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25.09.2015
Schäli, Jasper und Gietl gelingt Erstbegehung an der Eiger Nordwand
Nachdem Roger Schäli und Robert Jasper 2009 mit der ersten freie Begehung der Japanerdirettissima (8a) in der Eiger Nordwand ein alpiner Meilenstein gelungen war, entdeckten die beiden Extrembergsteiger das gewaltige Neutourenpotential.
In den folgenden Jahren arbeiteten sie allerdings vornehmlich an der "Befreiung" der ganz großen historischen und sehr berühmten Direttissimas und verfolgten ihr Neutourenprojekt nur sporadisch. Mit der ersten freien Begehung der Harlin-Direttissima mit Heckmair Exit (7a, M8 1800 Meter) 2010 und der Ghilini-Piola Direttissima (7c, 1300 Meter) 2013 gelangen zwei weitere alpine Highlights.
In der Wandzone der Roten Fluh wird dann extremes Neuland betreten. Überhängend geht es in direkter Linienführung hinauf. Der Fels ist über weite Strecken erstaunlich gut und sehr kompakt. In solch einer riesigen Wand, insgesamt 1400 Meter hoch, ein extrem schwieriges Unterfangen zumal die Wetterbedingungen in der Eiger Nordwand sehr stark schwanken. Wetterstürze mit Regen und Schnee sowie vereister Fels und der gefürchtete Steinschlag erschwerten neben der extremen Kletterschwierigkeit im zehnten Grad bei heikler Absicherung das Unternehmen.
"Dieses Jahr stimmte aber alles auf den Punkt", so Jasper. "Die Motivation war sehr hoch und wir waren 100-prozentig fit. Das hätte aber nie gereicht! Wir hatten auch noch großes Wetterglück! Der zweitbeste Sommer seit 150 Jahren!"
Einerseits wurde die Erstbegehung immer weiter voran getrieben, gleichzeitig wurden aber auch alle Seillängen im "Team-Rotpunkt-Style" frei geklettert. Robert Jasper berichtet:" Wir lebten zwei Monate, fast ununterbrochen, in der schattigen und eiskalten Nordwand und nutzten jede Chance! Als wir dann im Nebel bei einbrechender Dunkelheit den Ausstieg erreichten war das ein unbeschreiblicher Moment. Unsere Irrfahrt durch die Steilwand, unsere Odyssee, fand ein gutes Ende!"
In den folgenden Jahren arbeiteten sie allerdings vornehmlich an der "Befreiung" der ganz großen historischen und sehr berühmten Direttissimas und verfolgten ihr Neutourenprojekt nur sporadisch. Mit der ersten freien Begehung der Harlin-Direttissima mit Heckmair Exit (7a, M8 1800 Meter) 2010 und der Ghilini-Piola Direttissima (7c, 1300 Meter) 2013 gelangen zwei weitere alpine Highlights.
Extremes Neuland
Der Sommer 2015 stand ganz im Zeichen der Erstbegehung in der Eiger Nordwand. Wie bei einer Expedition oder beim Alpinklettern in großen Wänden üblich, wurde immer von unten, Seillänge für Seillänge im sogenannten "Ground up Style" eröffnet! Vom Wandfuß führt die Kletterei zuerst über bekanntes Gelände der klassischen Heckmair-Route (1938) bis zum Stollenloch.In der Wandzone der Roten Fluh wird dann extremes Neuland betreten. Überhängend geht es in direkter Linienführung hinauf. Der Fels ist über weite Strecken erstaunlich gut und sehr kompakt. In solch einer riesigen Wand, insgesamt 1400 Meter hoch, ein extrem schwieriges Unterfangen zumal die Wetterbedingungen in der Eiger Nordwand sehr stark schwanken. Wetterstürze mit Regen und Schnee sowie vereister Fels und der gefürchtete Steinschlag erschwerten neben der extremen Kletterschwierigkeit im zehnten Grad bei heikler Absicherung das Unternehmen.
"Dieses Jahr stimmte aber alles auf den Punkt", so Jasper. "Die Motivation war sehr hoch und wir waren 100-prozentig fit. Das hätte aber nie gereicht! Wir hatten auch noch großes Wetterglück! Der zweitbeste Sommer seit 150 Jahren!"
Simon Gietl stößt hinzu
Ab Wandmitte wurde dann das Deutsch-Schweizerische Team vom jungen Südtiroler Simon Gietl verstärkt. "Simon brachte frischen Wind in unser Team und unterstützte uns tatkräftig! Wir wuchsen zu einer sehr schlagkräftigen Seilschaft zusammen!"Einerseits wurde die Erstbegehung immer weiter voran getrieben, gleichzeitig wurden aber auch alle Seillängen im "Team-Rotpunkt-Style" frei geklettert. Robert Jasper berichtet:" Wir lebten zwei Monate, fast ununterbrochen, in der schattigen und eiskalten Nordwand und nutzten jede Chance! Als wir dann im Nebel bei einbrechender Dunkelheit den Ausstieg erreichten war das ein unbeschreiblicher Moment. Unsere Irrfahrt durch die Steilwand, unsere Odyssee, fand ein gutes Ende!"
Die Facts
- Erstbegehung "Odyssee" Eiger Nordwand
- Schwierigkeit: 8a+
- Wandhöhe: 1400 Meter
- Versuche/Vorbereitung: 2009 bis 2013 durch Roger Schäli und Robert Jasper
- Erstbegehung der gesamten Route im Juli/August 2015 durch Roger Schäli und Robert Jasper und Simon Gietl im "Team-Rotpunkt-Style"
- Ernsthaftigkeit: Sehr ernsthafte hochalpine Bigwall-Route in der Eiger Nordwand
- Die Absicherung ist sportlich mit rostfreien M10 Petzl-Bohrhaken und z.T. im "Trad Style" mit Schlaghaken. Es werden zur weiteren Absicherung 2 Sätze Camlots benutzt. Für den Notfall empfiehlt sich die Mitnahme eines Hammers, 2-3 Messerhaken und 2 Pecker (Expo bis E5!)
- Routenverlauf: Einstieg vom Eigergletscher (2320 Meter) zum Wandfuß und über die klassische Nordwand (Heckmair-Route, 1938) bis zum Stollenloch. Weiter über die überhängende Rote Fluh und den Tschechenpfeiler bis zum Ausstieg auf ca. 3700 Metern