Geschichtsträchtiger Steig in den Allgäuer Alpen: Unterwegs am Heilbronner Weg

Geschichtsträchtiger Steig in den Allgäuer Alpen: Unterwegs am Heilbronner Weg

Der Heilbronner Weg im Allgäu zählt zu den ältesten und zu den beliebtesten alpinen Steigen in den Alpen. Auf 3.300 Metern Länge bietet er grandiose Aussichten auf die Allgäuer und Lechtaler Alpen. Mit etwas Glück lassen sich am Weg sogar Steinböcke entdecken.
 
Trettachspitze Höfats Hochfrottspitze © www.mafia-photography.com
Der Ausblick auf Trettachspitze, Höfats und Hochfrottspitze
Der Heilbronner Weg ist ein geschichtsträchtiger Steig. Bereits Ende der 1880er Jahre entstand die Idee eines hochalpinen Weges, erst im Juli 1899 konnte der erste Teil eröffnet werden, so lange dauerten die Finanzierungsgespräche.

Während der beiden Weltkriege kam es häufig zu Schließungen, erst nach dem Zweiten Weltkrieg konnte der Heilbronner Weg wieder komplett - sowohl auf der österreichischen als auch der deutschen Seite - begangen werden.

Der Weg wurde im Jahr 2000 gänzlich überprüft und neu gesichert und ist bis heute einer der schönsten und beliebtesten Höhepunkte in den Allgäuer Alpen. Mit einer Länge von ca. 3.300 Metern ist er der älteste Steig der nördlichen Kalkalpen.

Heilbronner Weg
Entlang des Weges zeigen sich die Allgäuer Alpen von ihrer schönsten Seite. Foto: www.mafia-photography.com

Heilbronner Weg: Die Bergtour im Detail

  • Schwierigkeit: mittelschwierig
  • Dauer:  6-8 Stunden von der Rappenseehütte bis zur Kemptner Hütte
  • Höhendifferenz: 1000 Höhenmeter auf und ab
  • Charakter: Anspruchstvollere Bergtour, die alpine Erfahrung, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit voraussetzt. Vereinzelt Wegpassagen mit Kletterstellen im I. Grad.
  • Ausgangspunkt: Kemptner Hütte (1845 m) oder Rappenseehütte (2091 m), Zustieg jeweils von Oberstdorf bzw. Lechleiten

Heilbronner Weg: Der Routenverlauf

Der Heilbronner Weg kann von Osten, von der Kemptner Hütte aus, sowie von Westen, von der Rappenseehütte aus, begangen werden.

Die Rappenseehütte wurde 1885 auf 2.091 Metern Höhe lange vor der Eröffnung der Heilbronnerweges erbaut. Sie gilt als eine der größten Hütten des DAV und ist ein idealer Ausgangspunkt. Sie kann sowohl aus dem Allgäu von Oberstdorf als auch auch von Östereich von Lechleiten erreicht werden.

Die Kemptner Hütte wurde im Jahre 1891, auch noch vor der Eröffnung des Heilbronnerweges erbaut. Sie ist entweder von Oberstdorf über Spielmannsau oder von Lechleiten erreichbar. Das Waltenbergerhaus, nördlich der Bockkarschrte auf 1.875 Metern gelegen, wurde gerade umgebaut und ist der dritte Stützpunkt entlang des Heilbronnerweges.

Ausblick
Die Ausblicke entlang des Höhenweges enttäuschen nicht. Foto: www.mafia-photography.com
 
Die Ausblicke entlang des Heilbronner Weges enttäuschen nicht. Das Wahrzeichen der Allgäuer Berge - die Trettachspitze 2.595 m - ist leicht nördlich des Weges zu bestaunen. Südlich dominieren, soweit das Auge blicken kann, die Lechtaler Berge.

Der Heilbronner Weg ist nicht nur wegen der exponierten Lage und der tollen Aussichten nach Norden und nach Süden bekannt. Er ist unter anderem auch das Heimgebiet einer stattlichen Steinbockpopulation.   

Steinbock
Die Wahrscheinlichkeit, am Weg auf Steinböcke zu treffen, ist hoch. Foto: www.mafia-photography.com
 
Der Heilbronner Weg ist besonders an Wochenenden stark frequentiert. Es empfiehlt sich eine Begehung während der Woche. Er kann gemütlich in zwei bis drei Tagen mit Übernachtung auf der Rappenseehütte und/oder der Kemptner Hütte absolviert werden.

Konditionsstarke und Erfahrene können ihn gar an einem Tag durcheilen. Bei einer Begehung des Heilbronner Weg von Westen nach Osten ist im Anschluss die Begehung der einsamen Hornbachkette mit der Hermann von Barth Hütte und dem wunderschönen Enzensbergerweg besonders lohnend. 

Heilbronner Weg
Zwischendurch gibt es auch ausgesetzte Stellen und Kletterpassagen zu bewältigen. Foto: www.mafia-photography.com

Weitere Informationen zur Tour gibt es hier

Hinweis: Diese Tour wurde im Rahmen einer Medienkooperation von Bergsteiger und Lechtal Guiding veröffentlicht.

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Lechtal Guiding/Martin Fiala