Lawinendrama um Lama, Auer und Roskelley: Tod im Abstieg vom Howse Peak
© The North Face
David Lama, Hansjörg Auer und Jess Roskelley starben in einer Lawine am Howse Peak.
David Lama, Hansjörg Auer und Jess Roskelley starben in einer Lawine am Howse Peak.
Die Bergsteiger David Lama, Hansjörg Auer und Jess Roskelley waren bereits seit Tagen vermisst und mittlerweile für tot erklärt, als die Lawinensituation am Sonntag endlich die Suche mit Lawinenhunden – und dann die Bergung der Leichen – erlaubte. John Roskelley, der Vater von Jess Roskelley und selbt ein bekannter Bergsteiger, hatte am Dienstag Alarm geschlagen, als sich Jess nicht mehr gemeldet hatte. Am Mittwoch hatte es Erkundungsflüge per Hubschrauber gegeben.
Die Bergretter fanden auch das Handy von Roskelley. Die Fotos darauf lassen vermuten, dass das Trio den Gipfel des Howse Peak erreicht hatte und erst im Abstieg von der gewaltigen Lawine erfasst worden ist. Laut John Roskelley wollten die Kletterer über die extrem schwierige Route »M16« durch die Ostwand auf den 3295 Meter hohen Gipfel im Banff Nationalpark in den Kanadischen Rocky Mountains. Steve House, Barry Blanchard und Scott Backes hatten die Tour 1999 eröffnet. Seitdem ist sie nie wiederholt worden.
Das Foto auf Roskelleys Handy zeigt das Trio am Gipfel des Howse Peak.
Auch die Familie und Freude von Hansjörg Auer verabschiedeten sich mit einem Post in den sozialen Netzwerken.
Aus Bergsteiger-Kreisen meldete sich unter anderem Reinhold Messner zu Wort. Er bezeichnete die drei als »Spitze des Alpinismus«. Er sagte auch: »… es ist am Ende eine reine Glücksache. Das ist keine Frage von Erfahrung oder Können. Wer am Limit Bergsteigen geht, der muss sich dieser Wahrheit stellen. Deshalb ist diese Art von Bergsteigen nach Außen hin auch nur sehr schwer zu verteidigen. Es ist ein sehr intensives Spiel. Das man aber macht, weil man begeistert ist und dafür lebt.«
Peter Habeler (76), Entdecker des Ausnahmetalents David Lama sagte: »David war gerade einmal knapp über vier Jahre alt, als er bei meinem Kletterkurs für Kinder an der Kasseler Hütte teilnahm. Er war der Jüngste, die anderen waren eher zwischen acht und elf Jahren alt. Ich war zuerst nicht sicher, ob er das schon kann. Doch dann war ich ganz baff, er war ohne Furcht und unheimlich behände. Ein Ausnahmetalent. Ich prophezeite ihm halb im Spaß, dass er mal Weltmeister werden würde. Tatsächlich war er später Junioren-Weltmeister im Vorstieg. Ich schätzte ihn als ruhigen, wahnsinnig netten Menschen. Vor zwei Jahren kletterten wir noch gemeinsam die Eiger-Nordwand. Mir geht sein Tod sehr nahe, auch Hansjörg und Jess gehörten zu den Besten. Wie die unterwegs sind, kann sich ein Normalsterblicher gar nicht vorstellen. Beim Abseilen von einer Riesenlawine weggerissen zu werden, ist einfach Pech. Da machst Du nichts mehr.«
Ralf Dujmovits sagte dem Bergsteiger: »Mit David war ich im Goretex-Athletenteam. Trotz seiner Jugend habe ich ihn als unglaublich aufgeräumten und hellen Kopf erlebt. Menschlich sehr reif und als Kletterer eine Ausnahmeerscheinung. Wie auch Hansjörg und Jess. Mir tut es unendlich leid für die Familien. Überrascht war ich, dass die drei bei den aktuellen Lawinenverhältnissen für so eine gewaltige Unternehmung überhaupt losgezogen waren. Mag sein, dass die Risikobereitschaft bei den drei Profis höher war als bei anderen. Jetzt können wir nur noch um sie trauern.«
Die Bergretter fanden auch das Handy von Roskelley. Die Fotos darauf lassen vermuten, dass das Trio den Gipfel des Howse Peak erreicht hatte und erst im Abstieg von der gewaltigen Lawine erfasst worden ist. Laut John Roskelley wollten die Kletterer über die extrem schwierige Route »M16« durch die Ostwand auf den 3295 Meter hohen Gipfel im Banff Nationalpark in den Kanadischen Rocky Mountains. Steve House, Barry Blanchard und Scott Backes hatten die Tour 1999 eröffnet. Seitdem ist sie nie wiederholt worden.
