»Höchster Spiz im ganzen Tyrol«
Hochtour auf den Ortler
© Mark Zahel
Bedrohliche Eisbrüche – die Alpinisten haben die Hauptschwierigkeiten der Hochtour auf den Ortler bereits überwunden
Bedrohliche Eisbrüche – die Alpinisten haben die Hauptschwierigkeiten der Hochtour auf den Ortler bereits überwunden
Mit dem höchsten Alpenberg östlich der Schweiz verbinden mich ganz besondere Erinnerungen. Als junger, tatendurstiger Bergsteiger reihte ich den Ortler ganz weit oben auf meiner Prioritätenliste ein, damals im Sommer 96. An einem strahlenden Julitag gelang ein neuer persönlicher Höhenrekord, Sprungbrett für die ersten Viertausendertouren, die nur wenige Wochen später in der Schweiz folgen sollten. Immerhin gab es sogar gleichsam Sichtverbindung – kaum zu glauben, wie eine Distanz von 200 Kilometern in der dünnen Atmosphäre optisch schrumpfen kann! Knapp ein Jahrzehnt später stand ich wieder auf dem Gipfel, wieder bei Traumwetter, aber doch war etwas anders: In der Zwischenzeit hatte sich nämlich über dem Bärenloch eine neue Schlüsselstelle aufgetan, ein steiler Felsriegel, wo ehedem nichts als Gletschereis zu finden war.
Freilich ist der Ortler mehr als nur eine schöne Tourenerinnerung. Immer wenn ich über den Reschenpass in den Vinschgau fahre, überstrahlt seine massig aufgewölbte, eisstarrende Kuppel die ganze Umgebung, leuchtet der Gipfelfirn verheißungsvoll ins Land hinaus. Von vielen seiner Trabanten, auch von Höhenwegen, habe ich stets aufs Neue schmachtende Blicke hinübergeworfen. Am Fallaschkamm jenseits des tiefen Gipfel Trafoier Tals hat man den Berg in voller Wucht und Größe vor sich: 2400 Meter Höhendifferenz in einem Zug von der Talsohle über steile Felsabbrüche und Eiskatarakte, bis die makellose Gletscherkrone schließlich das Firmament berührt! »Klassisch« ist die Ansicht aus der Gegend um Sulden, etwa von der Düsseldorfer Hütte aus: Hier verkörpert der Ortler den stärksten Part des berühmtesten Dreigestirns der Ostalpen.
Talort: Sulden (1844 m); Anfahrt über den Vinschgau und in Spondinig Richtung Stilfser Joch
Hütten: Payerhütte (3029 m), Tel. 00 39/04 73/61 30 10; Hintergrathütte (2661 m), Tel. 00 39/04 73/61 31 88
Normalroute: Von der Payerhütte über Tabarettakamm und Oberes Ortlerplatt (Fels bis II+, Gletscher bis 35°) 4 Std.
Weitere Routen: Von der Hintergrathütte über den Hintergrat, kombiniert bis III+; Nordwand, im Eis 60°, vereinzelt bis 80°
Führer: Holl »AV-Führer Ortleralpen«, Bergverlag Rother, Oberhaching; Zahel »Die schönsten Gipfel Ortler, Dolomiten, Julische Alpen«, Bruckmann Verlag
Karte: Tabacco-Wanderkarte, 1:25 000, Blatt 08 »Ortlergebiet«
Freilich ist der Ortler mehr als nur eine schöne Tourenerinnerung. Immer wenn ich über den Reschenpass in den Vinschgau fahre, überstrahlt seine massig aufgewölbte, eisstarrende Kuppel die ganze Umgebung, leuchtet der Gipfelfirn verheißungsvoll ins Land hinaus. Von vielen seiner Trabanten, auch von Höhenwegen, habe ich stets aufs Neue schmachtende Blicke hinübergeworfen. Am Fallaschkamm jenseits des tiefen Gipfel Trafoier Tals hat man den Berg in voller Wucht und Größe vor sich: 2400 Meter Höhendifferenz in einem Zug von der Talsohle über steile Felsabbrüche und Eiskatarakte, bis die makellose Gletscherkrone schließlich das Firmament berührt! »Klassisch« ist die Ansicht aus der Gegend um Sulden, etwa von der Düsseldorfer Hütte aus: Hier verkörpert der Ortler den stärksten Part des berühmtesten Dreigestirns der Ostalpen.
Hochtour auf den Ortler (3905 m): Die Tour im Detail
Lage: Ortleralpen (Italien)Talort: Sulden (1844 m); Anfahrt über den Vinschgau und in Spondinig Richtung Stilfser Joch
Hütten: Payerhütte (3029 m), Tel. 00 39/04 73/61 30 10; Hintergrathütte (2661 m), Tel. 00 39/04 73/61 31 88
Normalroute: Von der Payerhütte über Tabarettakamm und Oberes Ortlerplatt (Fels bis II+, Gletscher bis 35°) 4 Std.
Weitere Routen: Von der Hintergrathütte über den Hintergrat, kombiniert bis III+; Nordwand, im Eis 60°, vereinzelt bis 80°
Führer: Holl »AV-Führer Ortleralpen«, Bergverlag Rother, Oberhaching; Zahel »Die schönsten Gipfel Ortler, Dolomiten, Julische Alpen«, Bruckmann Verlag
Karte: Tabacco-Wanderkarte, 1:25 000, Blatt 08 »Ortlergebiet«
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Mark Zahel
Artikel aus Bergsteiger Ausgabe 07/2011. Jetzt abonnieren!
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