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Familientouren in Friaul Julisch Venetien
© Renzo Grava, Pentaphoto, Ulderica Da Pozzo POR FESR 2007-2013, Fabrice Gallina, Colourbox
Verlockend: die Brotzeitplätze rund um die Laghi di Fusine
Verlockend: die Brotzeitplätze rund um die Laghi di Fusine
Wasser fasziniert immer. Sei es, weil die Kleinen damit geködert werden können, nach der Tour schwimmen oder Boot fahren zu dürfen; sei es, weil sie am Ufer Steinmännchen bauen oder Steine hüpfen lassen können. Für Erwachsene sind es meist die schillernden Farben, die die Faszination ausmachen. Besonders eindrucksvoll sind diese bei den Weißenfelser Seen (Laghi di Fusine) im Nordosten Friaul Julisch Venetiens.
Von dort geht eine Wanderung auf die 1380 Meter hoch gelegene Schutzhütte Zacchi. Die meiste Zeit über verläuft sie auf unschwierigen Wegen, nur kurz vor der Schutzhütte wird es steil. Wer mit kleineren Kindern unterwegs ist, kann auch um die beiden Seen herum wandern (Vorsicht: nicht durchgehend kinderwagengeeignet). Am Unteren See kann man sich Ruderboote ausleihen, beim Oberen See ist eine große Picknickwiese angelegt.
Familientour zur Schutzhütte Zacchi
Ludwig Bertle: Klar, Kinder in diesem Alter reagieren auf wild lebende Tiere in den Bergen höchst unterschiedlich; die einen fürchten sich, die anderen gehen unbefangen auf diese zu. Für die Eltern bedeutet das: Ängstlichen Kindern kann man helfen, wenn man sie an der Hand nimmt und ruhig näher z. B. an das Rudel der Steinböcke herangeht. Diese lassen das zu, schnauben vielleicht unwillig, achten aber auf ihren Sicherheitsabstand. Kleine Draufgänger lassen sich bremsen, wenn man ihnen die Lebensweise der Tiere schildert; im Anblick der Tiere hören Kinder gut zu und merken sich selbst Details.
Was das An- und Zuschauen enorm steigert, ist die Verwendung von Fernglas und Teleobjektiv, aber auch das Auf-die-Lauer-legen und dabei ganz ruhig warten können. Mit wenigen Tierarten können Kinder interaktiv »spielen«: am besten mit Dohlen, jenen Flugkünstlern, die in den Nordalpen den Menschen aus der Hand fressen. Aber auch »zahme« Ziegen mit ihrer großen Neugier spielen gerne mit den Menschen, sind dabei aber harmlos. Allein den Ziegenbock sollte man aus Geruchsgründen meiden. Fazit: Neugierig sein – Tiere beobachten – über Eigenart und Lebensweise erzählen oder nachforschen – Tierbegegnungen bei der Tourenwahl mitplanen – später über Fotos und Erzählungen nachbereiten.
Ludwig Bertle ist Lehrer und Bergführer. Er bildet beim DAV Familiengruppenleiter samt ihren Kindern aus und hat selbst drei Kinder plus Enkel.
Kennen Sie ähnliche Situationen? Schicken Sie uns Ihre Frage an redaktion@bergsteiger.de
Süß-salzige Cjarsòns
In der Küche Friaul Julisch Venetiens verschmelzen drei große kulinarische Traditionen: die slawische, die venezianische und die mitt eleuropäische. Typische Spezialitäten, die vor allem in den Bergen serviert werden, sind beispielsweise Cjarsòns (gefüllte salzig-süße Ravioli), Savôrs (aus gehacktem Gemüse) und Toc in Braide (weiche Polenta mit Creme aus Montasio-Käse, Butt er und geräuchertem Ricotta). Kinder dürften vor allem von dem Eis aus der Milch der heimischen Rinderrasse Pezzata Rossa entzückt sein.
Neugierig geworden? Diese Hotels haben raffinierte Kindermenüs auf der Karte:
In Friaul Julisch Venetien treffen italienische, deutschsprachige und slawische Kultur aufeinander. Das merkt man am Essen, an der Architektur, aber auch an den Menschen. Für Bergfreunde sind die Friaulischen Dolomiten sowie die Julischen und Karnischen Voralpen interessant, die sich über rund 40 Prozent der Fläche erstrecken. Zahlreiche Täler schlängeln sich dazwischen, mit vielen Seen und Schluchten. Wie vielfältig die Natur in der Region ist, verraten bereits die bloßen Fakten: 13 Naturschutzgebiete, 16 000 Hektar Lagune und drei Naturparks
WIE ANKOMMEN?
