Die besten Kletterhelme 2024 im Text
Kaufberatung

Die besten Kletterhelme 2024 im Test

Kletterhelme schützen nicht nur beim Klettern den Kopf gegen Steinschlag oder harte Stöße, sondern sind auch auf Klettersteigen oder Hochtour ein Muss. Leichtes Gewicht und große Lüftungen erhöhen den Tragkomfort.
 
Eine Kletterin mit einem Kletterhelm steht vor einen Kletterwand mit dem Rücken zum Betrachter. © Adobe Stock / Alex Photo
Die individuelle Anpassung des Kletterhelms an den Kopf ist ein Muss.

Kletterhelme sind essenziell für Sicherheit und Komfort beim Klettern. In unserem Testbericht haben wir verschiedene Modelle hinsichtlich ihrer Konstruktion, Schlagschutz, Umfangverstellung und Anpassung getestet. Dabei haben wir auch auf Gewicht, Belüftung und den Tragekomfort geachtet. Unser Ziel ist es, Ihnen einen Überblick über die besten Helme zu geben, um eine informierte Kaufentscheidung zu treffen und sicher in die Vertikale zu starten.
 

Kletterhelme im Test: Das sind die besten Modelle 2024

 

BLACK DIAMOND: Vapor*

Konstruktion: durchbrochene EPP-Schale mit kleinem Polycarbonatdeckel
Umfangverstellung: einseitiger Riemenzug hinten
Schlagschutz: oben
Gewicht: 175 g in M/L (58-63 cm)
Info: www.blackdiamondequipment.com
Preis: 150 €

  • Voreinstellung: 8/10
  • Anpassung & Schließen: 10/10
  • Komfort: 9/10
  • Verrutschen: 10/10
  • Lüftung: 10/10

Vorteile: Gewicht & Lüftung
Nachteile: Voreinstellung fieselig

Fazit: Der luftige und raffinierte Ultraleichthelm ist durch seine Tiefe besonders für hohe Köpfe geeignet. Nach teilweise fieseliger Einstellung sitzt er super fest auf dem Kopf. An der Stirn verfügt er über leichtgängige, austauschbare Stirnlampenclips, allerdings über keinen Bruchschutz. HIER KAUFEN.*

 

CAMP: Storm*

Konstruktion: durchbrochener Polystyren-Kern in Polycarbonatschale
Umfangverstellung: Drehrad hinten
Schlagschutz: rundum
Gewicht: 260 g in M/L (54-62 cm)
Info: www.camp.it
Preis: 76 €

  • Voreinstellung: 10/10
  • Anpassung & Schließen: 9/10
  • Komfort: 9/10
  • Verrutschen: 10/10
  • Lüftung: 8/10

Vorteile: perfekter Sitz
Nachteile: oben kaum belüftet

Fazit: Der im gesamten Testfeld am leichtesten (vor-) einzustellende Helm sitzt von Haus aus super straff, ist aber an der Stirn eng. Durch die geringere Belüftung ist er oben etwas schweißanfällig. Vier große Stirnlampenclips sind fieselig einzuclippen, ermöglichen aber ein leichtes Abnehmen der Lampe. HIER KAUFEN.*
 

MAMMUT: Wall Rider MIPS*

Konstruktion: durchbrochene EPP-Schale, verschiebbar, mit Kunststoffdeckel
Umfangverstellung: beidseitiger Riemenzug hinten
Schlagschutz: oben bis zur Stirn
Gewicht: 255 g in 56-61 cm
Info: www.mammut.com
Preis: 120 €

  • Voreinstellung: 8/10
  • Anpassung & Schließen: 10/10
  • Komfort: 10/10
  • Verrutschen: 8/10
  • Lüftung: 9/10

