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19.02.2018
Montane Yukon Arctic Ultra: In diesem Jahr ultra kalt
Das Reglement dieses außergewöhnlichen Rennens schreibt vor, dass die Teilnehmer ohne fremde Hilfe und mit der gesamten Ausrüstung unterwegs sind. Der Trail des Montane Yukon Arctic Ultra folgt der Strecke des Yukon Quest, des härtesten Hundeschlittenrennens der Welt. Start ist in Whitehorse, der Hauptstadt des kanadischen Yukon Territory. Mit Temperaturen, die beständig im Bereich von minus 40 Grad lagen, machte der 15. Montane Yukon Arctic Ultra (MYAU) seinem Namen als kältester Ultra-Event der Welt alle Ehre. Während bei den 19 Startern auf der Marathondistanz einer frühzeitig aufgeben musste, erreichten nur vier der acht Teilnehmer, unter ihnen der Deutsche Tomas Jelinek aus Berlin, das Ziel der 100 Meilen. Die 300-Meilen-Distanz bewältigte nur der Südafrikaner Jethro Decker als einziger von 21 Startern. Er benötigte 136 Std. und neun Minuten.
Die Kälte machte Menschen und Material zu schaffen. „Es war von Anfang an ein Ultra der Leiden“, berichtet Renndirektor Robert Pollhammer. Die begannen schon in der ersten Nacht, in der sich einige Teilnehmer Frostbeulen zuzogen und wegen der Gefahr, ernsthafte Erfrierungen zu bekommen, die Reißleine zogen und aufgaben. „Es ist schwer vorstellbar, wie schnell das gehen kann“, erzählt Pollhammer. „Eine falsche Entscheidung bei der Bekleidung, bei einer Pause zu lange ohne Handschuhe zu hantieren, und schon ist es passiert.“ Auch Autos, Skidoos und Stromgeneratoren gaben bei der Kälte zeitweilig ihren Geist auf und das Rennen wurde für einen längeren Zeitraum angehalten. „Der rein sportliche Aspekt trat relativ schnell in den Hintergrund und aus dem Rennen wurde eine Expedition, bei der die Teilnehmer ständig damit beschäftigt waren, Probleme zu lösen“, so der Renndirektor weiter.
Vor allem die Nächte forderten die Athleten extrem. War es schon tagsüber außergewöhnlich kalt, sanken die Temperaturen nachts noch weiter. Das kombiniert mit der langen Dunkelheit belastete auch mental stark. Ein Starter nach dem anderen musste aufgeben. Den Italiener Roberto Zanda traf es besonders hart. Er lag bei der 300-Meilen-Distanz gut im Rennen, bekam aber nach rund 190 Meilen ernsthafte Probleme. Er erlitt eine schwere Unterkühlung und Erfrierungen an Händen und Füssen. Zunächst konnte nur seine Pulka geortet werden. Die sofort gestartete Suchaktion war nach kurzer Zeit erfolgreich. Ein Helikopter brachte Zanda in das Krankenhaus nach Whitehorse. Er befindet sich auf dem Weg der Besserung, wird aber noch lang mit den Beeinträchtigungen zu kämpfen haben. Die großen Schwierigkeiten der meisten Teilnehmer lassen die Leistung der wenigen Finisher noch unglaublicher erscheinen. So erklärt der Veranstalter: „Dieser Ultra hat gezeigt, wie ernst man die Wildnis nehmen muss und wie wichtig Erfahrung und Kenntnisse im Umgang mit der Kälte sind.“
Die harten Bedingungen tun dem Interesse an der Veranstaltung keinen Abbruch. Die ersten Anfragen für Startplätze für den MYAU 2019 sind bei Pollhammer schon eingegangen. Noch steht aber der Termin für das nächste Jahr nicht fest. Alle Infos zum Rennen gibt es auf www.arcticultra.de und auf der Facebookseite „Montane Yukon Arctic Ultra“.
Fotos: Joe Bishop
Die Kälte machte Menschen und Material zu schaffen. „Es war von Anfang an ein Ultra der Leiden“, berichtet Renndirektor Robert Pollhammer. Die begannen schon in der ersten Nacht, in der sich einige Teilnehmer Frostbeulen zuzogen und wegen der Gefahr, ernsthafte Erfrierungen zu bekommen, die Reißleine zogen und aufgaben. „Es ist schwer vorstellbar, wie schnell das gehen kann“, erzählt Pollhammer. „Eine falsche Entscheidung bei der Bekleidung, bei einer Pause zu lange ohne Handschuhe zu hantieren, und schon ist es passiert.“ Auch Autos, Skidoos und Stromgeneratoren gaben bei der Kälte zeitweilig ihren Geist auf und das Rennen wurde für einen längeren Zeitraum angehalten. „Der rein sportliche Aspekt trat relativ schnell in den Hintergrund und aus dem Rennen wurde eine Expedition, bei der die Teilnehmer ständig damit beschäftigt waren, Probleme zu lösen“, so der Renndirektor weiter.
Vor allem die Nächte forderten die Athleten extrem. War es schon tagsüber außergewöhnlich kalt, sanken die Temperaturen nachts noch weiter. Das kombiniert mit der langen Dunkelheit belastete auch mental stark. Ein Starter nach dem anderen musste aufgeben. Den Italiener Roberto Zanda traf es besonders hart. Er lag bei der 300-Meilen-Distanz gut im Rennen, bekam aber nach rund 190 Meilen ernsthafte Probleme. Er erlitt eine schwere Unterkühlung und Erfrierungen an Händen und Füssen. Zunächst konnte nur seine Pulka geortet werden. Die sofort gestartete Suchaktion war nach kurzer Zeit erfolgreich. Ein Helikopter brachte Zanda in das Krankenhaus nach Whitehorse. Er befindet sich auf dem Weg der Besserung, wird aber noch lang mit den Beeinträchtigungen zu kämpfen haben. Die großen Schwierigkeiten der meisten Teilnehmer lassen die Leistung der wenigen Finisher noch unglaublicher erscheinen. So erklärt der Veranstalter: „Dieser Ultra hat gezeigt, wie ernst man die Wildnis nehmen muss und wie wichtig Erfahrung und Kenntnisse im Umgang mit der Kälte sind.“
Die harten Bedingungen tun dem Interesse an der Veranstaltung keinen Abbruch. Die ersten Anfragen für Startplätze für den MYAU 2019 sind bei Pollhammer schon eingegangen. Noch steht aber der Termin für das nächste Jahr nicht fest. Alle Infos zum Rennen gibt es auf www.arcticultra.de und auf der Facebookseite „Montane Yukon Arctic Ultra“.
Fotos: Joe Bishop