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16.02.2018

545.000 Mitglieder – beachtlicher Zuwachs beim ÖAV

Es ist der zweitgrößte Mitgliederzuwachs seit Beginn der Zählung: Fast 23.500 Menschen traten dem Österreichischen Alpenverein im vergangenen Jahr bei. Für die Bergsport- und Naturschutzorganisation bedeutet dies eine starke Stimme für ihren Auftrag, wie bei einer Pressekonferenz zur Vorstellung der Statistik erklärt wurde. 
 
 
 
Alpenvereinspräsident Dr. Andreas Ermacora; Foto: Alpenverein/Norbert Freudenthaler
2017 wurde der langjährige Mittelwert von rund 7.000 Neuzugängen um das dreifache übertroffen. Alpenvereinspräsident Andreas Ermacora auf der Pressekonferenz dazu: »Dieser Mitgliederrekord weckt zum einen natürlich Begeisterung, zum anderen bedeutet er für die Vereinsführung auch eine große Verantwortung. Blindes Wachstum wäre kurzsichtig und riskant.«
 
Ziel des Vereins sei, dass sich die 545.000 Mitglieder mit seinen Werten identifizierten und ihn aus Überzeugung unterstützten. Man wolle den Mitgliedern die nötigen Fähigkeiten mitgeben, um eigenverantwortlich und sicher in den Bergen unterwegs zu sein. Aber auch ein Gespür für die Natur sowie den rücksichts- und respektvollen Umgang mit ihr.
 
In seiner Satzung hat sich der Alpenverein dazu verpflichtet, die Schönheit und Ursprünglichkeit der Bergwelt zu bewahren. »In Anbetracht der rotierenden Erschließungsspirale in den Alpen ist das ein Auftrag, der ohne den Rückhalt unserer Mitglieder kaum zu stemmen wäre«, so Andreas Ermacora. Man müsse den Lobby-Gruppen, die immer verbissener um Skigebietsverbindungen und die Erschließung unberührter Naturräume kämpfen, eine starke Stimme entgegensetzen. 
 
Erfolgsrezept: Spezialangebote und ehrenamtliches Engagement
 
Neben den Dauerbrennern Versicherung und Hüttenermäßigung gehören zwei überregional besonders erfolgreiche Veranstaltungen zum Erfolgsrezept des Vereins. So haben im letzten Jahr rund 5.500 Menschen an 21 verschiedenen Orten am »Lawinen Update« des Alpenvereins teilgenommen. Mit der »Sicher Klettern«-Tour besuchte das Ausbildungsteam zudem 37 Kletterhallen im ganzen Land und bot in kostenlosen Workshops ein spannendes Sicherungstraining inklusive Sturz-Dummy an.
 
Das größte Erfolgsgeheimnis aber liegt laut ÖAV nach wie vor dort, wo das Vereinsleben floriert: In den 197 Alpenvereinssektionen, die allesamt ehrenamtlich geführt werden. Das bestätigt auch Gerald Aichner vom Landesverband Tirol, dessen Sektionen fast 110.400 Mitglieder betreuen: »Ohne den ehrenamtlichen Einsatz unserer Funktionärinnen und Funktionäre würde der Alpenverein nicht existieren. Das landesweite Kurs- und Tourenangebot, aber auch die liebevolle Pflege von Hütten und Wegen und das Engagement in der Jugendarbeit und im Naturschutz ist wirklich einzigartig.«
  
Mehr Mitglieder als in Tirol gibt es nur in Wien, dort sind es fast 126.800. Dass die so viele Bergfreunde in der Großstadt wohnen, muss lauf Friedrich Macher, erster Vorsitzender des Alpenverein Austrai in Wien, kein Widerspruch sein: »Gerade in der Stadt suchen immer mehr Menschen nach ihren individuellen Wegen ins Freie und wir bieten ihnen eine Möglichkeit, dort hinzukommen. Auch der urbane Raum selbst hat einiges zu bieten – seien es die Kletterhallen, die große Zahl an Naturbegeisterten oder das vielfältige Kursangebot, das natürlich auch abseits der Berge perfekt funktioniert.«
 
Der Frauenanteil ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen und liegt nun bei fast 44 Prozent. Das Durchschnittsalter entspricht mit 42,8 Jahren dem österreichischen Mittel. Wobei das älteste Mitglied zum Stichtag 105 Jahre alt war, das jüngste 25 Tage.
 

Ungebrochene Begeisterung für die Berge: Fast 23.500 Mitglieder sind dem Alpenverein 2017 neu beigetreten. (Grafik: Alpenverein)