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09.02.2018

Sebastian Halenke als erster Protagonist der Kooperation zwischen DAV und BRK

Durch gemeinsame Aktionen wollen der Blutspendedienst des BRK und der DAV auf die große gesellschaftliche Bedeutung hinweisen. Die Auftaktveranstaltung war eine doppelte Prämiere: Wettkampfkletterer Sebastian Halenke spendete zum ersten Mal in seinem Leben Blut. Und will es auch weiterhin tun, wie er im Interview erzählt.
 
 
 
Kletterprofi und DAV-Mitglied Sebastian Halenke bei seiner ersten Blutspende; Foto: BRK/ Andi Mayr
Es ist eigentlich ganz einfach: Freiwilliges Blutspenden rettet Leben und ist ein sozialer Dienst. Dabei ist es wichtig langfristig möglichst viele Blutspender zu gewinnen. Aktuell gibt es in Bayern rund 250.000 aktive Blutspender, die durchschnittlich zweimal im Jahr ihr Blut für andere Menschen geben. Durch die Kooperation mit dem DAV sollen es noch mehr werden. Gerade die Gruppe der jungen Mitglieder bis 27 Jahre – insgesamt über 300.000 – birgt hierfür Potential.
 
So kam es gelegen, dass Nationalkaderathlet und Weltcupsieger als Blutspendeneuling gewonnen werden konnte. Im Interview mit dem BRK berichtet der 22-Jährige von seiner ersten Spende.
 
BRK: Sebastian, wie war's das erste Mal auf der Spenderliege?
SEBASTIAN HALENKE: Grundsätzlich ist es ja immer ungewohnt, neue Dinge zu tun. Aber ich muss sagen, ich war sehr entspannt auf der Liege, auch weil das Umfeld sehr nett und aufgeschlossen war. Dementsprechend war das Ganze halb so schlimm und ging zu meinem Erstaunen auch ziemlich schnell.
 
War Dir das Thema Blutspenden völlig neu?
Ich habe mich ja bewusst dafür entschieden, Blut zu spenden. Auch wenn ich mich vorher noch nicht tiefgreifender damit auseinandergesetzt hatte, weiß ich dennoch um die andauernde Problematik, genügend Spender zu finden, auch in Bezug auf seltene Blutgruppen. Deshalb sehe ich es auch als unheimlich nützlich an, dass der Blutspendedienst und der DAV jetzt gemeinsame Wege gehen, um die Blutspende anzukurbeln. Ab jetzt bin auch ich mit meinem Herzblut dabei und werde mit Sicherheit wieder spenden.
 
Und fernab der Spenderliege - wie sieht Dein Leben als Kletterer aus?
Ich bin professioneller Wettkampfkletterer. Dementsprechend besteht meine Freizeit zu 95 Prozent aus Training. Aufgrund der vielen Wettkämpfe, die ich im Jahr bestreite, ist auch die Reisetätigkeit nicht unerheblich. Wenn ich mal zu Hause bin, bin ich sehr gern draußen in der Natur. Ich wohne im Schwarzwald  und genieße dort gern die Zeit zum Durchatmen, um Ruhe und Kraft zu tanken.
 
Du hast Dir eine Sportart ausgesucht, die stark auf dem Vormarsch ist – warum gerade Klettern?
Ich bin hier bei der für mich richtigen Sportart angekommen. Meinen Eltern sei Dank! Wir haben alle zusammen angefangen, als ich noch klein war, und uns alles selber beigebracht. Mittlerweile ist Klettern für mich viel mehr als nur ein Sport, den man betreibt. Es ist eine ganze Lebensart – eine Art zu denken, zu fühlen, sein Leben zu gestalten. Und meine persönlichen Erfahrungen, mein mittlerweile großes fachliches Know-how und meine Motivation will ich gerne weitergeben, insbesondere an junge Leute.
 
Nachwuchs und Motivation braucht im Übrigen auch die Blutspende…
Genau deshalb habe ich mich auch entschieden, dieses gesellschaftliche Thema zu unterstützen. Die Blutspende ist ein enorm wichtiger humanitärer Einsatz – eine lebenswichtige Sozialleistung, die einfach mehr Aufmerksamkeit braucht. Ich möchte nicht nur möglichst viele fürs Klettern begeistern, sondern auch für die Blutspende. Nicht zu vergessen ist, dass man selber unter Umständen auch einmal Blut brauchen könnte.