Die Anreise von Norden führt über Salzburg und Villach über die Grenze nach Italien. Größere Bahnhöfe befi nden sich beispielsweise in Udine, Cervignano A.G., Latisana, Carnia und Tarvisio. Genauere Infos unter www.trenitalia.it
WO ANKLOPFEN?
Agenzia Turismofvg, Tel. 00 39/04 31/38 71 30 bzw. kostenlos aus Italien 8 00/0 16/0 44 info@turismo.fvg.it www.turismofvg.it
Von dort geht eine Wanderung auf die 1380 Meter hoch gelegene Schutzhütte Zacchi. Die meiste Zeit über verläuft sie auf unschwierigen Wegen, nur kurz vor der Schutzhütte wird es steil. Wer mit kleineren Kindern unterwegs ist, kann auch um die beiden Seen herum wandern (Vorsicht: nicht durchgehend kinderwagengeeignet). Am Unteren See kann man sich Ruderboote ausleihen, beim Oberen See ist eine große Picknickwiese angelegt.
Details zur Familienwanderung zur Zacchihütte:
Familientour zur Schutzhütte Zacchi
- Alter: ab 6 Jahren
- Fakten: 600 Hm, 15 km
- Charakter: Einfache Wanderung mit einem kurzen steileren Abschnitt
- Ausgangspunkt: Fusine in Valromana
- Verlauf: Parkplatz Fusine – Lago Inferiore (Unterer See) – Lago Superiore (Oberer See) – Capanna Ghezzi – Zacchi Hütte – Weg Richtung Alpe Vecchia (Nr. 513) – Alpe del Lago – Fusine
- Kinderwagen: nicht geeignet
- Infos: Informationsbüro Tarvisio, Via Roma 14, Tarvisio, Tel. 00 39/04 28/23 92
- Karte: Tabacco 019 »Alpi Giulie Occidentali – Tarvisiano«
Wenn der Hunger kommt: Brotzeit mit Seeblick
Zwar gibt es auch Einkehrmöglichkeiten in See-Nähe, doch es lässt sich auch schön picknicken. Spezialitäten, die sich dafür eignen und die nur in der Region erzeugt werden, gibt es genug: der Montasio-Käse etwa oder der Schinken von Sauris oder San Daniele.Davor oder danach
Wandern ist schön, aber gerade Kinder freuen sich auch mal über Abwechslung. An den Seen und Schluchten der Region können das sein- Kanufahren, z. B. auf dem Fluss Tagliamento, dem Sauris-See oder dem Barcis-See
- Rafting, z. B. auf den Flüssen Fella und Resia
- Windsurfen, z. B. auf dem Cavazzo- See oder dem Predil-See
Immer in Wassernähe - Land der Seen und Schluchten
Die meisten Seen und Schluchten in Friaul Julisch Venetien gehen auf die Eiszeit zurück – entsprechend imposant ist ihr Erscheinungsbild. Der größte natürliche See des Friauls ist der Lago di Cavazzo. Die Besonderheit am Gebirgssee in Volaia ist, dass er eingerahmt ist von einer Berghütte auf italienischem und einer auf österreichischem Boden. Besonders viele Möglichkeiten bietet der Barcis-See beim Naturreservat Forra del Cellina – angefangen beim Segeln bis hin zum Höhlenforschen.Tree Village - eine Nacht im Baumhaus
Schlafen mitten in den Bäumen – dieses Erlebnis bietet das »Tree Village« in Claut im Valcellina-Tal. In jedes Häuschen passen maximal zwei Erwachsene und zwei Kinder. Gefrühstückt wird im Freien, es gibt ein Buffet aus hausgemachten Apfelkuchen und Mürbteigkuchen.Tipp: Übernachten in Friaul Julisch Venetien
Weitere familienfreundliche Unterkünfte der Region sind im Family Club zusammengefasst. Dazu gehören Hotels, Gasthöfe, Agriturismi, Pensionen und Alberghi Diff usi. Ihr Markenzeichen sind beispielsweise familiengerechte Zimmer oder Wohneinheiten, Spielbereiche, Ausstatt ung für Kinder wie etwa Geschirr und Hochstühle sowie Restaurants in unmittelbarer Nähe. Zudem kann das Personal Tipps zu kindgerechten Aktivitäten in der Umgebung geben. Eine Auflistung der Betriebe findet sich unter www.turismofvg.it/club-family-experience-bergBergerlebnisse für Kinder
In den Karnischen Alpen und den Friulaner Dolomiten:- Spaziergänge mit Esel (für Kinder von 3 bis 12 Jahren; ein Erwachsener muss das Kind begleiten)
- Schatzsuche
- Erste Erfahrung mit Canyoning (für Kinder von 9 bis 12 Jahren)
- Höhlenforschung (für Kinder ab 6 Jahren)
- Spiele und Klettern (für Kinder von 6 bis 14 Jahren)
- Rafting (für Kinder von 6 Jahren an)
Eltern-Guide:
Letzten Sommer sind wir mit unseren Kindern (Grundschulalter) bis auf Steinwurfnähe an ein Rudel Steinböcke gelangt. Die Kinder hatten keinerlei Angst, so dass wir sie zurückhalten mussten. Wie sollte man mit Kindern Tieren begegnen?Ludwig Bertle: Klar, Kinder in diesem Alter reagieren auf wild lebende Tiere in den Bergen höchst unterschiedlich; die einen fürchten sich, die anderen gehen unbefangen auf diese zu. Für die Eltern bedeutet das: Ängstlichen Kindern kann man helfen, wenn man sie an der Hand nimmt und ruhig näher z. B. an das Rudel der Steinböcke herangeht. Diese lassen das zu, schnauben vielleicht unwillig, achten aber auf ihren Sicherheitsabstand. Kleine Draufgänger lassen sich bremsen, wenn man ihnen die Lebensweise der Tiere schildert; im Anblick der Tiere hören Kinder gut zu und merken sich selbst Details.
