Familienwanderungen in den Chiemgauer Alpen
Chiemgauer Perlen: Wanderungen am Samerberg
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Chiemgauer Perlen: Wanderungen am Samerberg
Chiemgauer Perlen: Wanderungen am Samerberg
»Was bremst du denn? So steil ist’s nun auch nicht!« Vordermann-Verwünschungen wie diese sind eindeutig eiligen Autofahrern zuzuordnen, die keinen Sinn fürs Wesentliche haben. Schließlich tauchen auf der A8 direkt hinter dem Irschenberg Kranzhorn, Heuberg und die breite Hochries urplötzlich aus dem Inntal auf.
Stützpunkt für Weitwanderer auf dem Maximiliansweg: die Hochrieshütte
Nicht ganz so hoch, aber auch immerhin 300 Höhenmeter über dem Talboden liegt am Fuße dieser Gipfel ein spannendes Hochplateau, das seine Existenz der Eiszeit verdankt. Mehrere Ausläufer des gewaltigen Inntalgletschers schoben sich in der Würmeiszeit auf das Gebiet des jetzigen Samerbergs und überdeckten es mit einer etwa dreihundert Meter mächtigen Eisschicht.
Der gewaltige Kühlschrank hinterließ nach dem Abtauen Unmengen an Moränenschutt, – die heute als wunderbare, etwa sieben Kilometer lange Hügellandschaft herum lungern.
Ab dem Mittelalter verlief über den Samerberg nämlich ein wichtiger Saumweg, über den Säumer (österreichisch: Samer) auf ihren schwer bepackten Pferden Salz aus Berchtesgaden, Traunstein und Reichenhall sowie Getreide, Wein und andere Güter beförderten. Schon vor 1800 hatten die Samerberger ihren Namen angeblich weg, was sie 1997 dazu veranlasste, in Grainbach eben jenen Brunnen in Gestalt einer hufeisenförmigen Pferdetränke samt Säumer-Statue und Saum- Ross zu errichten. Alte Saumwege führen beispielsweise auf die Hochries, deren Gipfelhütte heuer ihren hundertsten Geburtstag feiert. Die überwältigende Aussicht aufs Inntal und den Chiemsee, zum Wilden Kaiser und – bei klarer Herbstluft – bis zum Alpenhauptkamm zieht 360°-Panorama-Liebhaber magisch an. So brauchen die Wirtsleute Elke und Florian Robl an schönen Wochenenden bis zu 15 Helfer, um den (auch wegen der nahegelegenen Hochriesbahn) großen Besucherandrang zu bewältigen.
An solchen Tagen ziehen Kenner die unvergleichlich ruhigeren Nachbargipfel Karkopf und Feichteck vor und besuchen Elke lieber unter der Woche. Spezielle Stammgäste, die bei jedem Besuch eine selbst gegossene Zinnfi gur vorbeibringen, von ihrem treuen Dackel angekündigt werden oder mit sage und schreibe 90 Jahren die 800 Aufstiegshöhenmeter aus eigener Kraft bewältigen, sind der sympathischen Wirtin besonders ans Herz gewachsen.
Verhungern muss man auch auf der gegenüberliegenden Samerbergseite mit Sicherheit nicht. Am Fuße des Heubergs bringen auf der Daffnerwaldalm gleich zwei Jausenstationen vorbeikommende Wanderer vom Weg ab. Vor allem, wenn man zusätzlich zum Heuberg die kurze Klettersteigeinlage auf die exponierte Wasserwand gemeistert hat, wird wahlweise auf der Laglerhütte oder der Deindlalm angestoßen. Dann schmeckt ein frisches Radler auch ausgewiesenen Mountainbike- Gegnern. Apropos – tatsächlich werden die Wanderer einmal im Jahr von den Bergradlern abgedrängt: Wenn der Samerberger Bikepark sein MTB-Rennen durchführt, kann es vorkommen, dass der schöne Abstieg über den Fluderbach temporär gesperrt wird. In solchen Ausnahmefällen hilft aber einfach eine ausgiebige Alm-Siesta.
Stützpunkt für Weitwanderer auf dem Maximiliansweg: die Hochrieshütte
Der gewaltige Kühlschrank hinterließ nach dem Abtauen Unmengen an Moränenschutt, – die heute als wunderbare, etwa sieben Kilometer lange Hügellandschaft herum lungern.
