Mountainbiken im Salzburger Land
Watzmann-Hochkönig-Runde: zwei königliche Schleifen
© Salzburger Land Tourismus/David Schultheiss
Im Salzburger Saalachtal finden Mountainbiker naturbelassene Trails, die Spaß machen.
Im Salzburger Saalachtal finden Mountainbiker naturbelassene Trails, die Spaß machen.
Gleich auf der ersten Tagesetappe sollte man nicht nur auf den Weg unter den Reifen, sondern hin und wieder nach oben schauen. Auf der Nordschleife der Watzmann-Hochkönig-Runde, die am Hintersee beginnt, können Mountainbiker nämlich nicht nur über die imposante Bergwelt ins Staunen geraten, sondern auch über deren seltene Bewohner: Der Steinadler zieht hier, im Nationalpark Berchtesgaden, seine Kreise. Besonders gut lässt er sich im Klausbachtal beobachten, wo die Ranger der Nationalpark-Informationsstelle Klausbachhaus jeweils donnerstags knapp dreistündige Adler-Wanderungen in den Lebensraum des Vogels anbieten.
»Mit einer Wahrscheinlichkeit von etwa 90 Prozent sieht man bei der Führung einen Adler«, versichert Jochen Grab, der das Adler-Projekt mit Ulli Brendel leitet. Er und seine Kollegen im Nationalpark kümmern sich nicht nur darum, den Besuchern Wissenswertes zu den großen Vögeln zu vermitteln, sie beobachten auch etwa ein Drittel der insgesamt rund 45 Steinadlerpaare zwischen Bodensee und Berchtesgaden. Die Brutzeit im Frühjahr ist »eine besonders sensible Phase«, erläutert Grab, in der die Tiere störungsanfällig seien. Der Nationalpark teilt sein Wissen um die Brutplätze daher stets Gleitschirmfliegerverbänden und Hubschrauberstaffeln etwa von Polizei, Bergwacht und Bundeswehr mit, damit diese ausreichend Abstand zu den Horsten lassen.
Es geht über alpine Trails. © Salzburger Land Tourismus/Markus Greber
Dort finden Biker die ideale Unterkunft beim Friedlwirt von Bernhard Flatscher, der neben Radgaragen und einem Waschplatz auch jede Menge Tipps und Hintergrundwissen im Angebot hat. Er selbst bietet geführte Biketouren an, »Ich mach im Jahr so 50 bis 60«, erzählt der Wirt. Viele Gäste fragen ihn nach Tipps zur nächsten Etappe der Watzmann-Hochkönig-Runde. Er erklärt, wo der Ausblick am schönsten und die Einkehr am lohnendsten ist. »Die Nordschleife ist auch für Einsteiger gut geeignet«, findet Flatscher, der den Friedlwirt vor zehn Jahren von seinem Vater übernommen hat. »Hier sind eher Leute unterwegs, die gemütlich drauf sind. Meistens kommen sie in der Gruppe.«
Die nördliche Schleife der Radtour ist eigentlich in fünf Etappen eingeteilt, Sportliche schaffen sie aber auch in drei Tagen. Auf den 156 Kilometern legen Mountainbiker 3760 Höhenmeter zurück. Die Südschleife hingegen ist deutlich anspruchsvoller: Auf ihren 283 Kilometern kämpfen sich Biker über fast 8000 Höhenmeter. Wem diese fünf Etappen noch zu wenig sind, der kann die beiden alpinen Varianten radeln.
Ein Badestopp am Hintersee ist empfehlenswert. © Berchtesgadener Land
Die nächste Etappe von Reit im Winkl nach Ruhpolding steht ebenfalls im Zeichen der Almen. Sobald der Weitsee hinter den Reifen liegt, geht es von Röthelmoosalm über Hinteralm, Gleichenbergalm und Steinbergalm zum Etappenziel. Auf dem Weg weiter nach Marzoll lohnt am vierten Tag, mit nur 450 Höhenmetern der gemütlichsten Etappe, ein Abstecher zum Höglwörter See mit kleinem, kostenfreiem Seebad und schönem Biergarten. Die Nordschleife endet mit einer mittelschwierigen Etappe zurück zum Hintersee. Der schweißtreibende Anstieg mit Tragepassagen hinauf zur Mordau-Alm lohnt sich wegen der Aussicht von der Alm – und des selbstgemachten Käses
Bayerische Bike-Begegnungen © Salzburger Land Tourismus/Markus Greber
Am dritten Tag besteht Auswahlmöglichkeit: Entweder man fährt die abwechslungsreiche Etappe über Hallein hinauf nach Bad Dürrnberg und sehr steil auf den Zinkenkogel, genießt dann die aussichtsreiche Roßfeld Höhenstraße mit Ausblicken in das Salzachtal und auf das Göllmassiv und fährt hinunter über den Königssee weiter zum Hintersee.
