Schlaflos durch die Nacht
24 Stunden Wanderfestival
© Agentur Grassl, picture alliance, Michael Prittwitz
Eine Nacht durchzuwandern ist für die meisten Neuland. Gemeinsam macht’s mehr Spaß.
Eine Nacht durchzuwandern ist für die meisten Neuland. Gemeinsam macht’s mehr Spaß.
Das Kind ist groß geworden. Zu groß für die nicht gerade kleinen Berchtesgadener Alpen. Im fünften Lebensjahr angelangt, geht das jährliche Berchtesgadener Wanderfestival zwischen Watzmann und Untersberg nun selbst auf Wanderschaft – immer Richtung Westen. »Wir haben sehr großen Zuspruch von den Teilnehmern bekommen, die teils von weit weg angereist sind«, sagt Veranstalter Toni Grassl, der das erfolgreiche Konzept nun exportiert. Zusammen mit den Partnerveranstaltungen »Wanderhimmel Festival« in Baiersbronn und den »24 Stunden von Oberstaufen« bildet das Berchtesgadener Wanderfestival die »24-Stunden-Trophy«, sozusagen den ersten Wanderpokal im deutschsprachigen Raum. Mit den namensverwandten Events in Le Mans oder am Nürburgring hat die Trophy freilich so viel gemeinsam wie Wanderstiefel und Gaspedal.
Beim 24-Stunden-Wandern geht es nicht um Rekorde, Podestplätze und Höchstleistungen. Sicher, die Fakten sind nicht ohne: 1740 Höhenmeter weist selbst die »flachste« 24-Stunden-Wanderung auf, 46 Kilometer die kürzeste. Das will erst einmal bewältigt werden. Weil man dazu aber einen ganzen Tag und eine ganze Nacht Zeit hat, liegen die Herausforderungen eher im mentalen Bereich. Zumal man die 24-Stunden nicht auf eigene Faust angeht, sondern mit professioneller Begleitung. »Von der Routenführung bis zum Lagerfeuer, von den benötigten Getränken bis zur warmen Mahlzeit: Teilnehmer können sich komplett auf uns verlassen und dadurch voll auf das eigene Erleben konzentrieren«, sagt Grassl. Im detaillierten Briefing ist sogar die Bodenbeschaffenheit anteilig ausgewiesen – die Teilnehmer erfahren im Voraus, wieviele Kilometer auf Teer, Schotter oder im Klettersteig zu absolvieren sind.
Bei allen drei Events können die Teilnehmer auch eine 12-Stunden-Wanderung wählen. Egal ob Halb- oder Ganztageswanderung: »Wichtig ist, dass der Leistungsrahmen eng gesteckt ist«, weiß Grassl. »Die Teilnehmer brauchen eine Leistungsklammer, sie wollen wissen, wie lange es geht, wie weit man laufen muss – aber keinen Wettkampfcharakter«. Wer sich beim 12-Stunden-Wandern die vor allem mental herausfordernde Nacht erspart, muss allerdings auch auf Sonnenauf- und -untergang verzichten. Dabei hat Grassls Team hier besonders an den Marschtabellen gefeilt: Das erste und letzte Licht des Tages wird stets von besonderen Aussichtspunkten zu sehen sein. Die ständig wechselnden Lichtspiele zur Morgenröte und blauen Stunde sind ohnehin die besten Muntermacher für müde Wanderbeine.
Beim 24-Stunden-Wandern geht es nicht um Rekorde, Podestplätze und Höchstleistungen. Sicher, die Fakten sind nicht ohne: 1740 Höhenmeter weist selbst die »flachste« 24-Stunden-Wanderung auf, 46 Kilometer die kürzeste. Das will erst einmal bewältigt werden. Weil man dazu aber einen ganzen Tag und eine ganze Nacht Zeit hat, liegen die Herausforderungen eher im mentalen Bereich. Zumal man die 24-Stunden nicht auf eigene Faust angeht, sondern mit professioneller Begleitung. »Von der Routenführung bis zum Lagerfeuer, von den benötigten Getränken bis zur warmen Mahlzeit: Teilnehmer können sich komplett auf uns verlassen und dadurch voll auf das eigene Erleben konzentrieren«, sagt Grassl. Im detaillierten Briefing ist sogar die Bodenbeschaffenheit anteilig ausgewiesen – die Teilnehmer erfahren im Voraus, wieviele Kilometer auf Teer, Schotter oder im Klettersteig zu absolvieren sind.
