Mythos Kofel
Kampfgeschrei am Kofel in Oberammergau
© Isabel Meixner, Bernd Ritschel, Eberhard Starosczik, Sabine Gistl/boccalu
»Kofelgschroa« heißt die Band. Junge Wilde aus Oberammergau, die oberbayerische Blasmusik bis nach Neukölln bringen. Blech goes Dancefloor. »Kofelgschroa« – wie soll man in Oberammergau auch anders heißen? »Die Herrgottschnitzer« vielleicht? Immerhin ist einer der Ammer-Musiker genau das von Beruf. Tradition verpflichtet in Oberammergau, und auch »Kofelgschroa« hat Tradition, irgendwie.
Ein Sommertag vor mehr als 2000 Jahren, um genau zu sein: im Jahr 15 vor Christus. Die steilen Felswände des Kofels hallen wider von Geschrei, von Kampfgeschrei. Die Römer sind – aus nordalpiner Sicht – frech geworden und machen sich unter Führung der Augustus-Stiefsöhne Drusus und Tiberius daran, die Alpen und das Alpenvorland zu unterwerfen. Bald werden Historiker schreiben können: Ganz Rätien ist von den Römern besetzt.
Die Funde in einem eisenzeitlichen Heiligtum und eine Felszeichnung, die ein paar Kilometer von Oberammergau entfernt gefunden wurde, lassen ihn vermuten, dass die Räter und nicht die Kelten, die nördlich der Alpen hausten und von denen wohl der keltische Name »Ammer« stammt, das Gebiet um Christi Geburt bewohnt haben: Bei Unterammergau in Richtung Pürschling fanden Archäologen eine Inschrift, die Zanier zufolge zweifelsfrei rätischen Ursprungs ist – es wäre die erste in Bayern.
Ein Sommertag vor mehr als 2000 Jahren, um genau zu sein: im Jahr 15 vor Christus. Die steilen Felswände des Kofels hallen wider von Geschrei, von Kampfgeschrei. Die Römer sind – aus nordalpiner Sicht – frech geworden und machen sich unter Führung der Augustus-Stiefsöhne Drusus und Tiberius daran, die Alpen und das Alpenvorland zu unterwerfen. Bald werden Historiker schreiben können: Ganz Rätien ist von den Römern besetzt.
Die Vorfahren der Herrgottschnitzer
Ganz Rätien? Zumindest ein kleiner Stamm leistet den Eindringlingen Widerstand. Ohne Druidentrank, soweit man weiß, aber zunächst sogar erfolgreich. Es sind die Vorfahren der späteren Oberammergauer Herrgottschnitzer und Blasmusiker, wahrscheinlich Räter, wie sie in vielen Tälern im inneralpinen Raum lebten. Das vermutet zumindest der Archäologe Dr. Werner Zanier von der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.Die Funde in einem eisenzeitlichen Heiligtum und eine Felszeichnung, die ein paar Kilometer von Oberammergau entfernt gefunden wurde, lassen ihn vermuten, dass die Räter und nicht die Kelten, die nördlich der Alpen hausten und von denen wohl der keltische Name »Ammer« stammt, das Gebiet um Christi Geburt bewohnt haben: Bei Unterammergau in Richtung Pürschling fanden Archäologen eine Inschrift, die Zanier zufolge zweifelsfrei rätischen Ursprungs ist – es wäre die erste in Bayern.
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Kampfgeschrei am Kofel - Text: Isabel Meixner, Fotos: Isabel Meixner, Bernd Ritschel, Eberhard Starosczik, Sabine Gistl/boccalu
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Artikel aus Bergsteiger Ausgabe 05/2014. Jetzt abonnieren!
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