Oder man strapaziert die Waden noch mehr und macht die direkte, aber umso sportlichere Variante über das Bluntautal und das Carl-von-Stahl-Haus. Die letzten 330 Höhenmeter von der Oberen Jochalm hinauf muss man das Bike allerdings schieben oder tragen. Die Belohnung: der Ausblick auf den Watzmann von der Sonnenterrasse des Stahl-Hauses.
Von Hintersee aus verläuft die nächste und kürzeste Etappe der Südschleife. Sie hat mit einem steilen Anstieg zum Hirschbichl und der Bikestrecke zwischen Saalfelden und Maria Alm auch herausfordernde Passagen. Die Abfahrt vom Hirschbichl bis Weißbach mit bis zu 30 Prozent Gefälle machen aber Laune. Am letzten Tag haben die Mountainbiker fast immer den Hochkönig im Blickfeld. Auf dem Weg liegen viele Almen, auf denen man die müden Beine von sich strecken und sich über die eigene Leistung freuen kann: mit dem Etappenziel Bischofshofen sind fast 8000 Höhenmeter geschafft.
Perfekte E-Bike-Infrasturkur im Hochkönig-Gebiet © Hochkönig Tourismus GmbH
Je nach Kondition lassen sich für die Tour um die beiden Gebirgsstöcke drei, fünf oder zehn Tage einplanen.
Südliche Schleife
»Mit einer Wahrscheinlichkeit von etwa 90 Prozent sieht man bei der Führung einen Adler«, versichert Jochen Grab, der das Adler-Projekt mit Ulli Brendel leitet. Er und seine Kollegen im Nationalpark kümmern sich nicht nur darum, den Besuchern Wissenswertes zu den großen Vögeln zu vermitteln, sie beobachten auch etwa ein Drittel der insgesamt rund 45 Steinadlerpaare zwischen Bodensee und Berchtesgaden. Die Brutzeit im Frühjahr ist »eine besonders sensible Phase«, erläutert Grab, in der die Tiere störungsanfällig seien. Der Nationalpark teilt sein Wissen um die Brutplätze daher stets Gleitschirmfliegerverbänden und Hubschrauberstaffeln etwa von Polizei, Bergwacht und Bundeswehr mit, damit diese ausreichend Abstand zu den Horsten lassen.
Tipps vom Friedlwirt
Auch wer seine Biketour nur kurz unterbrechen will, kann bei einem Abstecher ins »Klausbachhaus« dem Adler näherkommen. Erst im Dezember 2016 eröffnete eine neue Ausstellung zum König der Lüfte und das Thema Almen. Auf einem Monitor lässt sich sogar der Flug des Greifvogels nachvollziehen: Aufnahmen einer Kamera, die der Adler eines Falkners bei seinem Flug über die Bindalm umgeschnallt bekommen hatte. Im Winter gibt es eine Live-Schaltung zu einem Fressplatz im Klausbachtal. Die Straße durch das Tal verläuft zunächst nur leicht steigend, wird aber zum Gasthof Hirschbichl hinauf steiler und serpentinenartig. Am Hirschbichl beginnt der richtige Mountainbiketeil der Etappe, der über Litzlalm und Wildental hinunter nach Lofer führt. Nach aussichtsreichen Stopps beim »Jagasitz« und Obermayrberg erreicht man in Unken das Ziel der ersten Etappe.Es geht über alpine Trails. © Salzburger Land Tourismus/Markus Greber
Dort finden Biker die ideale Unterkunft beim Friedlwirt von Bernhard Flatscher, der neben Radgaragen und einem Waschplatz auch jede Menge Tipps und Hintergrundwissen im Angebot hat. Er selbst bietet geführte Biketouren an, »Ich mach im Jahr so 50 bis 60«, erzählt der Wirt. Viele Gäste fragen ihn nach Tipps zur nächsten Etappe der Watzmann-Hochkönig-Runde. Er erklärt, wo der Ausblick am schönsten und die Einkehr am lohnendsten ist. »Die Nordschleife ist auch für Einsteiger gut geeignet«, findet Flatscher, der den Friedlwirt vor zehn Jahren von seinem Vater übernommen hat. »Hier sind eher Leute unterwegs, die gemütlich drauf sind. Meistens kommen sie in der Gruppe.«
Die nördliche Schleife der Radtour ist eigentlich in fünf Etappen eingeteilt, Sportliche schaffen sie aber auch in drei Tagen. Auf den 156 Kilometern legen Mountainbiker 3760 Höhenmeter zurück. Die Südschleife hingegen ist deutlich anspruchsvoller: Auf ihren 283 Kilometern kämpfen sich Biker über fast 8000 Höhenmeter. Wem diese fünf Etappen noch zu wenig sind, der kann die beiden alpinen Varianten radeln.
