Kräuter am Wegesrand
Kräuterwandern in den Bayerischen Alpen
© Elfie Courtenay
Idyll am Kochelseee: Moorwiese mit Teufelsabbiss und wildem Lauch
Idyll am Kochelseee: Moorwiese mit Teufelsabbiss und wildem Lauch
Wer zu einer Bergtour aufbricht, hat normalerweise den Gipfel im Visier. Nicht so Elfie Courtenay. Für sie sind der Gipfel und die Zeit, die sie bis dorthin benötigt, zweitrangig. Das, was sie sucht, findet sie bereits auf dem Weg. Steuert sie den Gipfel gar nicht mehr an, heißt das, dass sie ganz besonders erfolgreich war. Denn Elfie Courtenays Aufmerksamkeit bei Bergwanderungen gehört dem, was neben dem Weg wächst: den Kräutern. »Es geht mir gar nicht darum, die Kräuter zu sammeln«, sagt die 65-Jährige. »Ich will einfach nur entdecken, was wo wächst und herausfinden, was unsere Vorfahren damit gemacht haben.«
Um das zu tun, hat sie vor vielen Jahren einen Lehrgang als Kräuterpädagogin absolviert. Heute gibt sie ihr Wissen in Führungen an andere weiter. Die Nachfrage nach Veranstaltungen dieser Art ist groß. Immer mehr Tourismusregionen bieten daher Kräuterwanderungen an. »Ich habe das Gefühl, dass sich wieder mehr Menschen auf Natur und Natürlichkeit zurückbesinnen, und da passen diese Wanderungen gut ins Konzept«, begründet Courtenay das Interesse. Viele Teilnehmer ihrer Kurse führen als Grund aber auch an, nicht so abhängig von der Pharmaindustrie sein zu wollen. Mit dem Kräuterwissen wollen sie sich eine kleine Hausapotheke erstellen – als ersten Schritt, um wieder zu einem ursprünglicheren Leben zurück zu finden.
Aufs Geratewohl losmarschieren und Kräuter bestimmen, ist also keine gute Idee. »Bei längeren Touren ist es ohnehin unsinnig, Kräuter zu sammeln«, sagt Courtenay. »Bis man wieder zu Hause ist, sind sie verblüht, damit ist keinem geholfen.« Wer wirklich sammeln möchte, dem empfiehlt die Kräuterpädagogin, mit einem Bestimmungsbuch loszuziehen und sich natürliche Böden wie etwa Viehweiden zu suchen. Diese sind frei von chemischer Düngung sowie von Insektiziden oder Pestiziden. Auch Wald- oder Feldränder, Brachen und Ödland eignen sich gut. »Grundsätzlich gut beraten ist man dort, wo die blaue Glockenblume wächst, denn die mag ausschließlich unbehandelte Böden«, verrät Courtenay. Häufig wachsen auf Bergwiesen ähnliche Sachen wie im Tal. Was weiter oben wächst, ist aber um ein Vielfaches reicher an Mineralstoffen und Vitaminen. »Gülle, Insektizide, Autoabgase – all das ist dort oben Fehlanzeige. Da verwundert es nicht, dass Tiere, die den Sommer auf einer Alm verbringen, viel weniger zu Krankheiten neigen und besser durch den Winter kommen.«
Infos, Merkmale und Vorkommen der wichtigsten Bayerischen Wildkräuter zum Ausdrucken und Mitnehmen
Um das zu tun, hat sie vor vielen Jahren einen Lehrgang als Kräuterpädagogin absolviert. Heute gibt sie ihr Wissen in Führungen an andere weiter. Die Nachfrage nach Veranstaltungen dieser Art ist groß. Immer mehr Tourismusregionen bieten daher Kräuterwanderungen an. »Ich habe das Gefühl, dass sich wieder mehr Menschen auf Natur und Natürlichkeit zurückbesinnen, und da passen diese Wanderungen gut ins Konzept«, begründet Courtenay das Interesse. Viele Teilnehmer ihrer Kurse führen als Grund aber auch an, nicht so abhängig von der Pharmaindustrie sein zu wollen. Mit dem Kräuterwissen wollen sie sich eine kleine Hausapotheke erstellen – als ersten Schritt, um wieder zu einem ursprünglicheren Leben zurück zu finden.
Indikator blaue Glockenblume
»Allerdings«, beeilt sich Elfie Courtenay einzuschränken, »ist längst nicht alles gesund, was draußen wächst.« Einige Kräuter sind schlichtweg giftig, andere lösen gelegentlich Unverträglichkeiten aus. Oft gibt es auch innerhalb der gleichen Familie Kräuter mit völlig unterschiedlichen Wirkungen. »Während der Giersch beispielsweise sehr bekömmlich ist, sind andere Doldenblütler wie der Schierling oder die Hundspetersilie giftig.« Es ist also Vorsicht geboten. In Deutschland ist es ohnehin verboten, selbst angesetzte Mittelchen mit einem bestimmten Wirkversprechen zu verkaufen. In Österreich, wo Kräuterdörfer ähnlich beliebt sind wie hierzulande, sind die Regelungen weit weniger streng.Aufs Geratewohl losmarschieren und Kräuter bestimmen, ist also keine gute Idee. »Bei längeren Touren ist es ohnehin unsinnig, Kräuter zu sammeln«, sagt Courtenay. »Bis man wieder zu Hause ist, sind sie verblüht, damit ist keinem geholfen.« Wer wirklich sammeln möchte, dem empfiehlt die Kräuterpädagogin, mit einem Bestimmungsbuch loszuziehen und sich natürliche Böden wie etwa Viehweiden zu suchen. Diese sind frei von chemischer Düngung sowie von Insektiziden oder Pestiziden. Auch Wald- oder Feldränder, Brachen und Ödland eignen sich gut. »Grundsätzlich gut beraten ist man dort, wo die blaue Glockenblume wächst, denn die mag ausschließlich unbehandelte Böden«, verrät Courtenay. Häufig wachsen auf Bergwiesen ähnliche Sachen wie im Tal. Was weiter oben wächst, ist aber um ein Vielfaches reicher an Mineralstoffen und Vitaminen. »Gülle, Insektizide, Autoabgase – all das ist dort oben Fehlanzeige. Da verwundert es nicht, dass Tiere, die den Sommer auf einer Alm verbringen, viel weniger zu Krankheiten neigen und besser durch den Winter kommen.«
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Bettina Willmes
Fotos:
Elfie Courtenay
Artikel aus Bergsteiger Ausgabe 07/2013. Jetzt abonnieren!
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