Was das An- und Zuschauen enorm steigert, ist die Verwendung von Fernglas und Teleobjektiv, aber auch das Auf-die-Lauer-legen und dabei ganz ruhig warten können. Mit wenigen Tierarten können Kinder interaktiv »spielen«: am besten mit Dohlen, jenen Flugkünstlern, die in den Nordalpen den Menschen aus der Hand fressen. Aber auch »zahme« Ziegen mit ihrer großen Neugier spielen gerne mit den Menschen, sind dabei aber harmlos. Allein den Ziegenbock sollte man aus Geruchsgründen meiden. Fazit: Neugierig sein – Tiere beobachten – über Eigenart und Lebensweise erzählen oder nachforschen – Tierbegegnungen bei der Tourenwahl mitplanen – später über Fotos und Erzählungen nachbereiten.
Ludwig Bertle ist Lehrer und Bergführer. Er bildet beim DAV Familiengruppenleiter samt ihren Kindern aus und hat selbst drei Kinder plus Enkel.
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Das Beste aus drei Traditionen
Süß-salzige Cjarsòns
Neugierig geworden? Diese Hotels haben raffinierte Kindermenüs auf der Karte:
- Riglarhaus in Sauris (www.riglarhaus.it/de)
- Carnia in Venzone (www.hotelcarnia.it)
- La Baita in Malborghetto (hotel-labaita.com/de)
- Hotel Ristorante Scarpone in Forni Avoltri (www.hotelscarpone.com)
- Golf Club Tarvisio in Tarvisio (www.golfsenzaconfini.com)
So bleiben Sie immer auf dem neuesten Stand!Die aktuellen Neuigkeiten von BERGSTEIGERauch auf Facebook.Klicken Sie aufNein, ich möchte kein Facebook Fan werden.Ich bin schon Fan.Vielen Dank.Basiswissen: Dreiländereck Friaul Julisch Venetien
In Friaul Julisch Venetien treffen italienische, deutschsprachige und slawische Kultur aufeinander. Das merkt man am Essen, an der Architektur, aber auch an den Menschen. Für Bergfreunde sind die Friaulischen Dolomiten sowie die Julischen und Karnischen Voralpen interessant, die sich über rund 40 Prozent der Fläche erstrecken. Zahlreiche Täler schlängeln sich dazwischen, mit vielen Seen und Schluchten. Wie vielfältig die Natur in der Region ist, verraten bereits die bloßen Fakten: 13 Naturschutzgebiete, 16 000 Hektar Lagune und drei NaturparksSo bleiben Sie immer auf dem neuesten Stand!
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Ich bin schon Fan.
Vielen Dank.
WIE ANKOMMEN?
Die Anreise von Norden führt über Salzburg und Villach über die Grenze nach Italien. Größere Bahnhöfe befi nden sich beispielsweise in Udine, Cervignano A.G., Latisana, Carnia und Tarvisio. Genauere Infos unter www.trenitalia.it
WO ANKLOPFEN?
Agenzia Turismofvg, Tel. 00 39/04 31/38 71 30 bzw. kostenlos aus Italien 8 00/0 16/0 44 info@turismo.fvg.it www.turismofvg.it
Fotos:
Renzo Grava, Pentaphoto, Ulderica Da Pozzo POR FESR 2007-2013, Fabrice Gallina, Colourbox
Artikel aus Bergsteiger Ausgabe 09/2015. Jetzt abonnieren!
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