Vorteile: Komfort & Zusatzschutz
Nachteile: Sichtfeld behindert

Fazit: Der luftige Alpinhelm mit hartem Deckel sitzt angenehm, ist aber hinten offen und ragt vorne etwas ins Sichtfeld (dafür bietet er so einen Blendschutz). Bei einem seitlichen Aufprall verschiebt er sich innen. Eine Stirnlampe lässt sich an zwei Clips vorne und einem Gummiband hinten fest fixieren und kann nicht in die Stirn rutschen. HIER KAUFEN.*
 

PETZL: Meteor*

Konstruktion: durchbrochener Polystyren-Kern in Polycarbonatschale
Umfangverstellung: zwei Hinterkopfratschen
Schlagschutz: rundum
Gewicht: 245 g in M/L (53-61 cm)
Info: www.petzl.com
Preis: 90 €

  • Voreinstellung: 9/10
  • Anpassung & Schließen: 10/10
  • Komfort: 8/10
  • Verrutschen: 9/10
  • Lüftung: 10/10

Vorteile: Lüftung & Anpassung
Nachteile: kann drücken

Fazit: Der auch an der Stirn luftige Helm hat einen weiten Verstellbereich und eine einhändig zu bedienende Magnetschnalle am Riemen. Er sitzt von Haus aus fest, kann aber hinten drücken. Zwei Clips vorne und ein Gummiband hinten fixieren eine Stirnlampe superleicht. Auch für Skitouren zertifiziert! HIER KAUFEN.*
 

SALEWA: Piuma 3.0*

Konstruktion: durchbrochene EPP-Schale mit kleinem Polycarbonatdeckel
Umfangverstellung: einseitiger Riemenzug hinten
Schlagschutz: oben
Gewicht: 200 g in L/XL (57-61 cm)
Info: www.salewa.com
Preis: 130 €

  • Voreinstellung: 9/10
  • Anpassung & Schließen: 10/10
  • Komfort: 9/10
  • Verrutschen: 9/10
  • Lüftung: 9/10

Vorteile: einfache Anpassung
Nachteile: kann vorrutschen

Fazit: Der auch an der Stirn recht luftige Leichthelm hat einen eher kleinen Verstellbereich, lässt sich aber super anpassen. Er kann oben drücken oder bei lockerer Einstellung in die Stirn rutschen. Eine Stirnlampe ist an zwei Clips vorne und einem Gummiband hinten leicht fixierbar, kann aber ebenfalls in die Stirn rutschen. HIER KAUFEN.*
 

SINGING ROCK: Penta*

Konstruktion: durchbrochener Polystyren-Kern in Polycarbonatschale
Umfangverstellung: beidseitiger Riemenzug hinten
Schlagschutz: rundum
Gewicht: 200 g in M/L (52-58 cm)
Info: www.singingrock.com
Preis: 75 €

  • Voreinstellung: 7/10
  • Anpassung & Schließen: 9/10
  • Komfort: 10/10
  • Verrutschen: 9/10
  • Lüftung: 9/10

Vorteile: Tragekomfort
Nachteile: Voreinstellung fieselig

Fazit: Der leichte, vor allem hinten luftige Komforthelm bietet lediglich eine Höheneinstellung, die Anpassung ist fieselig. Richtig eingestellt sitzt er wie eine Mütze, kann gelockert aber vorrutschen. Eine Stirnlampe lässt sich an den vier beweglichen Clips superleicht befestigen. HIER KAUFEN.*
 

Kletterhelme 2024: Die Testergebnisse im Detail

 

