Der Eiskletterer Benedikt Purner

Im Sommer Downhill-Rennen fahren, im Winter Eisklettern – unterschiedlicher können Leidenschaften kaum sein. Und doch frönt der junge Tiroler Benedikt Purner beiden Passionen recht erfolgreich. Von Caroline Opp

 
Benni lebt nach den Jahreszeiten. Sobald es im Frühsommer wärmer wird, kribbelt es ihn in den Wadeln. Dann gibt es für ihn nur noch eins: Ab aufs Mountainbike und auf den nächsten Gipfel, von wo er sich mit halsbrecherischem Tempo ins Tal stürzt. Downhill-Biken, seine große Sommer-Leidenschaft, betreibt Benni erst seit wenigen Jahren. Dafür kann er mit seinen Leistungen recht zufrieden sein: »Im letzten Jahr hab ich den dritten Platz bei der österreichischen Staatsmeisterschaft erreicht. Das war mein erstes professionelles Rennen überhaupt«, erzählt er.
Wenn dann aber der Herbst ins Land zieht, sind es plötzlich die Fingerspitzen, die sich melden: Sie wollen Fels spüren. Also klettert Benni. »Ein besonders guter Kletterer bin ich eigentlich nicht«, bemerkt er und wirkt dabei fast ein wenig verlegen. »Dazu fehlt mir die Kraft.«
Doch auch wenn er beim Klettern keine Spitzenziele verfolgt, so ist es doch ein gutes Aufbautraining für seine dritte Leidenschaft. Diese – wohl größte Leidenschaft – erwacht, wenn sich Eisblumen auf dem Fenster bilden: Eisklettern. In den vergangenen Jahren machte Benni wiederholt auf sich aufmerksam, besonders in der letzten Saison. So kletterte er beispielsweise zusammen mit Albert Leichtfried Österreichs längsten Eisfall, eine 1000 Meter lange Linie mit reinen Eis- sowie Mixedpassagen (WI6/M7, »Moonwalk«/Zillertaler Alpen) und war der erste Wiederholer von Leichtfrieds Erstbegehung »Encore« – mit M12/13 eine der schwierigsten Mixed-Routen überhaupt.
Eine Leidenschaft
 
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