24 Stunden Wandern mit leichtem Rucksack
Die Auftaktveranstaltung in Baiersbronn findet eine Woche vor Sonnwend statt – wenn die Nächte am kürzesten sind. Auch das Höhenprofil ist ideal zum Einsteigen ins Dauerwandern. »Baiersbronn ist nicht alpin, aber das ist auch nicht das Wichtigste bei einer 24-Stunden-Wanderung: Sondern die ungewohnte Herausforderung in einer großartigen Landschaft, der man sich stellen kann, ohne sich in Gefahr zu begeben«, sagt Grassl. »Das funktioniert in Baiersbronn genauso«. Zumal die Natur hier nicht weniger mächtig ist, als in den Bergen des Allgäus oder Berchtesgaden: Ein Teil des Wegs um Baierbronn wird auf dem Lotharpfad zurückgelegt, einem Bohlenweg, der mitten durch die immensen Schäden des Jahrhundertsturms »Lothar« von 1999 führt. Deutlich alpiner geht es dann drei Wochen später im Berchtesgadener Land zur Sache. Aus gleich drei verschiedenen Strecken können die Teilnehmer wählen. Die »Watzmann extrem« führt gar auf das 2600 Meter hohe Watzmann-Hocheck – den höchsten Gipfel der 24-Stunden-Trophy. Auch die inzwischen weltbekannten Höhlen am Untersberg sind Teil einer Tour.Bei allen drei Events können die Teilnehmer auch eine 12-Stunden-Wanderung wählen. Egal ob Halb- oder Ganztageswanderung: »Wichtig ist, dass der Leistungsrahmen eng gesteckt ist«, weiß Grassl. »Die Teilnehmer brauchen eine Leistungsklammer, sie wollen wissen, wie lange es geht, wie weit man laufen muss – aber keinen Wettkampfcharakter«. Wer sich beim 12-Stunden-Wandern die vor allem mental herausfordernde Nacht erspart, muss allerdings auch auf Sonnenauf- und -untergang verzichten. Dabei hat Grassls Team hier besonders an den Marschtabellen gefeilt: Das erste und letzte Licht des Tages wird stets von besonderen Aussichtspunkten zu sehen sein. Die ständig wechselnden Lichtspiele zur Morgenröte und blauen Stunde sind ohnehin die besten Muntermacher für müde Wanderbeine.
Finale der Wandertrophy im Allgäu
Das Finale findet im Allgäu statt, in den Bergen rund um Oberstaufen. Auch hier ist das Höhenprofil so gewählt, dass die alpinen Passagen noch im Tageslicht bewältigt werden. So wird der Hochgratgipfel, der markanteste Zacken in der Nagelfluhkette, bereits am Nachmittag erreicht. »Wir wissen, dass wir im Tageslicht die schwierigen Passagen absolvieren müssen. Die Nachtstrecken sind dagegen gut begehbar, so dass erst gar keine Verletzungsgefahr aufkommt«, sagt Grassl. Und weil unterwegs zahlreiche Verpflegungsstellen passiert werden, genügt für die 24-Stunden-Touren, so paradox es klingen mag, ganz leichtes Gepäck. Anstelle vieler Liter Wasser packt man besser ein Paar leichte Turnschuhe in den Rucksack. In die schlüpft man, wenn die großen Anstiege passiert sind und nur noch befestigte Wege warten. Bei einigen Watzmann-Bezwingern hat der Trick ab der Wimbachbrücke schon wahre Wunder bewirkt. Was aber winkt dem tapferen Wanderer, der tage- und nächtelang durch Schwarzwald, Allgäu und Berchtesgaden gewandert ist? »Ein neues Bergabenteuer«, sagt Grassl und lacht. »Mehr wird noch nicht verraten.«So bleiben Sie immer auf dem neuesten Stand!
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Thomas Ebert
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