Die Heimat von »Gold-Rosi«
Von Unken aber geht es zunächst auf Etappe zwei der Nord-Runde moderat weiter nach Reit im Winkl und damit wieder vom Salzburger Land nach Bayern. Dabei passieren die Biker die bekannte Winklmoos-Alm, ein Hochplateau auf 1170 Meter Höhe zwischen dem Dürrnbachhorn (1778 m) und der Steinplatte (1870 m). Berühmt wurde die Winklmoos-Alm als Heimat von Skilegende Rosi Mittermaier – und natürlich für ihren Blick auf die gewaltige Kulisse der Loferer Steinberge. Neben zwei Hotels gibt es hier viele Almhütten. Ein Geheimtipp ist der Zenz-Kaser, eine einfache, typische Almhütte mit Brotzeitbrettl und Getränken.Ein Badestopp am Hintersee ist empfehlenswert. © Berchtesgadener Land
Die nächste Etappe von Reit im Winkl nach Ruhpolding steht ebenfalls im Zeichen der Almen. Sobald der Weitsee hinter den Reifen liegt, geht es von Röthelmoosalm über Hinteralm, Gleichenbergalm und Steinbergalm zum Etappenziel. Auf dem Weg weiter nach Marzoll lohnt am vierten Tag, mit nur 450 Höhenmetern der gemütlichsten Etappe, ein Abstecher zum Höglwörter See mit kleinem, kostenfreiem Seebad und schönem Biergarten. Die Nordschleife endet mit einer mittelschwierigen Etappe zurück zum Hintersee. Der schweißtreibende Anstieg mit Tragepassagen hinauf zur Mordau-Alm lohnt sich wegen der Aussicht von der Alm – und des selbstgemachten Käses
Fast 8000 Höhenmeter
Wer sich für die Südschleife der Watzmann-Hochkönig-Runde entscheidet, dessen Kondition und Muskeln werden gleich zu Beginn auf die Probe gestellt. Von Bischofshofen nach Sankt Martin am Tennengebirge geht es steil hinauf zum Heinrich-Kiener-Haus und dem Sankt Vinzenz Friedenskirchlein – mit 1792 Metern liegt hier der höchste Punkt der gesamten Mehrtages-Biketour. Da lässt sich die lange Abfahrt auf Forstwegen hinunter nach Eben umso mehr genießen, bevor man bis Sankt Martin am Tennengebirge nochmal ordentlich in die Pedale steigen muss. Die Etappe ist mit rund 2150 Höhenmetern der Abschnitt mit den meisten Anstiegen der Watzmann-Hochkönig-Runde. Die nächste reiht einige kürzere Anstiege aneinander; bis man in Golling aus dem Sattel steigt, haben sich aber rund 1000 Höhenmeter angesammelt.Bayerische Bike-Begegnungen © Salzburger Land Tourismus/Markus Greber
Am dritten Tag besteht Auswahlmöglichkeit: Entweder man fährt die abwechslungsreiche Etappe über Hallein hinauf nach Bad Dürrnberg und sehr steil auf den Zinkenkogel, genießt dann die aussichtsreiche Roßfeld Höhenstraße mit Ausblicken in das Salzachtal und auf das Göllmassiv und fährt hinunter über den Königssee weiter zum Hintersee.
