Was ist im Hochsommer schöner, als ein erfrischendes Fußbad während oder nach einer Bergtour? Richtig perfekt wird’s, wenn anschließend noch ein kühles Bier wartet. Diese sechs Hütten an Bergseen sind deshalb genau das Richtige für heiße Tage – als Tagesziel, für Einkehr unterwegs oder gleich zum Dableiben.
1. Kärlinger Haus (1638 m), Berchtesgadener Alpen
Mitten im Nationalpark Berchtesgaden mit Blick auf den Funtensee ist das Kärlingerhaus allein schon einen Besuch wert. Auf vielen Bergtouren und Wanderungen im Steinernen Meer kommt man hier vorbei, auch bei einigen Mehrtagewanderungen bietet sich die Hütte als Etappenziel an. Wer länger bleibt, kann zur völligen Tiefenentspannung oder etwas anderen aktiven Betätigung in der Natur Yogakurse am See buchen.
Zustieg: Ab St. Bartholomä über Saugasse (dorthin per Schiff, 1330 Hm, 10 km, 4 Std.)
Geöffnet: Juni bis Mitte Oktober
Info: www.kaerlingerhaus.de
Tourentipp: Feldkogel (1886 m), einfache Wanderung mit grandiosem Blick über den Königssee (280 Hm auf, 4 km, 2 Std.).
Das Kärlinger Haus im Nationalpark Berchtesgaden liegt direkt am Funtensee. Foto: Sepp Wurm
2. Coburger Hütte (1920 m), Mieminger Berge
Dass die Coburger Hütte einfach eine geniale Lage hat, ist längst kein Geheimnis mehr, an schönen Wochenende ist dort daher oft voll. Aber die Lage zwischen Drachen- und Seebensee ist einfach zu schön, dazu der Blick aufs Zugspitzmassiv, das sich im etwas tiefer gelegenen Seebensee spiegelt. Wer die Massen umgehen will, kommt antizyklisch, wenn die Abendsonne das Wetterstein rot färbt ist, der Ausblick zudem besonders schön. Nur für ein Bad könnte es dann schon etwas frisch sein.
Zustieg: Von Ehrwald über Hohen Gang (nur für Geübte, 800 Hm, 3 Std.), ab Ehrwalder Alm (Bergbahn, 500 Hm, 2 Std.), von Biberwier über Biberwierer Scharte (1050 Hm, 4 Std.)
Geöffnet: Mitte Juni bis Oktober
Info: www.coburgerhuette.at
Tourentipp: Genau genommen auch eine Zustiegsmöglichkeit: der Seebenklettersteig 600 Hm, 6 km, 4 Std., schwierig (D/E), nur wenige Meter neben dem gleichnamigen Wasserfall ist dieser Klettersteig nichts für Wasserscheue, die sportliche Routenführung verlangt Ausdauer und Erfahrung.
Zwischen Drachen- und Seebensee liegt die Coburger Hütte. Foto: Tirol Werbung
3. Karlsbaderhütte (2260 m), Lienzer Dolomiten
Das Blau des kristallklaren Laserzsees bildet einen schönen Kontrast zum Grau des Kalk der schroffen Lienzer Dolomiten. Kein Wunder, dass die Karlsbaderhütte ein beliebter Kletterstützpunkt ist. In den bis 1300 Meter hohe Wänden gibt es Alpinkletter- und Plaisirrouten, in drei Klettergärten und am Hüttenkletterfelsen finden auch Sportkletterer genug Routen, um sich dicke Unterarme holen. Wer lieber am Stahlseil unterwegs ist, hat ebenfalls reiche Auswahl. Am Gailtaler Höhenweg gelegen, ist die Hütte wird die Hütte sowohl von Weitwanderern als auch von Tagesgästen gern besucht.
Zustieg: Ab Parkplatz Dolomitenhütte in der Nähe von Tristach (640 Hm, 5 km, 2 Std.), länger und schwieriger über Rudl-Eller-Weg (je nach Variante Stellen II, 3 ½ Std.)
Geöffnet: Mitte Juni bis Anfang Oktober
Info: www.karlsbaderhuette.at
Tourentipp: Laserzwand (2614 m), 380 Hm auf, 4 km, 3 Std., mittel-schwierig, von der Hütte aus kurze Tour auf den markanten Turm im Laserzkessel, der Weg durch Schrofen und Felsstufen ist einfacher, als es von unten erscheint, oben sieht man wunderschön den Großglockner.
