DAV Jahrespressekonferenz 2015

Zwischen Bergyoga und Kniebundhose

Bei der traditionellen Jahrespressekonferenz des Deutschen Alpenvereins am 29. Januar 2015 ging es um Stichworte wie »Ausdifferenzierung« und »Bergsporttrends«.
 
Die Zukunft des Bergsports als großes Thema bei der Jahrespressekonferenz des DAV © DAV
Die Zukunft des Bergsports als großes Thema bei der Jahrespressekonferenz des DAV
Was ist unter Bergsport zu verstehen? Mit dieser Frage mussten sich Vertreter des Deutsche Alpenvereins (DAV) auf ihrer diesjährigen Jahrespressekonferenz auseinandersetzen. Schließlich findet der Bergsport keineswegs mehr nur in der Bergen statt, sondern längst auch auf Slacklines, Boulderwänden und Kletterhallen. Um die klassischen Disziplinen wie Wandern und Bergsteigen ist längst ein Potpourri an weiteren Sportarten entstanden, vom Mountainbiken bis zum Basejumping. „Ausdifferenzierung“, heißt das im Verbands- und Wissenschaftssprech.

Von dieser Ausdifferenzierung profitiert auch der DAV, dessen Mitgliederzuwachs im vergangenen Jahr wieder 4,5 Prozent betragen hat; knapp 1,1 Millionen Menschen sind im weltweit größten Bergsportverband mittlerweile organisiert. Am stärksten wachsen dabei jene Sektionen, in deren Region eine neue Kletterhalle entstanden ist. „Der DAV begrüßt den Bergsporttrend sehr“, schreibt der DAV in einer Pressemitteilung. Und: „Der DAV ist überzeugt, dass der Bergsport ausgesprochen positive individuelle und soziale Wirkungen hat.“ Allerdings ist sich der DAV durchaus bewusst, dass es Grenzen gibt, da demnächst sonst auch Yoga an der Kleinen Zinne und Kletterseilziehen über der Partnachklamm in den Kanon des Bergsports aufgenommen werden könnte. Welche Disziplinen sind wichtig und nachhaltig, welche sind es nicht? Welche Disziplinen soll der DAV fördern, und wie könnte diese Förderung aussehen?

So lauten vordergründig die Fragen. Im weitere Sinne geht es aber auch um die Kernfrage, wofür der Alpenverein eigentlich steht und wie das Profil eines Bergsportverband inmitten all der Trends eigentlich aussehen soll. Antworten soll in den kommenden Monaten die Initiative Bergsport des DAV geben. Dabei will der Verein verstärkt mit Bergsportlern und Ausbildern in den Dialog treten und bis Herbst ein gezieltes Konzept erstellen. DAV-Präsident Josef Klenner meint: „Der rasante Wandel im Berg- und Klettersport erfordert rasche und zeitgemäße Antworten. Der DAV kann sie geben.“ Es ist an der Zeit.
Dominik Prantl
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