Hochtal mit Vergangenheit
Dank seiner geschützten Lage, eines relativ milden Klimas und fruchtbarer Böden hat der Samerberg schon die Jäger und Sammler der Jungsteinzeit angelockt. In der Folge nutzten Kelten, Römer und Bajuwaren die nicht zuletzt strategisch günstige Position des beschaulichen Hochtals. Was den Rosenheimer Dramaturgen Horst Rankl dazu inspirierte, ein opulentes Theaterstück über die Geschichte zu inszenieren. Heuer fand das »Samerberger Freilichtspiel – Ein Hochtal im Wandel der Zeit«, an dem sich über hundert Einheimische mit großer Begeisterung beteiligen, bereits zum dritten Mal statt. Heutzutage zieht das Gebiet mit seinen eher leichten Touren vor allem Genusswanderer und aktive Familien an. Und auf dem Weg zu einem der vergleichsweise hoch gelegenen Wanderparkplätze wird die Namensherkunft durch einen hufeisenförmigen Brunnen aufgeklärt.Ab dem Mittelalter verlief über den Samerberg nämlich ein wichtiger Saumweg, über den Säumer (österreichisch: Samer) auf ihren schwer bepackten Pferden Salz aus Berchtesgaden, Traunstein und Reichenhall sowie Getreide, Wein und andere Güter beförderten. Schon vor 1800 hatten die Samerberger ihren Namen angeblich weg, was sie 1997 dazu veranlasste, in Grainbach eben jenen Brunnen in Gestalt einer hufeisenförmigen Pferdetränke samt Säumer-Statue und Saum- Ross zu errichten. Alte Saumwege führen beispielsweise auf die Hochries, deren Gipfelhütte heuer ihren hundertsten Geburtstag feiert. Die überwältigende Aussicht aufs Inntal und den Chiemsee, zum Wilden Kaiser und – bei klarer Herbstluft – bis zum Alpenhauptkamm zieht 360°-Panorama-Liebhaber magisch an. So brauchen die Wirtsleute Elke und Florian Robl an schönen Wochenenden bis zu 15 Helfer, um den (auch wegen der nahegelegenen Hochriesbahn) großen Besucherandrang zu bewältigen.
An solchen Tagen ziehen Kenner die unvergleichlich ruhigeren Nachbargipfel Karkopf und Feichteck vor und besuchen Elke lieber unter der Woche. Spezielle Stammgäste, die bei jedem Besuch eine selbst gegossene Zinnfi gur vorbeibringen, von ihrem treuen Dackel angekündigt werden oder mit sage und schreibe 90 Jahren die 800 Aufstiegshöhenmeter aus eigener Kraft bewältigen, sind der sympathischen Wirtin besonders ans Herz gewachsen.
Verhungern wird hier niemand
Erst als Hütten-Pächterin ist die aus dem Rosenheimer Ortsteil Pang stammende Elke zum ersten mal auf die Hochries gekommen und stellt bei der Gelegenheit das weit verbreitete Klischee von der Hochries als Hausberg der Rosenheimer klar: »Wennst in Rosenheim wohnst, gehst kaum auf die Hochries. Ich hör dort von ganz vielen, dass sie noch nie dort nauf ganga san.« Was man dabei verpasst, wurde Elke schon beim ersten Sonnenuntergang klar. Auch Weitwanderer schätzen die Hochrieshütte als vielleicht besten Stützpunkt des Maximilianswegs von Lindau nach Berchtesgaden. Und das nicht nur wegen der Option auf einen unvergesslichen Sundowner. Almkäse aus Grainbach, Brot aus Aising, Fleisch und Wurst aus dem Heimatdorf Pang – auch Elke und Florian Strobl bleiben dem langjährigen DAV-Projekt »So schmecken die Berge« treu und servieren ihren Gästen qualitätsvolle Landwirtschaftsprodukte aus der Region.Verhungern muss man auch auf der gegenüberliegenden Samerbergseite mit Sicherheit nicht. Am Fuße des Heubergs bringen auf der Daffnerwaldalm gleich zwei Jausenstationen vorbeikommende Wanderer vom Weg ab. Vor allem, wenn man zusätzlich zum Heuberg die kurze Klettersteigeinlage auf die exponierte Wasserwand gemeistert hat, wird wahlweise auf der Laglerhütte oder der Deindlalm angestoßen. Dann schmeckt ein frisches Radler auch ausgewiesenen Mountainbike- Gegnern. Apropos – tatsächlich werden die Wanderer einmal im Jahr von den Bergradlern abgedrängt: Wenn der Samerberger Bikepark sein MTB-Rennen durchführt, kann es vorkommen, dass der schöne Abstieg über den Fluderbach temporär gesperrt wird. In solchen Ausnahmefällen hilft aber einfach eine ausgiebige Alm-Siesta.
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