Bergsteiger setzen sich einem nicht unwesentlichen Risiko aus. Erst kürzlich hatte der
Tod von Ueli Steck Bergsteiger bewegt. Der Extrem- und Speed-Bergsteiger stürzte am Mount Everest aus noch ungeklärten Gründen ab und starb. Dieser tragische Vorfall eines erfahrenen Bergsteigers und einer der weltbesten Solokletterer verdeutlicht, wie schnell es in alpinen beziehungsweise hochalpinen Gebieten gefährlich werden kann. Um das Risiko zu senken und im Ernstfall richtig reagieren zu können, ist eine gute Vorbereitung unverzichtbar. Eine hochwertige Ausrüstung, Versicherungsschutz und mindestens Wetter-Grundkenntnisse sind bei jeder Tour erforderlich:
Die Ausrüstung
Zu einer passenden Ausrüstung gehören rutschfestes Schuhwerk, das den Füßen maximalen Halt gibt, atmungsaktive Textilien und zum Verstauen von Wasser, Verbandsmaterialien Co. ein rückenfreundlicher Rucksack. Je nach Art der Tour sind außerdem Trekkingstöcke beziehungsweise Klettersteigsets und Helm elementar. Ist ein mehrtätiger Trip geplant, kommen Utensilien zum Übernachten wie Zelt, Schlafsack und Isomatte hinzu. Auch kleine Snacks sind ratsam, um bei Kreislaufproblemen den Blutzuckerspiegel positiv zu beeinflussen. Sonnenschutz für den Kopf, Sonnenbrille und Regen- sowie Windjacken mit geringem Platzanspruch sind im Gebirge ebenfalls wichtig. Während es bei sonnigen Verhältnissen schnell zu einem Sonnenbrand kommt, sollte für Regen und Wind gleichermaßen vorgesorgt sein. Übrigens: Nachhaltige Outdoor-Bekleidung schont die Umwelt und lässt sich
mit etwas Aufwand im Laden finden. Utopia hat online passend dazu einige Tipps zur Kaufentscheidung arrangiert.
Notwendige Versicherungen
Beim Planen von Bergsteigertouren sollte der Versicherungsschutz kontrolliert werden. Besteht bei einem Unfall in den Bergen ausreichend Schutz und welche Leistungen werden übernommen? Diese Fragen sollten lückenlos geklärt sein, um im Ernstfall die teilweise immensen Kosten nicht aus eigener Tasche zahlen zu müssen. Welche Versicherungen gefragt sind, hängt von den persönlichen Vorhaben ab. Für
Höhen- sowie Expeditionsbergsteigen gibt es spezielle Policen zur Absicherung des erhöhten Risikos. Der Deutsche Alpenverein (DAV) versichert Mitglieder individuell und kann als Ansprechpartner dienen.
Geht es ins Ausland, sollte ein
Auslandsreisekrankenschutz bestehen. Da die Krankenversicherung in der Regel nur innerhalb Deutschlands greift, ist dieser Versicherungsschutz unerlässlich. Entscheidend ist, dass der Versicherungsschutz auch den Rücktransport in die Heimat umfasst. Wäre das nicht der Fall, könnte es für den Versicherten teuer werden. Bei der Unfallversicherung müssen Bergsteiger auf einen erweiterten Unfallbegriff achten und sich bei schwammigen Formulierungen schriftliche Bestätigungen einholen. Die Übernahme von
Bergungskosten als Zusatzleistung kann Sinn machen. Wie das Verbraucherportal Finance Scout 24 in einem Ratgeber zur Unfallversicherung erklärt, übernehmen Versicherer bei dieser Zusatzleistung „die Kosten für die Bergung bis zu einer vereinbarten Summe“. Diese Summe darf nicht zu gering ausfallen, weil bei aufwändigen Rettungseinsätzen mit Helikopter schnell fünfstellige Beträge zusammenkommen.
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Kleine Wetterkunde
Wer erste Anzeichen für einen Wetterumschwung frühzeitig erkennt, kann entsprechend handeln und sich in Sicherheit bringen. Da Gewitter unterwegs besonders gefährlich werden können, haben wir ein paar Hinweise zusammengefasst, die auf Anzeichen hindeuten:
- Cirruswolken: Bei einem Cirrus handelt es sich um eine Eiswolke, die sich optisch durch dünne Bänder, ausgefranste Ränder und eine schimmernde Struktur auszeichnet. Von Westen kommende Cirruswolken sind ein Anzeichen für eine Verschlechterung des Wetters in den kommenden 24 bis 48 Stunden.
- Kondensstreifen: Auch bleibende oder größer werdende Kondensstreifen sind ein Gewitteranzeichen.
- Barometer: Fällt es schnell, steht schlechtes Wetter bevor. Eine Sturmfront kündigt sich höchstwahrscheinlich an, wenn der Luftdruck innerhalb von drei Stunden über 3 hPa sinkt.
- Dunst: Wird die Sicht durch Dunst schlechter, deutet auch das auf schlechtes Wetter hin.
- Schönwetterwolken: Lösen sie sich auch am Nachmittag nicht auf, könnten sich die Bedingungen bald ändern.
Ein Muss für jeden Bergsteiger: Vor der Tour immer
die Wettervorhersage prüfen! Der DAV informiert online über das aktuelle Bergwetter. Was tun bei Gewitter?
Zieht ein Gewitter auf, gilt es Ruhe zu bewahren und mit dem richtigen Verhalten darauf zu reagieren. Exponierte Stellen sind zu meiden und bei extremen Bedingungen sollte man sich hinzukauern. Ist isolierende und trockene Ausrüstung griffbereit, wird sie unter den Körper platziert, um den
Schutz vor Kriechströmen zu erhöhen. Auch das Einziehen und schließen der Beine ist dafür hilfreich. Sind Gegenstände aus Metall Teil der Ausrüstung, müssen diese weiter entfernt abgelegt werden, um sich vor einem Blitzeinschlag zu schützen.
Sehr gefährlich bei Gewitter ist der Aufenthalt am Klettersteig. Wenn möglich, sollte man sich umgehend vom Drahtseil entfernen, weil es ähnlich wie ein Blitzableiter fungiert. Ist dieses Manöver zu riskant, wird empfohlen in der Selbstsicherung gesichert zu bleiben. Ansonsten besteht bei Starkregen erhöhte Absturzgefahr durch Steinschlag. Sind Eisenklammern in der Nähe, sind diese dem Drahtseil zum Absichern vorzuziehen. Auch wichtig, ist neben diesen Faktoren
das richtige Verhalten. Unser Ratgeber für mehr Sicherheit in den Bergen enthält die passenden Verhaltenstipps. Grundsätzlich gilt in den Bergen immer das Motto: Vorsicht statt Nachsicht! Ein falscher Schritt, eine Unachtsamkeit bei der Wettereinschätzung oder eine kleine Ablenkung können reichen, um einen Unfall mit verheerenden Folgen auszulösen. Wer mit voller Konzentration unterwegs ist, alle Vorkehrungen trifft und sich für eine hochwertige Ausrüstung entscheidend, ist auf einem guten Weg.