Oder man strapaziert die Waden noch mehr und macht die direkte, aber umso sportlichere Variante über das Bluntautal und das Carl-von-Stahl-Haus. Die letzten 330 Höhenmeter von der Oberen Jochalm hinauf muss man das Bike allerdings schieben oder tragen. Die Belohnung: der Ausblick auf den Watzmann von der Sonnenterrasse des Stahl-Hauses.
Von Hintersee aus verläuft die nächste und kürzeste Etappe der Südschleife. Sie hat mit einem steilen Anstieg zum Hirschbichl und der Bikestrecke zwischen Saalfelden und Maria Alm auch herausfordernde Passagen. Die Abfahrt vom Hirschbichl bis Weißbach mit bis zu 30 Prozent Gefälle machen aber Laune. Am letzten Tag haben die Mountainbiker fast immer den Hochkönig im Blickfeld. Auf dem Weg liegen viele Almen, auf denen man die müden Beine von sich strecken und sich über die eigene Leistung freuen kann: mit dem Etappenziel Bischofshofen sind fast 8000 Höhenmeter geschafft.
Perfekte E-Bike-Infrasturkur im Hochkönig-Gebiet © Hochkönig Tourismus GmbH
So bleiben Sie immer auf dem neuesten Stand!Die aktuellen Neuigkeiten von BERGSTEIGERauch auf Facebook.Klicken Sie aufNein, ich möchte kein Facebook Fan werden.Ich bin schon Fan.Vielen Dank.In zwei Schleifen um Watzmann und Hochkönig
Je nach Kondition lassen sich für die Tour um die beiden Gebirgsstöcke drei, fünf oder zehn Tage einplanen.So bleiben Sie immer auf dem neuesten Stand!
Die aktuellen Neuigkeiten von BERGSTEIGER
auch auf Facebook.
Klicken Sie auf
Nein, ich möchte kein Facebook Fan werden.
Ich bin schon Fan.
Vielen Dank.
Südliche Schleife
- schwierig
- 283 Km
- 5 Tage
- 7975 Hm
- Charakter: Anspruchsvolle Runde, bei der man fast 8000 Höhenmeter zurücklegt; Etappe Drei und Fünf haben noch alpinere Varianten. Die Tour ist durchgehend gegen den Uhrzeigersinn beschildert.
- Ausgangs- und Endpunkt: Bischofshofen
- Route: Tag 1: Bischofshofen – St. Martin am Tennengebirge; Tag 2: St. Martin – Golling; Tag 3: Golling – Ramsau/Hintersee; Variante: über Bluntautal und Carl-von-Stahl-Haus; Tag 4: Hintersee- Maria Alm; Tag 5: Maria Alm – Bischofshofen; Variante: über St. Veit im Pongau
- Weitere Informationen: Eine interaktive Karte mit Etappenverlauf, radfreundlichen Unterkünften sowie GPS-Tracks und Broschüren zum Bestellen gibt es unter www.watzmann-hochkoenig-runde.com
- mittel
- 156 Km
- 3-5 Tage
- 3760 Hm
- Charakter: Mittelschwierige Runde im Grenzgebiet, die auf drei bis fünf Tagesetappen befahrbar ist. Die Tour ist durchgehend im Uhrzeigersinn beschildert.
- Ausgangs- und Endpunkt: Hintersee
- Route: Tag 1: Hintersee – Unken; Tag 2: Unken – Winklmoosalm – Reit im Winkl; Tag 3: Reit im Winkl – Ruhpolding; Tag 4: Ruhpolding – Marzoll; Tag 5: Marzoll – Hintersee
- Weitere Informationen: Eine interaktive Karte mit dem Etappenverlauf, radfreundlichen Unterkünften auf der Strecke sowie GPS-Tracks und Broschüren zum Bestellen gibt es unter www.watzmann-hochkoenig-runde.com; Informationen zu den Adlerführungen im Nationalpark gibt es unter www.haus-der-berge.bayern.de
Diana Gäntzle