Notfall-Biwaks: Lebensretter in den Bergen, kein Ort für romantische Ausflüge
Laliderer-Biwak im Karwendel wird zunehmend als Ausflugsziel für eine romantische Übernachtung zweckentfremdet
Notfall-Biwaks: Lebensretter in schroffem Gelände
Das Laliderer-Biwak im Karwendel liegt auf 2500 Höhenmetern und wird zunehmend als Ausflugsziel für eine romantische und kostenlose Übernachtung aufgesucht, berichtet der Österreichische Alpen Verein (ÖAV). Eigentlich soll das Biwak nur für den Notfall dienen, doch angeblich sei es des öfteren voll mit Wanderern, die dort eine romantische Nacht verbringen wollen. Daher wendet sich der ÖAV mit einem Appell an die Öffentlichkeit:
Es sei "höchste Zeit, öffentlich klar zustellen", dass es sich bei dem Laliderer Biwak um einen Notfall-Stützpunkt handelt. Bedeutet: Für Bergretter oder „als Unterkunft für Seilschaften, die zu spät aus der Nordwand ausgestiegen sind und den Abstieg nicht mehr bei lichtem Tag schaffen würden“. Für solche Fälle hat man zudem ein Notfalltelefon installiert, das eine Verbindung direkt mit der Leitstelle Tirol herstellt. Sowohl Notrufe als auch Meldungen von einer lediglich verspäteten Rückkehr können dort abgesetzt werden, schreibt der ÖAV.
Die wahre Funktion von Notfall-Biwaks
Das Biwak ist ein Notfall-Stützpunkt für Bergrettungsaktionen im Karwendel. Bei schlechten Wetterbedingungen und aufwendigen Bergungsaktionen können die Bergretter hier ihr Gerät verstauen, ihren Stützpunkt einrichten und Verletzte bis zum Abtransport ins Tal versorgen. Es ist also kein Ort für geplante Übernachtungen, sondern ein lebenswichtiger Unterschlupf für Bergsteiger in Not.
Die Konsequenzen der Zweckentfremdung
Die Zweckentfremdung dieser Biwaks ist nicht nur gefährlich für Bergsteiger in Not, sondern auch problematisch aus Umweltsicht. Das Biwak liegt mitten im Naturschutzgebiet Karwendel. Der Müll häuft sich an, zahlreiche Wildtiere werden durch den Lärm gestört, und generell ist die alpine Flora und Fauna belastet. Das sie nicht mehr tragbar, so der ÖAV.