu kämpfen. Erst heute Morgen bin ich wieder durch die Reihen gegangen und habe alle Trauben rausgeschnitten, die vom Hagel beschädigt worden sind.«
Maschinen helfen Gabriela Lenherr nicht bei der Weinernte. »Bei uns geht all’s zu Fuß und von Hand.« Das Leben in Quinten ist eben anders als in anderen Regionen. Während mit der fortschreitenden Industrialisierung in den Orten rund um Quinten die elektrischen Lampen zu leuchten begannen, Straßen gebaut und Schienen verlegt wurden, blieb in Quinten lange Zeit alles beim Alten.
1940 erhielt das Dorf endlich auch einen Anschluss ans Stromnetz. Um die Straßenanbindung allerdings kämpften die Quintener vergeblich. Immerhin wurden vor gut 60 Jahren Linienschiffe am Walensee eingeführt, die seither sommers wie winters mehrmals täglich zwischen Quinten und den übrigen Häfen am Walensee verkehren. Schließlich gehört Quinten in den Sommermonaten zu jenen Orten in der Schweiz, die – obwohl es neben dem Kublihaus kein Hotel gibt – scharenweise Touristen anziehen.
Wasser stürzt aus der Felswand über Quinten
Sie kommen, um die urige Atmosphäre im Dorf zu genießen, um selbstgemachte Marmelade und eingelegtes Gemüse zu kaufen, um fangfrische Fische und den Quintener Wein zu genießen. Manche mieten sich auch in den Häusern ein, welche die Bewohner – genervt vom umständlichen Leben in Quinten – verlassen haben.Bergsteiger erklimmen die sieben Gipfel der Churfirsten, deren westlichster vom 1700 Meter tiefer gelegenen Quinten aus über einen anspruchsvollen, steilen und sehr ausgesetzten Pfad zu erreichen ist. Für Wanderer führt ein Weg hoch über dem schroffen Seeufer zur Rinquelle, eine der größten Karstquellen in Europa, wo in regnerischen Sommern Massen von Wasser aus einem Loch im Felsen zu Tal stürzen. Im Winter, wenn die Touristen fort sind, wird es still in Quinten. Um mehr als die Hälfte hat sich die Zahl der Einwohner in den vergangenen 50 Jahren reduziert. Jetzt leben gerade noch 35 Menschen das ganze Jahr über dort.
Von der Lehrerin zur Bäuerin
Eine jedoch ist gegen den Strom geschwommen und für den Rest ihres Lebens hierher gezogen: Margrit Bärlocher. Das Haus mit der verbrannten Holzschindel- Fassade und den geschnitzten Weinreben- Verzierungen an den Seiten, in dem sie und die sieben Geschwister früher ihre Ferien verbrachten, hat Bärlocher von ihrem Opa geerbt. »Die Landwirtschaft war immer mein Traumberuf, aber ich hab nicht dürfen«, erzählt sie. Die Eltern bestimmten, dass Margrit Lehrerin werden sollte, und sie gehorchte. »Dann kam die Zeit, wo es einmal zu viele Lehrer gab. Das habe ich genutzt und bin umgestiegen.«1983 war das, als sie in das Haus des Großvaters zog. »Quinten war für mich die Möglichkeit, in der Natur etwas zu machen.« Jugendlich wirkt die Gestalt der 63-Jährigen – bis auf den grauen Zopf am Hinterkopf. In ärmellosem Hemd und Shorts schlendert sie zur massiven Holzbank im Garten, wo ihr schwarzweißer Kater sich zum Nachmittagsschläfchen eingerollt hat.
Ihre Arme sind so kräftig wie ihre Hände, an denen noch der dunkle Saft von den eben gepflückten Beeren klebt. Es ist Ende Juli, die ersten Früchte müssen geerntet werden. »Als nächstes kommen die Aprikosen, dann die Maulbeeren, und dann sollte ich unbedingt noch heuen. Immer das Dringendste zuerst«, sagt sie und lacht.
Trotz ihrer vielen Arbeit wirkt Bärlocher nicht gestresst. Um halb sechs in der Früh beginnt sie ihren Tag mit dem Melken der Ziegen. Dann geht es hinaus auf die Felder; um zu den Reben zu kommen, braucht Margrit Bärlocher zu Fuß 40 Minuten. Mit dem Boot geht es schneller. Abends steht sie in ihrer Küche und kocht oft bis in die frühen Morgenstunden Marmelade und Chutneys, weckt Obst und Gemüse ein, braut Liköre und probiert neue Rezepte aus. »Ich bin nie fertig, gar, gar, gar nie«, sagt sie, »es wär’ ja auch schad, wenn was verdirbt.«
Leben ohne Supermarkt
Was die Einwohner von Quinten zum Leben brauchen, müssen sie im eigenen Garten ziehen oder umständlich per Schiff herbringen. Einen Supermarkt, der Dinge des täglichen Gebrauchs anbietet, gibt es in Quinten nicht. Dafür gibt es das Lädeli im Keller von Bärlochers Haus mit selbstgemachten Marmeladen, Chutneys, Likören und Hausarzneien wie Ringelblumensalbe und Johannisöl – eben mit allem, was in diesem mediterranen Klima im Überfluss wächst.Nicht alles, was dort steht, ist zu verkaufen. »Manche Leute verstehen nicht, dass sie sich eigentlich in meinem Keller befinden«, erklärt Bärlocher, »ich kann nicht meinen ganzen Vorrat verkaufen. Ich bin Selbstversorgerin.« Der Winter lässt der agilen Frau Zeit zum Ausruhen. Faulenzen mag sie aber auch dann nicht: Wenn es draußen schneit, dann töpfert und webt sie, schreibt Etiketten für die Einweckgläser und verkauft ihre Produkte auf dem Sarganser Weihnachtsmarkt. Manchmal geht sie für einen Tag Skifahren in Flums, das ein paar Kilometer östlich des Walensees liegt.
Oder sie beobachtet gemeinsam mit den Nachbarn die Lawinen, wie sie durch die steilen Rinnen der Churfirsten abwärts gischten. »Jeder Lawinenstrich hat einen eigenen Namen. Aber in Quinten brauchen wir keine Angst vor ihnen zu haben, so weit kommen sie nicht«, versichert Bärlocher. Die Felsen der Churfirsten und das Wasser des Walensees empfinden die verbliebenen Quintner nicht als bedrohlich, im Gegenteil: Die natürlichen Hindernisse haben ihr Paradies vor den negativen Auswirkungen der Zivilisation bewahrt. Modernisierungen schwappen nur in leisen, langsamen Wellen ans Ufer.
Hin und wieder bringen sie tatsächlich ein wenig von der technisierten Welt mit, wie beispielsweise die Planungen zur größten Photovoltaikanlage in der Schweiz, die am 2012 stillgelegten Steinbruch östlich des Dorfes angebracht werden soll. Nein, stehen geblieben ist die Zeit in Quinten dann doch nicht. Sie vergeht hier nur langsamer, Zahn in Zahn mit dem Rhythmus der Natur.
Wandern unter den Churfirsten: Weitere Touren-Tipps in der Schweiz
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Text: Dagmar Steigenberger. Fotos: Dagmar Steigenberger, Heidiland Tourismus
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