Das Blau des kristallklaren Laserzsees bildet einen Kontrast zum Grau der Lienzer Dolomiten. Foto: discoveraustria
4. Lavarellahütte (2050 m), Dolomiten
Ob die Murmeltiere nach hitzigen politischen Diskussionen ins Wasser springen, um sich abzukühlen? Zumindest liegt ihr Parlament, ein sagenumwobenes natürliches Amphitheater, direkt am Grünsee (Lé Vërt ) - so wie die Lavarellahütte. Mitten im Naturpark Fanes gelegen, ist die Hütte ein perfekter Stützpunkt für Wanderer, Kletterer und Mountainbiker. Das 2006 modernisierte Haus hat von Badesee, über Liegewiese, Sonnenterrasse und finischer Sauna bis zu köstlicher ladinischer, Südtiroler und italienischer Küche alles zu bieten, was sich erschöpfte Bergsportler wünschen können.
Zustieg: Von Pederü (560 Hm, 6 km, 1 ½ Std.)
Geöffnet: Mitte Juni bis Mitte Oktober
Info: www.lavarella.it
Tourentipp: Neunerspitze (2971 m), anspruchsvolle Bergtour mit leichter Klettersteig-Einlage (A/B) auf einen der markanten Berge rund um den Faneskessel (950 Hm auf, 10 km, 5 ½ Std.), die übereinander gefalteten Felsplatte geben in bizarres Bild ab.
Mitten im Naturpark Fanes ist die Hütte ein perfekter Stützpunkt für Wanderer und Kletterer. Foto: IDM/Frenner Anna e Ariana
5. Wildseeloderhaus (1854 m), Kitzbüheler Alpen
Auf der einen Seite der strahlend blaue Wildsee, auf der anderen Seite die grauen Felsen der Loferer Steinberge. An der Wildseeloderhütte weiß man gar nicht, wo man hinschauen soll. Bei einer Runde um den Wildsee lässt sich das Dilema leicht lösen, von der gegenüberliegenden Seite ist beides gleichzeitig im Bild. Am schönsten ist die Runde, wenn man die Besteigung von Wildseeloder und Henne mit einbaut.
In der Nähe der Hütte gibt es mit dem Maroka-Klettersteige und der Ferata auf die Henne Drahtseilwege in verschiedenen Schwierigkeitsgraden (C und Varianten B und D). Gemütlicher ist eine Ruderbootfahrt auf dem See.
Zustieg: Von Fieberbrunn (1030 Hm, 7,5 km, 3 ½ Std.), ab oder in einer knappen Stunden fast eben Bergstation Lärchfilzkogel oder Lärchfilzhochalm
Geöffnet: Mai bis Oktober
Info: www.wildseeloderhaus.at
Tourentipp: Gipfelrunde um den See ab Lärchfilzkogel (750 Hm, 8 km, 3 ¼ Std., mittel), bei dieser Runde um den malerische Wildsee werden zwei Gipfel bestiegen: Wildseeloder (2119 m) und Henne (2078 m), anschließend kann an der Wildseeloderhütte eingekehrt werden.
Das Wildseeloderhaus bietet einen tollen Blick auf die Loferer Steinberge. Foto: Tirol Werbung
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6. Neue Reichenberger Hütte (2586 m), Hohe Tauern
Stolz erhebt sich die Neue Reichenberger Hütte über dem kleinen Bödensee, ihre ins Rotbraun gehenden Holzschindeln heben sich gut ab vom Fels im Hintergrund. An der Neuen Reichenberger Hütte angekommen, hat man sich eine Erfrischung verdient, denn vier Stunden sollte man für dne Aufstieg schon rechnen, egal ob aus dem Defereggen- oder dem Virgental.
Wer noch etwas Puste hat, kann in einer weiteren halben Stunden den Bachlenkenkopf erklimmen, der einen schönen Blick auf den Großvenediger bietet. Die Wirte Hansl und Christine sind auf Gäste mit Kindern eingestellt.
Zustieg: Von St. Jakob im Defereggental (1200 Hm, 10 km, 4 Std.), von Hinterbichl im Virgental (1400 Hm, 10 km, 4 Std.)
Geöffnet: Mitte Juni bis Mitte September
Kontakt: www.alpenverein.at/reichenberg
Tourentipp: Überschreitung des Lasörlingkamms, 1600 Hm, 22 km, ca. 8 ½ Std., diese Tour kombiniert die beiden Zustiegsmöglichkeiten zur Neuen Reichenberger Hütte zu einer ordentlichen Tagestour. Bei Start in St. Jakob kann man sich vor dem letzten Aufschwung in der Hütte stärken. Unterwegs kann man noch die Gösleswand (2912 m) mitnehmen, eine gute Stunde, 200 Hm extra.
Der vierstündige Aufstieg zur Neuen Reichenberger Hütte lohnt sich. Foto: Nationalpark Hohe Tauern/Johannes Geyer
Manche Hütten begeistern nicht mit dem Bergsee in der Nähe, sondern mit außergewöhnlichen Speisekarten.
Auf diesen Hütten kommen Genießer vollends auf ihre Kosten!