Trotz Hitze in die Berge: Bergführer Michael Lentrodt klärt auf | BERGSTEIGER Magazin

Trotz Hitze in die Berge: Bergführer Michael Lentrodt klärt auf

Ferien- und Urlaubszeit - und damit für viele endlich Zeit für einen Ausfug in die Berge. Doch wie ist das bei der derzeitigen Hitze? Auf was sollte man unbedingt achten oder sollte man gar auf eine Tour verizchten? Fakt ist: Viel Hitze belastet den Körper und stellt ein enormes Risiko für die Gesundheit dar. Michael Lentrodt – staatlich geprüfter Berg- und Skiführer, sowie Präsident des Verbands deutscher Berg- und Skiführer (VDBS) – gibt wichtige Tipps.
 
Wandern bei großer Hitze in den Bergen   © Alpenregion/ Tegernsee/ Schliersee
Wandern bei großer Hitze in den Bergen
Die Hitze hat uns die letzten Tage im Griff und auch in den nächsten Tagen erwarten uns hohe Ozonwerte und ebenso hohe Temperaturen. Sollte man bei diesem Wetter überhaupt eine Bergtour unternehmen? Was sollte man beachten?

Michael Lentrodt: Selbstverständlich kann man auf Tour gehen, aber man sollte ein paar Dinge beachten: Den Kopf und die Haut nicht ungeschützt der Sonne aussetzen, Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor, ausreichend
pausieren und vor allem viel trinken. Früh los und nicht in der Mittagshitze die größte Anstrengung unternehmen.

Wenn man das beachtet, dann sollten bei entsprechender körperlicher Konstitution tolle Bergerlebnisse möglich sein. Was sollten Bergsportler bei Hitze vermeiden?

Wir empfehlen mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen und keine zu langen Touren zu machen. Wenn man es sich aussuchen kann, würde ich Wanderungen entlang von Flüssen oder Bächen empfehlen. Dort kann man sich zwischendrin immer wieder abkühlen und auch die Trinkflaschen auffüllen, wenn es keine Weidegebiete am Oberlauf gibt.

Ein persönlicher Tipp: Wo lässt es sich am Berg gut aushalten, wenn über 35 Grad angesagt sind?

Am besten geht man etwas höher hinaus und sucht schattige, also nordseitige Touren aus. Im Karwendel, Wetterstein, Berchtesgadener Land oder im Allgäu findet sich da überall was Passendes. Am besten wendet man sich an die dortigen Bergschulen, die einem neben Tourentipps auch die notwendige Ausrüstung und Führer beistellen können.