Kletterhelme, die rein für den Einsatz bei stein- oder eisschlaggefährdeten Alpintouren konstruiert sind, besitzen eine robuste Schale aus Plastik. Helme zum Sportklettern, für Klettersteige oder Hochtouren sind dagegen sehr luftig, leicht und komfortabel gebaut. Dazu wird beim In-Mould-Verfahren der dem Styropor ähnelnde, schockabsorbierende Hartschaumkern aus EPS (expanded Polystyrol) oder neuerdings zäherem EPP (expanded Polypropylen) mit einer dünnen Polycarbonatschale thermoverschweißt. Diese schützt den Hartschaum vor Beschädigung durch Stöße. Der Schaum wiederum verteilt die Aufprallenergie bei einem schweren (Stein-) Schlag bis zum Bruch. Solche Helme bieten nach der Kletterhelm-Norm EN 12492 vollen Schutz, verlieren nach einem Kernbruch aber ihre Funktion. Dies gilt jedoch nicht für das Test-Modell von Mammut, das mit einem Hartschalendeckel und zusätzlicher Schockabsorption ausgestattet ist.
 

Leicht und gut belüftet

 

In-Mould-Helme ermöglichen aus mehreren Gründen eine wesentliche Verbesserung des Tragkomforts. Die erste Erleichterung für den Kopf bringt das geringe Gewicht (260 bis 200 Gramm in Größe M/L). EPP-Helme nur mit Polycarbonat-Deckel statt Rundumschale können sogar noch leichter sein (Black Diamond nur 175 Gramm). Diese sind aber anfälliger gegen Schläge von der Seite oder von hinten.

Die meist großflächigen Lüftungsschlitze oder Löcher von im Extremfall bis auf Haupt und Stirn gitterförmig konstruierten Helmen erleichtern das Tragen an warmen Tagen oder bei südseitigen Touren ungemein. Bei Kälte, Wind oder Regen sind sie zwar ein Nachteil, dann aber lässt sich eine helmtaugliche Kapuze überziehen. Alle Helme besitzen schweißabsorbierende Polster an Haupt und Stirn, die sich per Klett abnehmen und waschen oder ersetzen lassen. Diese verbessern den Tragekomfort erheblich (bei Singing Rock super), wärmen aber etwas. Besonders an eng anliegenden Stirnpolstern schwitzt man schnell.
 

Individuell anpassbar

 

Für die Anpassung des Helms war bisher ein den hinteren Kopf umfassendes Kunststoffband mit einem einhändig zu bedienendem Verstellrad Standard (im Testfeld noch bei Camp). Ein Kunststoffband mit Rastenverstellung kann nicht hinten an den Rucksack oder den Fels stoßen, erfordert aber beide Hände zur Einstellung (Petzl). Deutlich leichter und bei richtiger Einstellung kaum spürbar ist allerdings das bei Leichthelmen heute übliche, waagerechte Riemenband mit ein- oder zweihändig zu bedienenden Verstellschnallen. Die Höhenanpassung des Helms läuft senkrecht durch diese Verstellung, während sich der individuelle Sitz mit plättchenartigen seitlichen Riemenverteilern justieren lässt. Dieses filigrane Riemensystem erscheint zunächst unübersichtlich, funktioniert aber in der Praxis gut.

Der übergezogene Helm wird mit einem breiteren Riemen unter dem Kinn fixiert. Meist lässt sich dieser leicht verstellen, kann sich dann aber bei Entlastung lockern. Unverrückbare Riemen sind dafür meist mühsam zu verlängern (beim Modell von Mammut leichtgängig und sicher). Standard beim Kinnverschluss ist die zweihändig zu bedienende Steckschnalle, die seitlich am Hals schließen sollte, beim Modell von Petzl ist es eine einhändige Magnetschnalle. Eine Kinnpolsterung ist angenehm, behindert aber die Riemenverstellung (nur bei Camp).

Bei optimaler Anpassung des Riemenbands unterhalb des Hinterkopfs, angepasstem Kopfumfang und festem Kinnverschluss sollte der Helm mit der vorderen Unterkante waagerecht auf dem Kopf sitzen und unverrückbar sein. Die Modelle von Camp und Petzl sitzen auch bei gelockerter Kinnschließe fest auf dem Kopf.
 

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Text: Christian Schneeweiß
Artikel aus Bergsteiger Ausgabe 08/2024. Jetzt abonnieren!
 
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