Das Foto auf Roskelleys Handy zeigt das Trio am Gipfel des Howse Peak.
Internationale Trauer
Die Erschütterung geht weit über die internationale Bergsteiger-Gemeinschaft hinaus. Über 76 500 Personen reagierten beispielsweise auf den Instagram-Post der Eltern von David Lama, Claudia und Rinzi Lama, die schrieben: »David lebte für die Berge und seine Leidenschaft für das Klettern und Bergsteigen hat uns als Familie geprägt und begleitet. Er folgte stets seinem Weg und lebte seinen Traum. Das nun Geschehene werden wir als Teil davon akzeptieren. Wir bedanken uns für die zahlreichen positiven Worte und Gedanken von nah und fern, und bitten um Verständnis, dass es keine weitere Stellungnahme von uns geben wird. Vielmehr bitten wir David mit seiner Lebensfreude, seiner Tatkräftigkeit und mit Blick Richtung seiner geliebten Berge in Erinnerung zu behalten. Die Familien von Hansjörg und Jess schließen wir in unsere Gedanken ein.«Auch die Familie und Freude von Hansjörg Auer verabschiedeten sich mit einem Post in den sozialen Netzwerken.
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Aus Bergsteiger-Kreisen meldete sich unter anderem Reinhold Messner zu Wort. Er bezeichnete die drei als »Spitze des Alpinismus«. Er sagte auch: »… es ist am Ende eine reine Glücksache. Das ist keine Frage von Erfahrung oder Können. Wer am Limit Bergsteigen geht, der muss sich dieser Wahrheit stellen. Deshalb ist diese Art von Bergsteigen nach Außen hin auch nur sehr schwer zu verteidigen. Es ist ein sehr intensives Spiel. Das man aber macht, weil man begeistert ist und dafür lebt.«So bleiben Sie immer auf dem neuesten Stand!
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Peter Habeler (76), Entdecker des Ausnahmetalents David Lama sagte: »David war gerade einmal knapp über vier Jahre alt, als er bei meinem Kletterkurs für Kinder an der Kasseler Hütte teilnahm. Er war der Jüngste, die anderen waren eher zwischen acht und elf Jahren alt. Ich war zuerst nicht sicher, ob er das schon kann. Doch dann war ich ganz baff, er war ohne Furcht und unheimlich behände. Ein Ausnahmetalent. Ich prophezeite ihm halb im Spaß, dass er mal Weltmeister werden würde. Tatsächlich war er später Junioren-Weltmeister im Vorstieg. Ich schätzte ihn als ruhigen, wahnsinnig netten Menschen. Vor zwei Jahren kletterten wir noch gemeinsam die Eiger-Nordwand. Mir geht sein Tod sehr nahe, auch Hansjörg und Jess gehörten zu den Besten. Wie die unterwegs sind, kann sich ein Normalsterblicher gar nicht vorstellen. Beim Abseilen von einer Riesenlawine weggerissen zu werden, ist einfach Pech. Da machst Du nichts mehr.«
Ralf Dujmovits sagte dem Bergsteiger: »Mit David war ich im Goretex-Athletenteam. Trotz seiner Jugend habe ich ihn als unglaublich aufgeräumten und hellen Kopf erlebt. Menschlich sehr reif und als Kletterer eine Ausnahmeerscheinung. Wie auch Hansjörg und Jess. Mir tut es unendlich leid für die Familien. Überrascht war ich, dass die drei bei den aktuellen Lawinenverhältnissen für so eine gewaltige Unternehmung überhaupt losgezogen waren. Mag sein, dass die Risikobereitschaft bei den drei Profis höher war als bei anderen. Jetzt können wir nur noch um sie trauern.«
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