Der Salbit-Höhenweg | BERGSTEIGER Magazin
Von Hütte zu Hütte im Göschenertal - 1. Etappe

Der Salbit-Höhenweg

Die Göschener Hüttenrunde beginnt mit einem Aufstieg zur Salbithütte und zieht beim Übergang ins Voralptal bereits alle Register. Filetstück ist die Traverse des Salbitschijen, die mithilfe einer spektakulären Hängebrücke und luftigen Klettersteigabschnitten gelingt.
 
Ziel Nummer eins der Schweizer Hüttenrunde: die Salbithütte. Die Tagesetappe endet allerdings erst bei der Voralphütte. © Mark Zahel
Ziel Nummer eins der Schweizer Hüttenrunde: die Salbithütte. Die Tagesetappe endet allerdings erst bei der Voralphütte.
Bis über die Salbithütte hinaus normaler Bergweg, anschließend anspruchsvolle Alpinroute mit klettersteigartigem Ausbau im Bereich einiger Schluchtrinnen (mindestens T4 nach SAC-Skala). Trittsicherheit und Schwindelfreiheit obligatorisch. Auch konditionell fordernd, sofern man nicht zwischendurch in der Salbithütte nächtigt. Bergausrüstung für Mehrtagetouren, Klettersteigsicherung ratsam.

Die 1. Etappe der Hüttentour im Göschenertal

Wanderkarte Etappe 1 Hüttentour Schweiz
Karte © Christian Rolle, Holzkirchen
Aufstieg zur Salbithütte: Vom Hüttenparkplatz bei der »Torbrücke« sogleich kräftig bergauf und mehrheitlich durch Wald nach Regliberg (1680 m; Einkehr). Dann im Zickzack bald auf die freien, nur mit Zwergsträuchern bewachsenen Hänge der Trögengand und links haltend an Hochmulden vorbei zur Salbithütte
Salbithütte – Voralphütte: Der von nun an blau-weiß markierte Höhenweg führt in westlicher Richtung weiter durch das hier vorerst eher sanfte Mattengelände und schließt nach minimalem Höhenverlust allmählich bis unter die steileren Zonen am Salbitschijen auf. Mithilfe einer kleinen Leiter wird eine Kante passiert, ehe ein Grasband hoch über den Abbrüchen ins Voralptal zur Hängebrücke führt. Diese überspannt auf einer Breite von 90 Metern das grimmige Mittwaldcouloir, das früher auf dem sogenannten »Kettenweg« sehr abenteuerlich und schwierig traversiert werden musste. Die Begradigung (und alpintechnische Entschärfung) über die Hängebrücke ist dagegen ein kurzer Spaß, der keine Bedenken auslösen muss.

Gleich im Anschluss hilft eine Leiter über eine plattige Felsstufe hinweg, bevor es über Blockfelder fast horizontal zum Salbitschijenbiwak (2400 m) hinübergeht. Von dort verliert man wieder ein paar Höhenmeter und biegt dann in die Spicherribichelen ein. Drahtseile und eine Leiter erleichtern den ausgesetzten Abstieg in den Grund der Schluchtrinne, die von losem Schotter angefüllt ist. Auf der Gegenseite mit gesichertem Quergang zu der fast 50 Meter messenden Leiter. Man steigt auf eine Hangterrasse aus, wo sich der Pfad bis zum Horefelliboden (ca. 2540 m) noch ein gutes Stück aufwärtswindet. Das ermöglicht, im weiteren Verlauf an einem weiteren Einriss problemlos oberhalb vorbeizukommen. Mit ständigem Blick auf das formgewaltige Sustenhorn setzt man die Route nordwestwärts fort, verliert über grasige Terrassen allmählich wieder an Höhe und gelangt zur Gabelung mit dem »Panoramaweg Flecki«. Schließlich in steileren Windungen hinab zur Voralphütte.

Der Salbit-Höhenweg auf einen Blick:

Talort: Göschenen (1102 m), im Urner Reusstal
Ausgangspunkt: Parkplatz P1 »Torbrücke« (1195 m), bei Ulmi im Göschenertal
Endpunkt: Voralphütte (2126 m)
Öffentliche Verkehrsmittel: Postauto ab Bahnhof Göschenen
Gehzeiten: Aufstieg zur Salbithütte 2½ Std., Übergang zur Voralphütte 4½ Std.
Höhenunterschied: 1600 Hm Aufstieg (davon 900 Hm bis zur Salbithütte), 670 Hm Abstieg
Beste Jahreszeit: Juli bis September
Karte/Führer: Swisstopo, 1:50 000, Blatt 255 T »Sustenpass« bzw. 1:25 000, Blätter 1231 »Urseren« und 1211 »Meiental«; Mark Zahel »Hüttentreks Schweiz«, Bruckmann Verlag, 2011
Fremdenverkehrsamt: CH-6487 Göschenen, Tel. 00 41/79/8 10 20 20
Hütten: Salbithütte (2105 m), Mitte Juni bis Mitte Oktober, Tel. 00 41/41/8 85 14 31; Voralphütte (2126 m), Mitte Juni bis Ende September, Tel. 00 41/41/8 87 04 20 

Hüttentour in der Schweiz
Die 2. Etappe: Von der Voralphütte zu Chelenalphütte
Die 3. Etappe: Wanderung zur Göscheneralp

 
Mark Zahel
Artikel aus Bergsteiger Ausgabe 04/2013. Jetzt abonnieren!
 
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