Ein idyllischer Samstag im Gebirge nahm eine abrupte Wendung, als ein erfahrener Bergsteiger sich das Sprunggelenk verletzte. Etwa 110 Höhenmeter unterhalb des Ausstiegsgrats konnte der Mann aus dem Flach- und Tennengau seinen Aufstieg nicht mehr fortsetzen. Trotz der Erstversorgung durch seine Begleiter war schnell klar: Ein Notruf muss abgesetzt werden, und die Bergrettung wurde alarmiert.
Die Tücke des Wetters: Föhnsturm als Gegenspieler
Was als Routineeinsatz begann, wurde schnell zu einer Herausforderung der besonderen Art. Ein plötzlich einsetzender Föhnsturm mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 90 km/h machte einen schnellen Hubschraubereinsatz unmöglich. Die Unfallstelle befand sich zudem im Lee des Berges, was den Einsatz von Luftrettungsmitteln zusätzlich erschwerte.
Teamwork und Improvisation retten Leben
Da ein Hubschraubereinsatz nicht möglich war, musste schnell umdisponiert werden. Zwei Trupps der Bergrettung stiegen über das Purtschellerhaus zum Hohen Göll auf. Sie wurden durch zusätzliche Einsatzkräfte aus Golling und der Bergwacht verstärkt. In einer beispiellosen Teamleistung gelang es, den Verletzten sicher zu bergen.
Ein Wetterfenster als Rettungsanker
In einer dramatischen Wende konnte ein Hubschrauber aus Traunstein ein kurzes Wetterfenster nutzen. Der Pilot schaffte es, sich der Unfallstelle so weit zu nähern, dass die Bergung per Windenseil durch die bayerischen Kollegen möglich war.
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Einsatzende: Eine Nacht, die keiner so schnell vergisst
Der Einsatz endete kurz vor 23 Uhr. Insgesamt waren 23 Bergretter aus Hallein, elf Mitglieder der Bergrettung Golling, Mitglieder des Roten Kreuzes Hallein sowie vier Personen der Bergwacht Berchtesgaden im Einsatz. Es war eine Nacht, die alle Beteiligten an ihre Grenzen brachte, aber auch zeigte, wie wichtig Teamarbeit und schnelles Handeln in den Bergen sind.