Filmtipp: Die Kordillere der Träume

Filmtipp: Die Kordillere der Träume

In "Die Kordillere der Träume" rückt Patricio Guzmán die Bergkette der Anden in den Mittelpunkt. Diese verbindet er mit dem politischen Geschehen in Chile und erzeugt damit eine Mischung aus Bergfilm und politischem Kommentar. 
 
Klettern Anden © Atacama Productions France
Die Kordillere der Träume - seit 16. Juli im Kino

17 Jahre wurde Chile von der Diktatur unter Augusto Pinochet regiert. Politische Verfolgung, Folter und blutige Auseinandersetzungen standen damals auf der Tagesordnung. Die Bilanz: tausende Ermordete und unzählige „verschwundene“ Chilenen. Auch heute sind die Folgen der Militärherrschaft, die von 1973 bis 1990 andauerte, noch spürbar.
 
Ein stiller Zeuge des Geschehens: die Kordillere der Anden, die rund 80 Prozent des Landes einnimmt. Die Bergkette ist Protagonist in Patricio Guzmáns neuestem Werk, „Die Kordillere der Träume“.
 

Die Anden als Zeuge politischer Konflikte

Guzmán, ein gebürtiger Chilene, der selbst politisch verfolgt wurde, zeigt im Film beeindruckende Naturaufnahmen aus den Bergen seiner einstigen Heimat. Diese verwebt er mit seiner persönlichen Vergangenheit und mit den Geschichten von Menschen, deren Leben sowohl von der Kordillere als auch vom Pinochet-Regime geprägt wurde. 
 
Historisches Filmmaterial aus der Zeit der Pinochet-Diktatur, gefilmt vom chilenischen Filmemacher Pablo Sala, gibt unmissverständlich die einst vorherrschende Gewalt wieder. Dem gegenüber stehen bildgewaltige Aufnahmen aus den Anden und Bilder aus Guzmáns einstiger Heimat Santiago de Chile, die aktuelle Konfliktsituationen in Chile aufgreifen. 
 
Die Kordillere der Träume ist nach „der Perlmuttknopf“ und „Nostalghia de la Luz“ der dritte Teil einer Filmtrilogie, die Guzmán seinem Heimatland Chile widmet. Er selbst lebt seit 1973 in Paris.
 
Die Kordillere der Träume ist seit 16. Juli in ausgewählten deutschen Kinos zu sehen. Eine Liste mit allen Kinos und Spielterminen finden Sie auf der deutschen Website des Films.
 
 
(mar)
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